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Ivan Lendl - Wikipedia

Ivan Lendl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ivan Lendl
Nationalität: USA
Größe: 1,87 m
Gewicht: 79 kg
Spielhand: Rechts
1. Profisaison: 1978
Rücktritt 1994
Höchste Platzierung: 1 (28. Februar 1983)
Einzeltitel: 94
Doppeltitel: 6
Preisgeld: $21,262,417
Wochen Nr.1: 270
Grand-Slam-Bilanz
Titel: 8
Australian Open S (1989, 1990)
French Open S (1984, 1986, 1987)
Wimbledon F (1986, 1987)
U.S. Open S (1985, 1986, 1987)

Ivan Lendl (* 7. März 1960 in Ostrava) ist ein ehemaliger tschechischer Profi-Tennisspieler.

Lendl, der im Jahr 1992 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft annahm, gewann in seiner Karriere insgesamt 8 Grand-Slam-Turniere im Einzel und erreichte die Rekordanzahl von 19 Finalteilnahmen bei Turnieren dieser Kategorie. Mit vier Jahren (1985-87, 1989), die er an der Spitze der Tennis-Weltrangliste beendete und insgesamt 270 Wochen auf der Spitzenposition war Lendl einer der dominantesten Tennisspieler der 1980er Jahre.

In seiner 17 Jahre langen Karriere gewann er insgesamt 94 Turniere in der Einzelkonkurrenz und 6 im Doppel, darunter je dreimal die French Open und US Open, sowie zweimal die Australian Open. Nur der Erfolg in Wimbledon, wo er zweimal das Finale erreichte, blieb Lendl verwehrt. Zusätzlich gewann er fünfmal das Masters und 1980 den Davis Cup mit der Tschechoslowakei. In seiner Bilanz stehen 1070 gewonnene Spiele 238 verlorenen Spielen gegenüber.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Tenniskarriere

Bereits in der Jugend war Lendl ein herausragender Spieler, so gewann er 1978 die Junioren-Einzeltitel bei den French Open und in Wimbledon und wurde als Nr. 1 der Juniorenweltrangliste geführt. Im gleichen Jahr wurde er Profi und erreichte bereits 1979 sein erstes Einzelfinale bei den Herren. Im darauffolgenden Jahr 1980 gewann Lendl sieben Turniere, wobei es ihm gelang, drei Turniere auf unterschiedlichen Bodenbelägen in drei aufeinander folgenden Wochen zu gewinnen. 1981 gewann er zehn Turniere und erreichte dabei das erste Grand-Slam-Finale seiner Karriere bei den French Open, das er in fünf Sätzen gegen den Schweden Björn Borg verlor. 1982 beendete er 15 von 23 Turniere, in denen er antrat, als Sieger, allerdings verlor er erneut ein Grand-Slam-Finale, diesmal gegen Jimmy Connors bei den US Open. Auch in der folgenden Saison hielt sich Lendl konstant unter den besten Spielern der Welt, musste sich aber in zwei weiteren Grand-Slam-Finals geschlagen geben. Schließlich folgte in der Saison 1984 der erste Sieg bei einem der wichtigsten Turniere der Welt. Bei den French Open in Paris drehte Lendl einen 0:2-Satzrückstand im Finale gegen John McEnroe, um seinen ersten Major-Turniersieg zu erringen.

Mit der Saison 1985 folgte eines der besten Jahre der Karriere von Lendl. Unter seinen 11 Einzeltiteln war auch der erste Sieg bei den US Open, wo er zuvor dreimal in Folge im Endspiel gescheitert war. Auch in den nächsten beiden Jahren sollte Lendl die US Open gewinnen, dazu kamen zwei weitere Siege bei den French Open und zwei Finalteilnahmen in Wimbledon, Erfolge die dafür sorgten, dass Lendl die Jahre 1985-87 jeweils als bester Spieler der Tennis-Weltrangliste beendete. Nach zwei Jahren mit jeweils drei Grand-Slam-Finalteilnahmen erreichte Lendl in der Saison 1988 einzig bei den US Open das Finale, wo seine Serie von 27 Siegen in Folge in einem knappen Spiel über fünf Sätze gegen Mats Wilander endete. 1989 folgte der erste Triumph bei den Australian Open, beim Turnier in Wimbledon, auf das Lendl in den nächsten Jahren fast seinen gesamten Trainingseifer setzen würde, kam er aber in dieser Saison wie auch in den folgenden Jahren seiner Karriere nicht mehr über das Halbfinale hinaus.

