Judikat Arborea
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Während der Zeit der Judikate vom 9. - 13. Jahrhundert, war Arborea bis 1478 n. Chr. ein zunächst unabhängiger Regierungsbezirk Sardiniens, (etwa ab 827 n Chr.) der sich als letzter von vier Judikaten, (die anderen waren Cagliari bis 1257, Gallura bis 1296, und Torres bis 1259), die Unabhängigkeit von den Seemächten Pisa und Genua bewahren konnte, die ab 1016 n. Chr. Vorrechte auf Sardinien genossen.
Um 1070 n. Chr. verlegt der Richter Onroccus die Hauptstadt des Judikats von Tharros ins neugegründete Aristanis, heute Oristano. 1131 werden den Genuesern vom Richter Comita im Judikat Privilegien gewährt. Er lädt im Jahre 1146 seine Amtskollegen zur Konferenz von Bonarcado ein, um eine Kontroverse beizulegen. Der Richter Barisone zahlt 4.000 Goldmark, die er als Darlehen von den Genuesen erhalten hat, an Kaiser Friedrich I. (Barbarossa), der ihn daraufhin zum König Barisone I. (1164 - 1184 n. Chr.) von Sardinien ernennt. Der Pisaner Guglielmo de Capraia nimmt 1253 n. Chr. als Richter von Arborèa drei Bezirke des Judikat Cagliari und nach dem Sieg in der Schacht von Sancta Igia weitere in seinen Besitz. 1259 n. Chr. okkupiert er drei Bezirke des aufgelösten Judikats Torres. 1374 n. Chr. gelingt es Mariano IV. dem Richter von Arborèa mit Ausnahme der Städte Cagliaris und Alghero ganz Sardinien zu erobern. Nach der Ermordung des Richters Ugones III. im Jahre 1383 n. Chr. folgt ihm seine Schwester Eleonora (gest. 1404), als vormundschaftliche Regentin für ihren minderjährigen Sohn, auf den Thron. Sie schließt 1388 einen Frieden mit Aragon. Eleonora, die aus politischen Gründen mit dem Genueser Brancaleone Doria verheiratet war, erlässt das von ihrem Vater Mariano IV. verfasste Gesetzeswerk "Carta de Lógu", ein in sardischer Sprache verfasstes Straf- und Zivilgesetzbuch. 1409 n Chr. wird Arborèas (und damit Sardiniens) letzter Richter, Guglielmo IV., von den Aragonesen in der Schlacht bei Sanluri besiegt und Arborea verliert zunächst seine Souveränität und nach der Niederlage von Macomer auch seine Existenz.
