Italienisches Luftfahrtmuseum Vigna di Valle
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Das Luftfahrtmuseum in Vigna di Valle am Bracciano-See (Latium) ist eines der größten seiner Art in Italien. Es wird von der italienischen Luftwaffe unterhalten.
[Bearbeiten] Exponate
Das Museum hat die Aufgabe, wertvolle militärhistorische Objekte aus dem Luftfahrtbereich zu sammeln, zu restaurieren, zu erhalten und auszustellen und auf diese Weise einen wissenschaftlichen und didaktischen Beitrag zur Förderung und Pflege der Luftfahrtkultur zu leisten.
Das Museum ist in vier Pavillone unterteilt. Im Bereich "Troster" (1.200 m²) sind Exponate aus der Pionierzeit der Fliegerei bis zum Ersten Weltkrieg zu sehen. Daneben befinden sich hier einige Wasserflugzeuge aus der Zwischenkriegszeit. Im Pavillon "Velo" (3.600 m²) befindet sich eine Sammlung von Doppeldeckern und Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg. Der 60x66 Meter große "Badoni-Hangar" war ursprünglich für die Überholung von Wasserflugzeugen gedacht und dient heute ebenfalls als Ausstellungshalle. Im Pavillon "Skema" (80x40 Meter) sind modernere Flugzeuge ausgestellt.
Daneben gibt es noch ein Dokumentationszentrum, das sich mit dem Leben und den Polarflügen Umberto Nobiles beschäftigt. Das Dokumentationszentrum verfügt auch über eine Bibliothek und eine Sammlung von Fotos, Gemälden, Medaillien, elektrischen Apparaten und anderem mehr.
Der Besuch des Museums ist kostenlos. Es bleibt an Montagen, an Neujahr, Ostern und Weihnachten geschlossen. An allen anderen Tagen ist es von 9.30 bis 16.30 Uhr geöffnet (von Juni bis September bis 17.30 Uhr). Vigna di Valle befindet sich etwa 40 km nordwestlich von Rom, am Südufer des Bracciano-Sees.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Anfänge des heute in Vigna di Valle beheimateten Luftfahrtmuseums gehen auf das Jahr 1913 zurück, als auf Initiative des damaligen Majors Giulio Douhet im Militärmuseum in der Engelsburg in Rom ein Bereich für die Luftfahrt eingerichtet wurde, in dem man Gegenstände ausstellte, die man seit der Gründung des militärischen Luftfahrtwesens in Italien im Jahr 1884 gesammelt hatte. 1933 verlagerte man diese Exponate in ein anderes Museum am Tiber. Das Luftwaffenmuseum musste bis 1977 in Provisorien unterkommen. Schließlich entschied man sich nach langem Zögern dazu, auf dem historisch bedeutenden ehemaligen Flugplatz von Vigna di Valle einen modernen Museumskomplex zu bauen und dort alle bisherigen Ausstellungen zu konzentrieren. Bis 1959 war Vigna di Valle am Lago di Bracciano ein v.a. militärisch genutzter Wasserflughafen, auf dem zuletzt eine SAR-Staffel auf Grumman HU-16 operierte. Mittlerweile ist das Museum in Vigna di Valle trotz mehrmaligem Ausbau bereits an seine Kapazitätsgrenzen gelangt, weswegen in Betracht gezogen wird, auf dem östlich von Rom gelegenen Militärflugplatz Guidonia eine Aussenstelle einzurichten. In Guidonia befindet sich das Ausbildungskommando der italienischen Luftwaffe, dem das Museum in Vigna di Valle untersteht.