1990 endete die Serie von acht Finalteilnahmen in Folge bei den US Open, bei den Australian Open konnte Lendl den achten und letzten Grand-Slam-Titel seiner Karriere erringen und am Jahresende zum zehnten Mal in Folge eine Saison unter den drei besten Spielern der Welt beenden. Bei den Australian Open 1991 erreichte Lendl schließlich das letzte Grand-Slam-Finale seiner Karriere, das Spiel verlor er gegen den deutschen Boris Becker in vier Sätzen. Die letzten drei Jahre der Karriere Lendls waren geprägt von anhaltenden Rückenproblemen und relativ frühen Niederlagen bei den wichtigen Turnieren. Schließlich beendete der US-Amerikaner 1994 seine Karriere im Alter von 34 Jahren und widmete sich danach zunehmend dem Golfsport.

2001 wurde Lendl in die "International Tennis Hall of Fame" aufgenommen.

[Bearbeiten] Privatleben

Lendl stammt aus einer tennisbegeisterten Familie. Seine Mutter (Olga Lendlova) war eine der erfolgreichsten Tennisspielerinnen der Tschechoslowakei und auch sein Vater (Jiri Lendl) war ein guter Spieler, der später der Vorsitzende der tschechoslowakischen Tennis-Föderation wurde. 1984 zog Lendl in die USA und nahm 1992 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an. Er lebt heute mit seiner Frau Samantha und seinen fünf Töchtern in Connecticut.

[Bearbeiten] Statistiken und Rekorde

Rekord-Weltranglistenerste im Herrentennis
Rang Nationalität Name Wochen
1. the United States Pete Sampras 286
2. the Czech Republic the United States Ivan Lendl 270
3. the United States Jimmy Connors 268
4. the United States John McEnroe 170
5. Switzerland Roger Federer 165
Stand: 26. März 2007
  • Lendl ist der Spieler mit den meisten Finalteilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren (19).
  • Mit insgesamt 94 Turniererfolgen im Einzel belegt Lendl den zweiten Platz in der ewigen Bestenliste hinter Jimmy Connors (109).
  • Lendl ist der einzige Spieler in der Open-Ära, der drei Turniere auf unterschiedlichen Belägen in drei aufeinanderfolgenden Wochen gewinnen konnte.
  • Ivan Lendl und Bill Tilden sind die einzigen Spieler der Tennisgeschichte, die acht US-Open-Finalteilnahmen in Folge erreichen konnten.
  • Lendl hält den Rekord von 66 Siegen in Folge bei Indoor-Turnieren (1981-1983).
  • Zusammen mit Pete Sampras hält Lendl den Rekord für die meisten Siege beim saisonabschließenden Masters (heute Tennis Masters Cup). Dabei ist er zusammen mit Ilie Năstase auch der einzige Spieler, dem dieser Turniererfolg dreimal in Folge gelang.
  • Mit 21.262.417 erspielten US-Dollar liegt Lendl auf Platz 6 der Preisgeldrekordliste.
  • Insgesamt 270 Wochen war Lendl auf der Spitzenposition der Tennis-Weltrangliste geführt (Platz 2 in der ewigen Bestenliste hinter Pete Sampras). Platz 3 belegt er mit 157 ununterbrochenen Nummer-Eins-Wochen (hinter Jimmy Connors mit 160 und Roger Federer, der am 26. Februar 2007 Connors Rekord mit 161 Wochen brach).
  • Lendl ist einer von nur vier Spielern, die mindestens viermal eine Saison als Nummer Eins der Weltrangliste beenden konnten (neben Pete Sampras, Jimmy Connors und John McEnroe).
  • Mit 15 Saisontiteln im Jahr 1982 liegt Lendl auf Platz 2 der ewigen Bestenliste. Einzig Guillermo Vilas konnte mehr Turniere (16) in einer Saison gewinnen.
  • Mit 1070 Profisiegen ist Lendl auch in dieser Statistik auf Platz 2 der All-Time-Wertung geführt. Mehr Spiele (1222) gewann nur Jimmy Connors.
  • Nach Björn Borg (49) und Guillermo Vilas (46) liegt Lendl mit 44 Matcherfolgen in Serie (in den Jahren 1981 und '82) auf Platz 3 dieser Wertung.

[Bearbeiten] Grand-Slam-Erfolge

[Bearbeiten] Siege (8)

Jahr Turnier Finalgegner Finalergebnis
1984 French Open Vereinigte Staaten John McEnroe 3:6, 2:6, 6:4, 7:5, 7:5
1985 US Open Vereinigte Staaten John McEnroe 7:6, 6:3, 6:4
1986 French Open Schweden Mikael Pernfors 6:3, 6:2, 6:4
1986 US Open Tschechoslowakei Miloslav Mečíř 6:4, 6:2, 6:0
1987 French Open Schweden Mats Wilander 7:5, 6:2, 3:6, 7:6
1987 US Open Schweden Mats Wilander 6:7, 6:0, 7:6, 6:4
1989 Australian Open Tschechoslowakei Miloslav Mečíř 6:2, 6:2, 6:2
1990 Australian Open Schweden Stefan Edberg 4:6, 7:6, 5:2 (Aufgabe)

[Bearbeiten] Finalniederlagen (11)

Jahr Turnier Finalgegner Finalergebnis
1981 French Open Schweden Björn Borg 1:6, 6:4, 2:6, 6:3, 2:6
1982 US Open Vereinigte Staaten Jimmy Connors 3:6, 2:6, 6:4, 4:6
1983 Australian Open Schweden Mats Wilander 1:6, 4:6, 4:6
1983 US Open Vereinigte Staaten Jimmy Connors 3:6, 7:6, 5:7, 0:6
1984 US Open Vereinigte Staaten John McEnroe 3:6, 4:6, 1:6
1985 French Open Schweden Mats Wilander 6:3, 4:6, 2:6, 2:6
1986 Wimbledon Deutschland Boris Becker 4:6, 3:6, 5:7
1987 Wimbledon Australien Pat Cash 6:7, 2:6, 5:7
1988 US Open Schweden Mats Wilander 4:6, 6:4, 3:6, 7:5, 4:6
1989 US Open Deutschland Boris Becker 6:7, 6:1, 3:6, 6:7
1991 Australian Open Deutschland Boris Becker 6:1, 4:6, 4:6, 4:6

[Bearbeiten] Karrierebilanz

Turnier/Statistik 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994
Australian Open - - 2R - - F AF HF - HF HF S S F VF 1R AF
French Open 1R AF 3R F AF VF S F S S VF AF - - 2R 1R 1R
Wimbledon - 1R 3R 1R - HF HF AF F F HF HF HF 3R AF 2R -
US Open - 2R VF AF F F F S S S F F VF HF VF 1R 2R
Turniersiege 0 0 7 10 15 7 3 11 9 8 3 10 5 3 1 2 0
Weltrangliste 74 20 6 2 3 2 3 1 1 1 2 1 3 5 8 19 54

AF = Achtelfinale; VF = Viertelfinale; HF = Halbfinale; F = Finale; S = Turniersieg; Ziffer = 1.-3. Turnierrunde;

[Bearbeiten] Turniersiege (94)

  • 1980 (7)
    • Houston, Toronto, Barcelona, Basel, Tokio Outdoor, Hong Kong, Taipei
  • 1981 (10)
    • Stuttgart Indoor, Las Vegas, Montreal, Madrid, Barcelona, Basel, Wien, Köln, Buenos Aires, Masters
  • 1982 (15)
    • Delray Beach, Genua, München, Straßburg, Frankfurt, Houston, Dallas, Forest Hills, Washington, North Conway, Cincinnati, Los Angeles, Naples, Hartford, Masters
  • 1983 (7)
    • Detroit, Mailand, Houston, Hilton Head, Montreal, San Francisco, Tokio Indoor
  • 1984 (3)
    • Luxemburg, French Open, Wembley
  • 1985 (11)
    • Fort Myers, Monte Carlo, Dallas, Forest Hills, Indianapolis, US Open, Stuttgart Outdoor, Sydney Indoor, Tokio Indoor, Wembley, Masters
  • 1986 (9)
    • Philadelphia, Boca West, Mailand, Fort Myers, Rom, French Open, Stratton Mountain, US Open, Masters
  • 1987 (8)
    • Hamburg, French Open, Washington, Montreal, US Open, Sydney Indoor, Wembley, Masters
  • 1988 (3)
    • Monte Carlo, Rom, Toronto
  • 1989 (10)
    • Australian Open, Scottsdale, Miami, Forest Hills, Hamburg, Queens, Montreal, Bordeaux, Sydney Indoor, Stockholm
  • 1990 (5)
    • Australian Open, Mailand, Toronto Indoor, Queens, Tokio Indoor
  • 1991 (3)
    • Philadelphia, Memphis, Long Island
  • 1992 (1)
    • Tokio Indoor
  • 1993 (2)
    • München, Tokio Indoor

[Bearbeiten] Weblinks

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