Internationaler Ewiger Kalender
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Die beiden Kalender unterscheiden sich nur in der Wahl der Monatsnamen, ansonsten sind sie identisch. --Lobservateur 17:46, 5. Dez. 2006 (CET)
Als Internationaler Ewiger Kalender (engl. International Fixed Calendar, abgekürzt IFC) wird ein Kalenderentwurf von Moses Cotsworth bezeichnet, den dieser 1923 vorgestellt hat. Der Kalender ist auch unter den Bezeichnungen 13-Monats-Kalender, Cotsworth-Plan, Eastman-Plan und Eastman-Kalender bekannt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entstehung
In den 1920er und 1930er Jahren wuchs weltweit die Forderung nach einem reformierten modernen Kalender, der den als zu kompliziert empfundenen Gregorianischen Kalender ersetzen sollte. Cotsworth griff 1923 den rund 75 Jahre alten so genannten Positivisten-Kalender von Auguste Comte wieder auf, befreite ihn aber von dessen ideologischem Ballast. Cotsworth gründete im selben Jahr die International Fixed Calendar League (IFCL), eine Organisation, deren Aufgabe darin bestand, den von ihm entworfenen Kalender populär zu machen und für seine Einführung zu werben.
[Bearbeiten] Das Grundprinzip des Kalenders
Der Kalender hat 13 Monate zu je 28 Tagen plus einen Extratag am Jahresende. Dieser Extratag wird weder einem Monat noch einem Wochentag zugeordnet. Auf diese Weise können Woche und Monat synchronisiert werden, das heißt, jeder Monat beginnt grundsätzlich mit einem Sonntag und besteht jeweils aus vier vollständigen Wochen.
Kalenderblatt eines beliebigen Monats:
So | Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa |
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1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |
15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 |
22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
Die Monatsbezeichnungen entsprechen jenen des Gregorianischen Kalenders. Der zusätzliche dreizehnte Monat wird in die Jahresmitte zwischen Juni und Juli gelegt und erhält den Namen Sol ("Sonne") oder Midi ("Mitte"). Vom Gregorianischen Kalender wurden auch die Jahreslänge, die Schaltregelung, der Jahresanfang und die Jahreszählung übernommen. Cotsworth bemühte sich, keinen Bruch mit der jüdisch-christlichen Kalender-Tradition zu provozieren, sondern lediglich den Gregorianischen Kalender an einigen Stellen zu verbessern. Er unterließ jegliche ideologische Färbung seines Kalenders – ein Problem, mit dem Comtes Entwurf von 1849 immer zu kämpfen hatte.
Vergleich der IFC-Monate mit dem Gregorianischen Kalender
Monatsname | Gregorianischer Kalender | ||
---|---|---|---|
Anfang | Ende | ||
1 | Januar | 1. Januar | 28. Januar |
2 | Februar | 29. Januar | 25. Februar |
3 | März | 26. Februar | 25. März* |
4 | April | 26. März* | 22. April* |
5 | Mai | 23. April* | 19. Mai* |
6 | Juni | 20. Mai* | 17. Juni* |
7 | Sol / Midi | 18. Juni | 15. Juli |
8 | Juli | 16. Juli | 12. August |
9 | August | 13. August | 9. September |
10 | September | 10. September | 7. Oktober |
11 | Oktober | 8. Oktober | 4. November |
12 | November | 5. November | 2. Dezember |
13 | Dezember | 3. Dezember | 30. Dezember |
(Extratag) | 31. Dezember |
* In Schaltjahren liegen diese Daten einen Tag früher. Der Schalttag wird als Extratag zwischen Samstag, den 28. Juni und Sonntag, den 1. Sol eingefügt. Genau wie der Extratag am Jahresende liegt er außerhalb des Wochenzyklus und gehört zu keinem Monat.
[Bearbeiten] Vor- und Nachteile
Ein wesentlicher Vorteil des Kalenders liegt darin, dass alle Monate gleich aufgebaut sind, sowohl was ihre Länge angeht, als auch die Zuordnung der Wochentage. Woche und Monat sind also in Phase. Der Kalender ist damit äußerst übersichtlich strukturiert.
Die Gegner des Kalenderentwurfs von Cotsworth bemängeln u. a. die Unteilbarkeit der Zahl 13. Dadurch ist es nicht möglich, das Jahr in statistisch sinnvolle Abschnitte wie Halbjahre oder Quartale aufzuteilen. Auch eine Integration der traditionellen Jahreszeiten in den Kalender ist schwierig. Die Unterbrechung des Wochenzyklus ist für Judentum, Christentum und Islam nicht akzeptabel.
Schließlich bewirkt die Streichung von insgesamt 30 traditionellen kalendarischen Tages-Daten Akzeptanz-Probleme in einem Ausmaß, welches die Erfolgswahrscheinlichkeit auf ein Minimum schrumpfen lässt.
[Bearbeiten] Die Entwicklung des Projekts bis 1937
Als 1929 in den USA ein Nationalkomitee zur Kalendervereinfachung unter Vorsitz von George Eastman gegründet wurde, gelang es der IFCL, ihren Kalender zum Favoriten des Gremiums zu machen. Eastman warb in der Folgezeit engagiert für die Einführung des Internationalen Ewigen Kalenders, was diesem in den USA den Namen Eastman-Kalender einbrachte. Trotz zahlreicher Unterstützer aus Politik und Wirtschaft gelang es Eastman und Cotsworth jedoch nicht, den neuen Kalender durchzusetzen.
Als in den 1930er Jahren im Völkerbund nach Vorschlägen für eine Kalenderreform gesucht wurde, galt Cotsworths IFC mehrere Jahre als aussichtsreichster Entwurf, bis 1937 der so genannte Weltkalender vorgestellt wurde, der sich mit seinem 12-Monats-System stärker an der Tradition orientierte. Nachdem nun der Weltkalender allgemein favorisiert wurde, verschwand der IFC schnell aus der öffentlichen Diskussion. Die IFCL wurde bereits zwei Jahre später aufgelöst.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Artikel in der Zeitschrift Journal of Calendar Reform von 1944 (en)