Interstellare Wolke
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Eine Ansammlung von interstellarem Gas und Staub in unserer Galaxie wird Interstellare Wolke genannt. Der Begriff Wolke resultiert aus der geringen Dichte einer solchen Ansammlung. Abhängig von ihrer Dichte, Größe und Temperatur und dem Wasserstoffanteil handelt es sich um eine neutrale (H-I-Gebiet), ionisierte (H-II-Gebiet) oder molekulare (Molekülwolke) Wolke. Üblich ist ebenfalls die Bezeichnung Interstellarer Staub.
[Bearbeiten] Chemische Zusammensetzung
Man untersucht die Zusammensetzung Interstellarer Wolken durch die Beobachtung elektromagnetischer Wellen, die von ihnen abgestrahlt werden. Große Radioteleskope analysieren die Intensitäten bestimmter Frequenzen der elektromagnetischen Strahlung, die für Spektren bestimmter Moleküle charakteristisch sind. Einige Wolken sind kalt und neigen dazu, sehr langwellige Strahlung abzugeben. Astronomen sind in der Lage, eine Karte mit der Menge der einzelnen Moleküle darzustellen, so dass man die Zusammensetzung der Wolke verstehen kann. In heißen Wolken sind oft Ionen verschiedener Elemente vorhanden, deren Spektrum man im ultravioletten Licht sehen kann.
Radioteleskope können auf einen Punkt des Sternenhimmels fokussiert werden und dort die Häufigkeit verschiedener Elemente innerhalb des Spektrums messen. Höchstwerte in einer Frequenz bedeuten, dass eine Art von Atomen oder Molekülen an diesem Ort stark vertreten ist. Die Höhe der Maximalwerte ist proportional zum Anteil des Moleküls in der Wolke.
[Bearbeiten] Unerwartete chemische Entdeckungen in den Interstellaren Wolken
Man hatte erwartet, dass in Interstellaren Wolken aufgrund der geringen Temperatur und Dichte kaum Reaktionen ablaufen. Jedoch wurden komplexe organische Moleküle nachgewiesen, deren Entstehung bisher nur unter der Voraussetzung von hohen Temperaturen und unter hohem Druck für möglich gehalten wurde. Man schloss daraus, dass die chemischen Reaktionen in Interstellaren Wolken viel schneller ablaufen als bisher vermutet.
Diese Reaktionen wurden im CRESU Experiment der Universitäten Rennes und Birmingham studiert.