Islamische Gemeinschaft in Deutschland
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Die Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD) ist eine der ältesten muslimischen Institutionen in Deutschland. Die 1958 gegründete Religionsgemeinschaft hat sich seit ihrer Gründung der deutschsprachigen Muslime angenommen und gibt die Zeitschrift Al Islam in deutscher Sprache heraus.
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[Bearbeiten] Geschichte und Arbeit
Sie wurde als Moscheebaukommission in München gegründet, später in Islamische Gemeinschaft in Süddeutschland, und 1982 in Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. umbenannt. Die IGD ist Gründungsmitglied des Zentralrats der Muslime in Deutschland und der Federation of Islamic Organisations in Europe (FIOE). Der seit 2002 amtierende Präsident Ibrahim F. El Zayat war Vorsitzender der Muslim Studenten Vereinigung in Deutschland e.V (MSV).
Die IGD hat über die Jahre umfangreiche Publikationen zum Islam in deutscher Sprache herausgegeben, unter anderem auch als Schriftenreihe des von ihr begründeten Zentrums in München. Sie ist darüberhinaus ein Zusammenschluss weiterer Islamischer Zentren in vielen deutschen Städten unter anderem in Berlin, Nürnberg, Marburg, Frankfurt, Stuttgart, Köln, Münster und Braunschweig. Die Gemeinschaft unterhält Moscheen und Bildungseinrichtungen und veranstaltet jährlich das Treffen Deutscher Muslime. Das „Islamische Zentrum München“, gegründet von Said Ramadan[1], steht der in Ägypten beheimateten Muslimbruderschaft nahe und vertritt einen streng konservativen Islam.[2][3][4]
Die IGD kooperiert mit Islamischen Zentren in Berlin, Bielefeld, Bonn, Bremen, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Erlangen, Gelsenkirchen, Göttingen, Greifswald, Hannover, Iserlohn, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Köln, Leipzig, Mainz, Plauen, Siegen, Sinsheim, Solingen, Trier, Tübingen, Wolfsburg und Wuppertal.
Die Zeitschrift Al-Islam wurde 1958 von Malik Assmann sowie Achmed Schmiede in Köln gegründet und bis 1979 in München von Schmiede weitergeführt. Seitdem ist der Herausgeber Ahmad von Denffer. Inzwischen gibt es nur noch eine Web-Ausgabe.
[Bearbeiten] Kritik
Nach Angaben des bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz hat die IDG deutschlandweit 600 Mitglieder, davon 120 in Bayern. Sie gilt dem Landesamt "als deutsche Zentrale des ägyptischen Zweigs der Muslimbruderschaft". Die Friedrich-Ebert-Stiftung teilt diese Einschätzung und weist auch Verbindungen zur Milli Görüs nach.[3][4]. Der in Kairo wohnhafte oberste Führer der islamistischen Muslimbruderschaft, Mohammed Mahdi Akef, bezeichnete den Präsidenten der IGD, Ibrahim al-Zayat, in einem ARD-Fernsehbeitrag [1] als "Chef der Muslimbrüder in Deutschland".
[Bearbeiten] Literatur
- Johannes Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-895-00447-2 (Rezension)
[Bearbeiten] Medien
- Stefan Meining (Regisseur): Zwischen Halbmond und Hakenkreuz - Die unheimliche Allianz von Islamisten, Kalten Kriegern und Ex-Nazis. Ausgestrahlt vom ARD am 19. Juli 2006
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Der Islam in Württemberg – miteinander leben lernen, Lesebuch zum Schwerpunkttag Islam der Württembergischen Landessynode am 24. März 2006
- ↑ Islam und Globalisierung, Der Bürger im Staat, 53. Jahrgang, Heft 2/3 2003, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (PDF)
- ↑ a b Verfassungsschutzbericht 2003, Bayerisches Landesamtes für Verfassungsschutz
- ↑ a b Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V., Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung