Jagga
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Die Jagga (auch Chagga, Dschagga oder Waschagga genannt) sind ein rund um das und am Kilimandscharo-Massiv in Tansania lebendes Volk, nicht zu verwechseln mit den Jaga der frühen Neuzeit im Raum Angola-Zaire.
Sie haben seit Generationen ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem. Dieses System hat ihnen erlaubt intensive Landwirtschaft an den Hängen des Kilimandscharo zu betreiben. Durch das Abholzen großer Teile des ursprünglichen Regenwaldes unterhalb der Grenze des Nationalparks (1.950 m) und der dadurch bedingten Versteppung und Verödung der Böden in Verbindung mit der dadurch bedingten zunehmenden Trockenheit, ist dieses System gefährdet.
Die Jagga umfassen etwa 800.000 Menschen und sind ein bantusprachiges, Ackerbau treibendes Volk.
Sie kultivieren traditionell Bananen, aus denen sie u.a. Pombe, eine Art Bier, herstellen, und halten vor allem Rinder. In vorkolonialer Zeit hatten sie ein Häuptlingssystem, die einzelnen Clans führten oft Krieg gegeneinander. Nach der Einrichtung der Kolonie Deutsch-Ostafrika begann der Anbau von Kaffee, für den die Lagen am Kilimanjaro beste Voraussetzungen boten. Unter deutscher Kolonialherrschaft dienten sie häufig als Hilfstruppen, teilweise auch in der Schutztruppe selbst. Heute sind sie wegen fehlenden Grundbesitzes einem starken gesellschaftlichen Wandel ausgesetzt. Viele sind inzwischen in der Landwirtschaft benachbarter Regionen oder im Tourismus, insbesondere in der Region Moshi tätig.