Joghurtbecher

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Unter einem Joghurtbecher versteht man wörtlich einen typischerweise aus Kunststoff (z.B. PS und PP, selten PET), durch Tiefziehen oder im Spritzguss hergestellten Einweg-Behälter für Joghurt, der mit einer Kunststoff - oder Leichtmetallfolie verschlossen ist. Ein so spröder, harter Kunststoff ist als Verpackung anderer Lebensmittel eher selten anzutreffen. Der Joghurtbecher ist fürs Recycling geeignet.

[Bearbeiten] Andere Verwendungen

Man kann aus einem leeren Joghurtbecher auch Spielzeug herstellen, beispielsweise ein Gerät, um ein gackerndes Huhn nachzuahmen. Hierzu schmilzt man ein kleines Loch in den Boden und steckt einen Faden hindurch, der mit einem Knoten als Stopper versehen ist. Der Faden wird mit einer zähen, möglichst klebrigen Substanz eingerieben. Wenn man dann rhythmisch mit Daumen und Zeigefinger dran zieht, ähnelt das Geräusch einem etwas heiseren, gackernden Huhn.

Im modernen Sackpfeifenbau werden alternativ zu den Doppelrohrblättern aus Arundo donax (Naturrohrblatt) die Zungen für das Rohrblatt aus den Seitenteilen von Joghurtbechern geschnitten (Kunststoffrohrblatt).

Im Modellbau eignen sich die Jogurtbecher, um Propellerblätter für sehr leichte und schwach motorisierte Slowflyer zu bauen. Im Backrohr können die Becher soweit erhitzt werden bis sie sich wieder zu einer Scheibe zusammenziehen - damit kann man Kleinteile wie z. B. Lufthutzen für E-Motore oder Servohebelabdeckungen mittels einfacher Holzformen tiefziehen.

Hobbygärtner nutzen Joghurtbecher als Anzuchttöpfe für Pflanzen, die später ins Freie oder in größere Töpfe gesetzt werden sollen.

[Bearbeiten] Andere Bedeutungen

Im übertragenen Sinne ist Joghurtbecher auch eine Bezeichnung für eine Motorrad-Verkleidung aus GFK oder gleich das ganze damit versehene Motorrad, insbesondere wenn diese einen billigen Eindruck macht (rückseitig offen). Diese Bezeichnung wurde besonders in den 1980er-Jahren auf Sportmotorräder aus Japan angewandt. Der Begriff entstand, als Anfang der 1980er-Jahre die ersten Vollverkleidungen an Sportmotorrädern aufkamen, welche sich optisch stark von den in den 1970ern vorherrschenden Naked Bikes unterschieden.

Ebenso im übertragenen Sinne ist Joghurtbecher eine scherzhafte Bezeichnung für Segelboote aus Kunststoff bzw. glasfaserverstärktem Kunststoff.

In der Fliegersprache werden Ultraleichtfluggeräte, die im Aussehen von Leichtflugzeugen kaum zu unterscheiden sind, als Joghurtbecher bezeichnet.