Johannesschlössl
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Das Johannesschlössl am Mönchsberg in Salzburg hieß früher auch Thennschlössl, Altschlössl oder Dekanatsschlössl. Heute wirde es manchmal auch Pallottinerschlössl genannt. Das "St. Johannis-Schlössl" war zuerst im Besitz der Familie Thenn, eine Familie, die um 1500 aus Augsburg gekommen war. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau kaufte 1589 das Schloss, baute es aus und richtete es neu ein. Der Fürsterzbischof erbaute auch die namensgebende St. Johanniskapelle. Die Ruhe des Erzbischofs wurde hier aber zu oft gestört, sodass er das Gut 1595 im Tausch gegen einen Stadtgrund eintauschte, der dem Domkapitel (also dem "Dekanat") gehörte. Zuerst nutzte das Schlösschen nun Domdechant Johann Krafft von Weittingen. Im Dreißigjährigen Krieg verursachten Soldaten und der Befestigungsbau beträchtlichen Lärm. Daher wollten nun auch die Domdechanten hier nicht mehr wohnen. So gab man das Schloss an Beamte des Domkapitels weiter. 1678 kaufte die "Hohe Salzburger Landschaft" das Schloss zur Unterbringung von Soldaten. Nach Aufhebung der Hohen Landschaft kam das Schloss ins kaiserliche Staatseigentum.
1892 kaufte das Schloss der russische Oberst Basilius von Paschkoff, ein sehr begüterter Mann, der mehrere Bergwerke im Ural sein Eigen nannte und durch seine Schrulle sehr bekannt war. Nach der Oktoberrevolution wohnten hier auch viele russische Emigranten. 1926 kaufte die Pallottiner-Gemeinschaft das Anwesen, um hier ein Priesterseminar der süddeutschen Pallottinerprovinz aufzubauen. 1942 wurde es beschlagnahmt und als NS-Schülerheim verwendet. Heute dient das Ordenshaus der körperlichen und seelischen Erholung für religiöse Gruppen und für Menschen, die Stille, Sammlung und Einkehr suchen. Das Haus und sein Garten steht auch für Exerzitien, Gemeinschafts- und Meditationskurse sowie für Fortbildungsseminare offen.