Julius Viel
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Julius Viel (* 21. Februar 1918 in Überlingen, Bodensee; † 27. Februar 2002 in Wangen im Allgäu) war während des Zweiten Weltkrieges Untersturmführer in der Waffen-SS. Nach dem Krieg arbeitete er als Journalist und wurde für sein ehrenamtliches und politisches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Im April 2001 wurde er wegen der Erschießung von sieben jüdischen KZ-Häftlingen zu zwölf Jahren Haft verurteilt.[1]
[Bearbeiten] Leben
Julius Viel wuchs in Adelsheim und in Kirchheim unter Teck auf und kam bereits 1948 als Mitarbeiter zur Stuttgarter Zeitung. In den 1960er Jahren war er dort technischer Redakteur. Anfang der 1970er Jahre übernahm er die Lokalredaktion der Schwäbischen Zeitung in Schramberg, die er fast 15 Jahre lang leitete. Seine redaktionelle Arbeit in Schramberg wurde durch ein fundamentalistisch-katholisches Sendungsbewusstsein geprägt, welches das Ziel hatte, die in Schramberg schon immer starke Sozialdemokratie und Arbeiterbewegung in ihre Schranken zu verweisen.
Weiterhin schrieb Julius Viel eine Vielzahl von Wanderführern und Radwanderführern. 1983 wurde ihm zu seinem 65. Geburtstag das Bundesverdienstkreuz für seine politischen Verdienste und sein ehrenamtliches Engagement verliehen.
2001 gelangte Julius Viel in die internationalen Medien, weil er im so genannten „Ravensburger Kriegsverbrecherprozess“ am 3. April 2001 zu einer 12-jährigen Haftstrafe verurteilt wurde: Der ehemalige SS-Mann erschoss vor Ende des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945 sieben jüdische Häftlinge des Gestapo-Gefängnisses Kleine Festung Theresienstadt „aus Mordlust und niedrigen Beweggründen“. [2]
Nur 11 Monate später verstarb Julius Viel, nachdem er wegen Haftunfähigkeit aus dem Vollzugskrankenhaus Hohenasperg entlassen wurde, in seinem Heimatort an seinem Lungenkrebsleiden [3].
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Julius Viel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Personendaten | |
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NAME | Viel, Julius |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist, Autor und Kriegsverbrecher |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1918 |
GEBURTSORT | Überlingen, Bodensee |
STERBEDATUM | 27. Februar 2002 |
STERBEORT | Vollzugskrankenhaus Hohenasperg |
Kategorien: Mann | Deutscher | Journalist | Redakteur | Autor | Geboren 1918 | Gestorben 2002