Isländische Reimweisen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Isländische Reimweisen (isl. Rimur, Rimnalög) ist isländischer Sprechgesang.
Der Vortrag der isländische Rimur-Dichtung erfolgte in einer Art „Sprechgesang“ mit kleinen Melodien aus meist wenigen Tönen und geringem Tonumfang. Dreiklänge, wie in deutscher Volksmusik, kommen in den ursprünglichen Formen nicht vor. Manche Sänger verwenden die gleiche Melodie für verschiedene Versmaße, wobei diese durch Einfügen oder Weglassen einzelner Noten und kleinerer rhythmischer Änderungen an das neue Versmaß angepasst wurde, andere hatten für jedes Versmaß eigene Melodien. Trotz regelmäßiger Versmaße entstehen am Wechsel der Verszeilen durch den Wegfall von Pausen interessante und wechselnde Rhythmen wie z. B. 4/4 dann 3/4 mit Betonung auf 1 u. 3, dann wieder 4/4 usw.. Die fast abgebrochene Tradition wurde in den letzten Jahren erfreulicherweise wiederbelebt, wenn auch in einer für heutige Ohren kultivierten Form. Tonaufzeichnungen der ursprünglichen und teilweise sehr herben Vortragsweise sind im Isländischen Rundfunkarchiv aufbewahrt.
