Johann Christian Kittel

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Johann Christian Kittel (* 1732 und getauft am 18. Februar 1732 in Erfurt, † 17. April 1809 in Erfurt) war ein deutscher Organist und Komponist.

Einer protestantischen Familie entstammend, verbrachte er seine Schulzeit an einer Predigerschule, später am Ratsgymnasium in Erfurt. Undokumentiert ist eine eventuell spätere musikalische Ausbildung bei Jakob Adlung in Erfurt.

Im Alter von 16 Jahren ging er nach Leipzig, um ein Schüler von Johann Sebastian Bach zu werden. Dieser beschäftigte ihn mehrfach als seinen Begleiter bei Aufführungen. Nach Bachs Tod bekleidete Kittel die Position eines Organisten und Lehrers an einer Mädchenschule in Langensalza.

1756 berief man ihn als Organist an die Barfüßerkirche in Erfurt, wo er sechs Jahre tätig war. Danach nahm er die Position des Organisten an der Predigerkirche an, wobei er u. a. die Nachfolge von Johann Pachelbel, Johann Heinrich Buttstedt sowie seines möglicherweise früheren Lehrers Adlung antrat.

Als einer der letzten Schüler Bachs erlangte er zu hohem Ansehen und unterrichtete und lehrte in der Tradition Bachs viele Schüler.

Bewunderer seines Orgelspiels waren neben anderen Goethe, Johann Gottfried von Herder und Christoph Martin Wieland.

Im Jahr 1800 unternahm er eine Konzertreise nach Hamburg, wo er sich anlässlich der Studien zu seinem “Neuem Choralbuch für Schleswig-Holstein” auch kurzzeitig niederließ.

Als seine bedeutendsten Schüler gelten Johann Wilhelm Häßler, Karl Gottlieb Umbreit, Christian Heinrich Rinck sowie Michael Gotthard Fischer. Letzterer trat Kittels Nachfolge als Organist in Erfurt an.

Die Bedeutung Johann Christian Kittels ist vor allem in der Pflege und Weitergabe der Tradition von Bach und seiner Werke zu sehen, zumal er auch als dessen „letzter Schüler“ galt. Hierbei legte er besonderen Wert auf die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes und die Rolle des Orgelspiels. Seinen musikalischen Ehrgeiz verwandte er dabei in die Ausarbeitung spielbarer Orgelmusik.

In diesem Zusammenhang entstand auch ein dreibändiges Lehrbuch des Orgelspiels („Der angehende Organist“), das seinerzeit zu den herausragendsten Werken dieser Art zählte.

Sein kompositorisches Schaffen konzentrierte sich vorrangig auf Orgelwerke, wobei er Bachsche Elemente verwandte. Er verband seine Kompositionen darüber hinaus auch mit Anregungen von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart, die er persönlich sehr verehrte.