Jeu de Paume
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Jeu de Paume (französisch für „Spiel mit der Handinnenfläche“) war ein Vorläufer des Tennis.
Als Jeu de Paume werden auch die Säle bezeichnet, in denen dieses Spiel gespielt wurde. Einer davon befand sich im Schloss von Versailles, in dem der Ballhausschwur stattfand, und ein anderer im Garten der Tuilerien in Paris, in dem sich heute ein Museum befindet. Ein deutsches Wort für diesen Gebäudetyp ist Ballhaus.
Jeu de Paume war 1908 in London olympische Disziplin und 1928 in Amsterdam Demonstrationssportart.
Heute wird diese Tennisform nur von etwa 10.000 Sportlern betrieben, darunter rund ein Drittel Frauen. Sie verteilen sich auf knapp 50 Courts in Großbritannien (Real Tennis), den Vereinigten Staaten (Court Tennis), Australien (Royal Tennis) und Frankreich (Jeu de Paume).
Seit 1994 ist der Australier Robert Fahey Weltmeister in dieser Sportart, die Weltmeisterschaften werden im zweijährigen Turnus ausgetragen (nächster Termin: April 2008). Dabei ermitteln die vier in der Weltrangliste nach dem amtierenden Weltmeister geführten den Herausforderer, der dann in einem Match über sieben Gewinnsätze innerhalb von drei Tagen gegen den Titelverteidiger antritt. Derzeit (Februar 2007) steht Steve Virgona, ebenfalls aus Australien, auf Rang zwei. Fahey ist als einziger Spieler dieser Sportart als Profi geführt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Heiner Gillmeister: Artisten ohne Netz. Die mittelalterlichen Tennisspieler. In: Zeitschrift für Spielkultur. (Volltext als PDF).
- Jean-Michel Mehl: Les jeux au royaume de France. Du XIIIe au début du XVIe siècle. Fayard, Paris 1990 (Nouvelles études historiques), ISBN 2-213-02591-6 (zugl. Dissertation, Universität Paris-Nanterre 1988).
- Theo Stemmler: Vom Jeu de paume zum Tennis. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-458-19076-7.