Juan Gris
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Juan Gris (* 23. März 1887 in Madrid; † 11. Mai 1927 in Boulogne-sur-Seine, Frankreich; eigentlich José Victoriano Carmelo Carlos González-Pérez) war ein spanischer Maler des Kubismus. Gris malte vornehmlich Stillleben.
Siehe auch: Collage
[Bearbeiten] Biografie
Juan Gris wird am 23. März 1887 als José Victoriano González Pérez in Madrid als dreizehntes von vierzehn Kindern geboren. Bereits in seinen ersten Lebensjahren unterrichtet ihn der Onkel in der Technik des Malens. 1902 beginnt er sein Studium an der Kunsthochschule in Madrid, ehe er 1904 das Studium beendet und eine Künstlerausbildung bei seinem engen Freund José Moreno y Carbonero beginnt. Bereits zu dieser Zeit malt er einige Bilder, die sich allerdings nach dem Jugendstil orientieren. Geld verdient er durch das Zeichnen von Illustrationen zu Gedichten von José Santos Chocanos. 1906 verlässt Juan Gris Spanien und zieht nach Frankreich. Dort hält er sich mit Karikaturen für satirische Zeitschriften über Wasser, ehe er 1911 auf Pablo Picasso und Georges Braque trifft. Beide regen ihn dazu an, sich wieder dem Malen zuzuwenden. Picasso und Gris schließen eine enge Freundschaft und beeinflussen sich gegenseitig stark in ihrer künstlerischen Ader. Gris entdeckt seine Vorliebe für den Kubismus und konzentriert sich auf den analytischen Kubismus. Bereits 1912 erscheinen seine ersten kubistischen Werke, die allesamt Stillleben zeigen. Noch im selben Jahr schließt Gris Freundschaft mit dem deutschen Kunsthändler Daniel-Henry Kahnweiler, der Gris unter Vertrag nimmt und ihm so Ausstellungsflächen für seine Kunstwerke in Museen und Ausstellungen garantiert. 1913 zeichnet Gris sein wohl bekanntestes Bild, das ein Porträt von Pablo Picasso zeigt. 1914 trifft Gris erstmals auf den Bildhauer und Grafiker Henri Matisse, der seine Maltechnik stark beeinflusst und verfeinert. Er wendet sich zudem gemeinsam mit Picasso und Braque dem Collage-Verfahren zu, bei dem aus Zeitungspapier, Tapetenfetzen und Scherben ein Bild zusammengefügt wird. 1916 beginnt Gris′ architektonische Phase, in der er bei seinen Bildern mehr Wert auf die Formen als auf die Farben legt. Durch die im Jahr darauf folgende Bekanntschaft mit dem französischen Bildhauer Jacques Lipschitz beginnt Gris neben seiner Malerei mit dem Formen von Skulpturen. Zudem verlagert sich sein Malstil vom analytischen Kubismus hin zum synthetischen Kubismus. 1925 erkrankt Juan Gris schwer, sein Zustand verschlechtert sich schnell. Dennoch überlebt er noch einige Monate, ehe er am 11. Mai 1927 in Paris an einer Harnvergiftung stirbt.
Einige seiner Werke wurden postum auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Stilleben mit Karaffe (Privatbesitz Dr. Speiser, Basel), 1912
- Stilleben mit einer Gitarre (Metropolitan Museum of Art, New York), 1913
Commons: Juan Gris – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Juan Gris im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Juan Gris im Webmuseum Paris
- The Athenaeum 164 Werke
- The Prodigious Century
Personendaten | |
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NAME | Gris, Juan |
ALTERNATIVNAMEN | González-Pérez, José Victoriano Carmelo Carlos [Eigentlich] |
KURZBESCHREIBUNG | spanisch-französischer Maler des Kubismus |
GEBURTSDATUM | 23. März 1887 |
GEBURTSORT | Madrid |
STERBEDATUM | 11. Mai 1927 |
STERBEORT | Boulogne-sur-Seine, Frankreich |