Josef Reding

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Josef Reding (* 20. März 1929 in Castrop-Rauxel) ist ein deutscher Schriftsteller. Heute lebt er in Dortmund.

Inhaltsverzeichnis

1 Leben
2 Werk
3 Mitgliedschaften und Auszeichnungen
4 Bücher
5 Literatur
6 Weblinks

[Bearbeiten] Leben

Josef Reding wird am 20. März 1929 in Castrop-Rauxel geboren. Er ist der Sohn eines Filmvorführers. Er besuchte eine Realschule in Dortmund-Mengede und ein neusprachliches Gymnasium in Castrop-Rauxel. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er mit anderen Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet ins Elsass und nach Bayern evakuiert. 1944 setzte man ihn als Angehörigen des Volkssturms bei der Panzerbekämpfung ein; er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1951 legte er die Reifeprüfung ab. Anschließend war er zwei Jahre lang als Betonarbeiter tätig. Ab 1953 studierte er Germanistik, Psychologie, Kunstgeschichte und Anglistik an der Universität Münster. Ein Stipendium der Fulbright-Kommission ermöglichte ihm die Fortsetzung des Studiums in den Vereinigten Staaten. Reding war bis 1957 Student an der University of Illinois in Champaign, wo er den Grad eines Magisters erwarb. Während seines Amerikaaufenthalts lernte er die Rassenproblematik in den Südstaaten kennen, und er knüpfte Kontakte zur beginnenden Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er ein Jahr lang Helfer im Grenzdurchgangslager Friedland. Von 1959 bis 1966 hielt Reding sich erneut in den Vereinigten Staaten sowie in Hunger- und Aussätzigenregionen in Asien, Afrika und Lateinamerika auf, über die er in Fernsehdokumentationen berichtete. Nachdem er bereits als Jugendlicher aktiv in der katholischen Jugendbewegung gewesen war, engagierte sich Reding auch als Erwachsener in der Katholischen Kirche; von 1971 bis 1975 war er Mitglied der Gemeinsamen Synode der Diözesen der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1965 ist Reding verheiratet. Er lebt heute in Dortmund.

[Bearbeiten] Werk

Josef Reding begann seine schriftstellerische Karriere mit dem Verfassen von Jugendbüchern. Seit seinem USA-Aufenthalt in den 1950er Jahren ist sein Werk, das zu einem wesentlichen Teil aus Kurzgeschichten besteht, formal stark von der klassischen amerikanischen Short Story beeinflusst. Reding setzt sich in vielen seiner Werke von einem christlichen Standpunkt aus mit sozialen Problemen auseinander. Neben belletristischen Prosaarbeiten verfasste er Hörspiele, Gedichte und journalistische Beiträge; von 1963 bis 1988 war er Mitarbeiter der Zeitung Welt der Arbeit.

[Bearbeiten] Mitgliedschaften und Auszeichnungen

Josef Reding war Gründungsmitglied der "Gruppe 61". Er ist Mitglied des Verbands Deutscher Schriftsteller; von 1971 bis 1978 war er Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Landesverbandes. Seit 1973 gehört er dem PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland an, außerdem ist er Mitglied er Europäischen Autorenvereinigung "Die Kogge". Er erhielt u.a. folgende Auszeichnungen: 1958 einen Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, 1961 ein Stipendium der Villa Massimo, 1969 den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis und den Kogge-Literaturpreis der Stadt Minden, 1981 den Deutschen Kurzgeschichtenpreis, 1984 den Eisernen Reinoldus des Pressevereins Dortmund/Kreis Unna, 1986 den Ehrenring der Stadt Dortmund, 1989 den Literaturpreis Ruhrgebiet sowie 2001 den Comenius-Preis. 1988 wurde eine Gemeinschafts-Hauptschule in Holzwickede nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Bücher

