Jens Jessen
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Jens Peter Jessen (* 11. Dezember 1895 in Stoldelund (Kreis Tondern), † 7. November 1944 in Berlin-Plötzensee, hingerichtet) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
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[Bearbeiten] Biographie
In Flensburg besuchte Jens Jessen das Alte Gymnasium. Nach dem Abitur zog er 1914 als Kriegsfreiwilliger in den Ersten Weltkrieg und kehrte schwer verwundet zurück. 1917 nahm Jessen das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Hamburger Universität auf und schloss dieses 1920 mit einer Dissertation über „Handelskauf nach nordischem Recht“ an der Kieler Universität ab. Nach Auslandsaufenthalten in Nord- und Südamerika habilitierte er 1927 an der Göttinger Universität mit einer Arbeit über „Agrarprobleme in Argentinien“ und schlug eine wissenschaftliche Laufbahn ein. [1]
1932 erfolgte die Berufung zum außerordentlichen Professor in Göttingen, 1933 wechselte er als Professor für Volkswirtschaft nach Kiel. Ein Jahr später wurde er nach Marburg zwangsversetzt, 1935 kam er schließlich als Ordinarius für Staats- und Wirtschaftswissenschaften an die Handelshochschule nach Berlin bzw. ab 1936 Berliner Universität.
Am Anfang seiner Hochschulkarriere sympathisierte Jessen stark mit den Nationalsozialisten und wurde zum Verfechter einer neuen „völkischen Wirtschaftslehre“. Nach der Machtergreifung kam er jedoch in Konflikte mit den Parteiorganen. Auch die NS-Ideologie in der Wirtschaftspolitik ließ ihn auf Distanz zum Regime gehen. Jessen wurde Mitglied der Berliner Mittwochsgesellschaft und kam in Kontakt mit der Widerstandsgruppe um Ludwig August Theodor Beck, Carl Friedrich Goerdeler und Johannes Popitz sowie mit dem Kreisauer Kreis. [2]
Den Zweiten Weltkrieg erlebte der Hauptmann der Reserve im Stab des Generalquartiermeisters des Heeres, wo er im Passamt den Widerständlern Reisemöglichkeiten organisierte.
Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 erfolgte im Herbst seine Verhaftung. Am 7. November 1944 wurde er vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tode durch Erhängen verurteilt und am selben Tag in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
[Bearbeiten] Literatur
- Regina Schlüter-Ahrens: Der Volkswirt Jens Jessen. Leben und Werk.Metropolis, Marburg 2001, ISBN 3-89518-335-0
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Jens Jessen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- GDW
[Bearbeiten] Siehe auch
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Personendaten | |
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NAME | Jessen, Jens |
ALTERNATIVNAMEN | Jessen, Jens Peter |
KURZBESCHREIBUNG | Widerstandskämpfer |
GEBURTSDATUM | 11. Dezember 1895 |
GEBURTSORT | Stoldelund (Kreis Tondern) |
STERBEDATUM | 7. November 1944 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee |