Diskussion:John Maynard
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nen Link (Zeitungsartikel von 1841) http://www2.canisius.edu/~huberman/1841.html genau liest, wird feststellen, dass ungefaehr 200 Personen auf dem Schiff waren, von denen etwa die Haelfte starb.
Ich habe die Angabe aus dem Artikel entfernt, dass der Rudergänger Luther Fuller das Unglück überlebt habe. In George Salomon, "Wer ist John Maynard?" [1] heißt es: "Fullers Name steht unter vielen anderen in der zweiten Verlustliste der Lokalpresse. Vor der Kommission, die in den folgenden Tagen Unglück untersuchte, erklärte Kapitän Titus, selbst er wäre als letzter von Bord gegangen, und fuhr dann fort: 'Meines Wissens hat Fuller das Steuerrad nicht verlassen, sondern ist dageblieben, bis er zu Tode verbrannte. Er war schon immer ein entschlossener Mann, wenn er Befehle auszuführen hatte.'"
Ich muss leider wiedersprechen. Fuller überlebte das Unglück nicht. Er starb ,meines Wissens, wenig später an einer Überdosis Alkohol. Der Kapitän ließ ihn aber als Toten aufführen, um seine Ehre zu wahren. Aber zu diesem Detail gibt es viele Geschichten und ich weiß icht ob ich da nicht etwas durcheinander bringe. Bis demnächst Das Multitalent : ) 16:51, 21. Nov. 2006 (CET)
[Bearbeiten] Name des Rudergängers
Als Name des Rudergängers (umgangssprachlich eben als Steuermann bezeichnet), der ja auch überlebt haben soll, ist im verlinkten Artikel "Jerome MrBride" angegeben, ganz oben auf der Liste der Geretteten, während hier im Artikel ebenso wie auf dem Gedenkstein der Name "Luther Fuller" angegeben ist. Weiß jemand, woher das kommt? Pallando 21:28, 12. Jul 2005 (CEST)
- Es gab drei Rudergänger auf dem Schiff. Fuller hatte bei Ausbruch des Brandes Dienst, die beiden anderen (McBride und Lafferty) nicht. Quelle: George Salomon, "Wer ist John Maynard?" [2]--Kauko 19:49, 20. Sep 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Historischer Hintergrund
Für alle, die sich nicht eine Recherche auf den unter Weblinks im Artikel angegebenen Seiten antun möchten, setze ich hier meine Zusammenfassung hin:
Untergang der „Erie“ am 9. August 1841
Die Erie verließ Buffalo am 8. August 1841 um 16.10 Uhr mit Ladung und Passagieren für Chicago; an Bord waren etwa 200 Menschen, davon die meisten deutsche und schweizerische Zwischendeckspassagiere. Erster Hafen sollte Dunkirk sein; dort wollte man gegen 20.30 Uhr eintreffen.
Gegen 20 Uhr gab es eine Explosion; das Schiff begann zu brennen. Der Kapitän ließ sofort Kurs auf die Küste nehmen, von der man zu diesem Zeitpunkt noch 8 Meilen entfernt war.
Die Clinton war am Morgen des gleichen Tages aus Buffalo ausgelaufen und war wegen des Windes in Dunkirk eingelaufen. Dort lag sie bis fast zum Sonnenuntergang, dann lief sie in westlicher Richtung wieder aus. Als sie etwa 20 Meilen hinter sich das Feuer sahen, kehrten sie um und hielten darauf zu. Sie erreichten die Erie gegen 22 Uhr.
Die Lady, eine kleine Motorbarkasse, verließ Dunkirk nach Entdeckung des Feuers und kam kurz nach Clinton an die Unglücksstelle. Beide Schiffe suchten nach Überlebenden.
Gegen 1 Uhr nachts war jedoch alles still. Clinton, unterstützt von der inzwischen ebenfalls eingetroffenen Chautaqua, versuchte Erie zur Küste zu schleppen, aber die Erie sank in der Morgendämmerung 4 Meilen vor der Küste in 11 Faden (etwa 20 m) Wassertiefe.
Clinton erreichte gegen 6 Uhr morgens am 9. August Buffalo mit 29 Geretteten. Im Lauf der Zeit wurden mehr als 120 Leichen geborgen. Die Erie hatte drei Rudergänger; bei Beginn des Brandes war Luther Fuller im Dienst. Er überlebte nicht; die beiden anderen, McBride und Lafferty, waren unter den Geretteten.
Unglücksursache
An Bord waren sechs Anstreicher, die Terpentin und Farben mitgenommen hatten; sie wollten in einem Hafen ein Schiff anstreichen. Ihre Kanister lagerten sie an einer Stelle genau über dem Heizraum. Ein Besatzungsmitglied bemerkte die gefährliche Stelle und räumte das Zeug weg, aber nach einiger Zeit lag es wieder am alten Platz. Dass diese Materialien sich infolge Überhitzung selbst entzündet haben und dann als Brandbeschleuniger wirkten, ist unbestritten. Man spekuliert, ob mangelnde Wärmeisolierung des Heizraums zur Überhitzung beigetragen hat.
Zur hohen Opferzahl hat beigetragen, dass keines der drei Rettungsboote korrekt zu Wasser gebracht werden konnte, und dass die Rettungswesten – etwa 60 bis 100 waren vorhanden – infolge des Brandes nicht mehr geholt und ausgeteilt werden konnten.
Publikation
Unmittelbar nach dem Unglück erschienen Berichte in den örtlichen Zeitungen. Eine schon etwas mehr ausgeschmückte Version erschien anonym (schon hier hieß der Rudergänger „John Maynard“); später nahmen sich John Bartholomew Gough (ein Mäßigkeitsredner) und Horatio Alger (ein Groschenschriftsteller und Sozialarbeiter) des Themas an; Gough in Prosa, Alger in Gedichtform. Wann Theodor Fontane das Thema bekannt wurde, weiß man nicht genau. Er hatte familiäre Kontakte nach Amerika und las auch amerikanische Zeitungen. Möglicherweise waren Gough oder Alger seine Quellen. Seine Ballade wurde zuerst 1886 in der „Berliner Bunten Mappe“ gedruckt, die übrigens trotz ihres Namens in München erschien.
--Kauko 23:18, 22. Sep 2006 (CEST)