[Bearbeiten] Verfasser

Silberspeer und Roter Reiher, Recklinghausen 1952
Trommlerbub Ricardo, Recklinghausen 1954
Wetbacks am Rio Grande, Gütersloh 1954
Froschmänner und Feuerspringer, Recklinghausen 1955
Löschtrupp Larry fällt vom Himmel, Gütersloh 1955
Achtung - Autobanditen!, Gütersloh 1956
Friedland, Recklinghausen 1956
Höllenpfuhl Sargasso, München 1957
Nennt mich nicht Nigger, Recklinghausen 1957
Leih mir dein Ohr, kleiner Prinz, München 1958
Der spanische Winter, Münster i. W. 1958
Wer betet für Judas?, Recklinghausen 1958
Allein in Babylon, Recklinghausen 1960
Die Harlem-Story, Kassel [u.a.] 1960
Kurswechsel, Gütersloh 1961
Die Minute des Erzengels, Recklinghausen 1961
Erfindungen für die Regierung, Augsburg 1962
Castrop-Rauxel von oben und innen, Castrop-Rauxel 1963
Die Jäger kommen zurück, Emsdetten/Westf. 1963
Papierschiffe gegen den Strom, Recklinghausen 1963
Reservate des Hungers, Recklinghausen 1964
Wir lassen ihre Wunden offen, Recklinghausen 1965
Der Mensch im Revier, Recklinghausen 1967
Ein Scharfmacher kommt, Recklinghausen 1967
Zwischen den Schranken, Baden-Baden 1967
Links der Lippe, rechts der Ruhr, Gelsenkirchen 1969 (zusammen mit Karl-Heinz Kirchhoff und Heinrich Husmann)
Die Stunde dazwischen, Leipzig 1969
Aussatz, eine Herausforderung, Würzburg 1970
Lateinamerika, München 1972 (zusammen mit Lorenz Stucki)
Sie kamen am Heiligen Abend, Wuppertal-Barmen 1972
Das stumme Geschenk, Kassel [u.a.] 1972
Treffen ohne Tannengrün, Kassel [u.a.] 1972
Unterschlagene Bilder, Lahr (Schwarzwald) 1972 (zusammen mit Günter Hildenhagen)
Die Anstandsprobe, Wuppertal-Barmen 1973
Schriftsteller zwischen Isolation und Gewerkschaft, Dortmund 1973
Weihnachten und 364, Kassel [u.a.] 1973
Gutentagtexte, Balve (Sauerland) 1974
Menschen im Ruhrgebiet, Wuppertal 1974
Paul Heiling, Dortmund 1974
Sie nannten ihn Padre, Wuppertal-Barmen 1974
Der geheimnisvolle Señor dos Santos, Balve (Sauerland) 1975
Kurs auf Sargasso, Balve (Sauerland) 1975
Pestkahn "Stella Maris", Balve (Sauerland) 1975
Tim, König der Rodeos, Balve (Sauerland) 1975
Ach-und-Krach-Texte, Balve/Sauerland 1976
Erdöl-Patrouille, Balve/Sauerland 1976
Froschmänner in Florida, Balve/Sauerland 1976
Warnsignal, Balve/Sauerland 1976
15 Minuten für andere oder Anders leben, Aachen 1977
Polizeieinsatz in Alaska, Balve/Sauerland 1977
Schonzeit für Pappkameraden, Recklinghausen 1977
Farben in unserer Welt, Dortmund 1978
Keine Verfallsdaten in der Geschichte, Dortmund 1978
Krippenrede für die 70er Jahre, Neukirchen-Vluyn 1978
Kein Platz in kostbaren Krippen, Recklinghausen 1979
Mühsam stirbt der Schnee, Berlin 1980
Gold, Rauhreif und Möhren, Recklinghausen 1981
Sprengt den Eisberg und andere Abenteuer, Balve 1981
Die Stunde dazwischen, Basel 1981
Nennt sie beim Namen, Freiburg im Breisgau [u.a.] 1982
Erfindungen für die Regierung und andere Satiren, Freiburg im Breisgau [u.a.] 1983
Friedenstage sind gezählt, Freiburg im Breisgau [u.a.] 1983
Menschen im Müll, Freiburg im Breisgau [u.a.] 1983
Jenseits des Meßbaren, Dortmund 1984
Junge Bäume bluten weiß, Berlin 1984
Papierschiffe gegen den Strom, Freiburg im Breisgau [u.a.] 1984
Vater macht den Flattermann, München 1984
Dortmund im Umbruch, Herzberg 1985 (zusammen mit Peter Strege)
Und die Taube jagt den Greif, Freiburg im Breisgau [u.a.] 1985
"Es fällt in mich ein", Stuttgart 1986
Friedensstifter - Friedensboten, Recklinghausen 1986
Neue Not braucht neue Namen, Freiburg im Breisgau [u.a.] 1986
Minden, Minden 1989 (zusammen mit Dieter Pfleiderer und Heidi Pfleiderer)
Nicht nur in der Sakristei, Düsseldorf 1988
Das Kreuz auch heute tragen, Recklinghausen 1991 (zusammen mit Tisa von der Schulenburg)
Tiere sprechen dich an, Recklinghausen 1993
Lesebuch, Recklinghausen 1994
Wie eine Narbe im Stein, Kevelaer 1996
Asphaltgebete, Würzburg 1999
Bei Gott kann man nicht petzen, Würzburg 1999
Texte für die Schule, Baltmannsweiler 2001
Auf ziseliertem Silber

[Bearbeiten] Herausgeber

Im Strom, München 1963
Lebensweisheit aus China, Freiburg im Breisgau [u.a.] 1986 (herausgegeben zusammen mit Friedhelm Denninghaus)

[Bearbeiten] Übersetzer

Alma Houston: Nuki, Recklinghausen 1960
Sulamith Ish-Kishor: Der rote Sabbat oder Ein Junge aus dem alten Prag, Freiburg i. Br. [u.a.] 1965
Edward F. Murphy: Mademoiselle Lavallière, Recklinghausen 1959

[Bearbeiten] Literatur

Hedwig Gunnemann (Hrsg.): Josef Reding: fünf Jahrzehnte Leben - drei Jahrzehnte Schreiben, Dortmund 1979
Josef Reding, siebzig, Dortmund 1999

[Bearbeiten] Weblinks

Personendaten
NAME	Reding, Josef
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM	20. März 1929
GEBURTSORT	Castrop-Rauxel

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