Jazz Dance
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Jazz Dance ist eine in den USA entstandene Form des zeitgenössischen Tanzes bzw. zeitgenössischen Gesellschafts- und Kunsttanzes.
Ursprünglich war die musikalische Grundlage die Jazzmusik; heute werden in der Regel die Top-Titel aus den Pop-Charts verwendet. Der Jazz Dance entwickelte sich aus afroamerikanischen Tanzstilen (aus Angola und dem Kongo), die im 19. Jahrhundert mit Sklaven nach Amerika kamen.
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[Bearbeiten] Allgemeines
Um 1910 wurden mit dem Cakewalk und dem Turkey Trot abgeschwächte Formen schwarzer Tanzstile in den weißen integriert. Einige der Jazztänze weisen Bewegungsmuster auf, die auf afrikanische und frühe Sklaventänze zurück gehen. Um 1940 hatte der Jazz Dance einen ersten Höhepunkt. In den fünfziger und sechziger Jahren wurden im Jazz Dance auch Elemente des Balletts, des Modern Dance und des Stepptanzes integriert. Ab 1960 wurde der Jazz Dance auch in Europa populär. Er betont die Körperlinie, schnelle, genaue Fußarbeit und rhythmische Körperbewegungen. Das Bewegungszentrum ist das Becken.
[Bearbeiten] Situation in Deutschland
In Deutschland erlebte der Jazztanz ab Mitte der 70er Jahre einen boomartigen Aufstieg. Amerikanische Tänzer und Choreographen organisierten Workshoptourneeen in Tanzstudios quer durch Deutschland und begeisterten eine große Zahl von Laien und professionellen Tänzern für diese hierzulande neue Tanzform. Vor allen Dingen Alvin Mc Duffy, Ralph Paul Haze, Gus Giordano, Mat Mattox und Milton Meyers prägten die frühe Zeit des Jazztanzes in Deutschland. Aus Holland kam Dick O'Swanborn und aus Schweden Jessica Iwanson, die den Jazztanz zunächst in München bekannt machte. Die Kölner Sommerakademie lud immer neue Lehrer ein und prägte damit in den 70er und 80er Jahren wesentlich die Jazztanzszene in Deutschland, eine Rolle die später die Tanzwochen Wien übernehmen sollten. Anfang der 80er war es vor allen Dingen Charles (auch Chuck) Moore aus Los Angeles, der wie kaum ein anderer die deutsche – und später die schwedische – Jazztanzszene prägen sollte. Anfang der 90er Jahre kamen mit Max Stone, Billy Goodson, Phineas Newborn und dem Michael Jackson-Choreografen Vincent Patterson eine zweite Welle von Jazztanzlehrern nach Deutschland
[Bearbeiten] Pädagogik
Auf der pädagogischen Seite verbreitete Dick O‘Swanborn den Jazztanz bei seinen Kursen für den deutschen Ballettpädagogenverband. Jessica Iwanson (Schülerin von Walter Nicks), entwickelte einen eigenen Unterrichtsstil und vermittelte ihn in zahllosen Workshops bundesweit weiter. Fred Traguth veröffentlichte 1983 sein Lehrbuch Modern Jazz Dance und lud bekannte Lehrer in seine Bonner Tanzwerkstatt ein. Seit Mitte der 90er Jahre prägt die Choreografin und Pädagogin Regine Blum die tänzerische Ausbildung im Bereich Jazztanz in Deutschland. Alexandra Heiser-Möhring hat ab 1996 in Kooperation mit der Iwanson Schule und dem bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) ein heute weithin anerkanntes Zertifizierungssystem für Jazztanzpädagogik (Trainingsleiterschein) entwickelt
[Bearbeiten] Hip Hop
In jüngster Zeit hat mit dem Hip-Hop-Tanz eine völlig neue Ästhetik in die Domaine des Jazztanzes Einzug gehalten. Wie auch der Jazztanz liegen die Wurzeln des Hip-Hop in der ethnischen und sozialen Identität seiner ersten Generation. Mit dem erfolgreichen Marsch der Hip-Hop-Musik in die Charts der Popmusik allerdings hat sich auch der Hip-Hop-Tanz dem allgemeinen Trend einer 'coolen' Jugendkultur angenähert und ist vom Ghetto in die Tanzstudios übersiedelt. Hip- Hop steht nunmehr neben Ballett und Jazztanz auf den Stundenplänen der meisten Tanzstudios. Hip-Hop Choreographen und Tänzer wie Detlef 'D!' Soost, Storm (Niels Robitzky) in Berlin, Andrew Resurreccion in Zürich oder Bounce in Stockholm prägen in Bühnenshows und Fernsehformaten auf ganz unterschiedliche Weise die Entwicklung des Hip-Hop, der mittlerweile auch als Teil ernsthafter, zeitgenössischer Tanzkunst wahrgenommen wird.