Köpenicker Blutwoche

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Bei der so genannten Köpenicker Blutwoche handelt es sich um die Woche vom 21. bis 26. Juni 1933, während der im Berliner Stadtteil Köpenick hunderte Gegner des Nationalsozialismus von der Köpenicker SA-Standarte 15 gefangen genommen, in SA-Sturmlokale und das Köpenicker Amtsgerichtsgebäude verschleppt, dort gedemütigt, gefoltert und teilweise ermordet wurden. Unter ihnen waren Mitglieder der KPD, der SPD und des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Juden, Gewerkschafter und Parteilose. Die Verhaftungsaktion wurde geleitet vom SA-Sturmbannführer Herbert Gehrke.

Opfer waren unter anderem der frühere Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin Johannes Stelling, der Reichsbannerführer Paul von Essen und der Kommunist Karl Pokern. Es wurden insgesamt fast 500 Menschen verschleppt davon starben zahlreiche Personen an den Verletzungen, die ihnen durch Folter zugefügt wurden oder behielten bleibende gesundheitliche oder psychische Schäden. Die genaue Zahl der Toten ist bis heute ungeklärt. Die Angaben schwanken zwischen 24 und 91 Todesopfern und bis zu 70 Vermissten. Die Leichen der Opfer wurden teilweise in Säcken verschnürt in umliegende Gewässer und den Schmöckwitzer Wald geworfen

Im Jahr 1950 erfolgte vom 5. Juni bis 19. Juli ein Prozess vor dem Landgericht Berlin (Ost), in dem 61 Täter zu schwersten Strafen verurteilt wurden; 15 zum Tode, 13 zu lebenslanger Haft und weitere Angeklagte zu Haftstrafen zwischen fünf und fünfundzwanzig Jahren.

[Bearbeiten] Gedenken

Seit 1980 befand sich im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude von Berlin-Köpenick in der Puchanstraße 12 ein Gedenkraum, seit 1987 die (1993 und 1995 neu strukturierte) „Gedenkstätte Köpernicker Blutwoche“. Weiterhin befinden sich im gesamten Stadtteil weitere Gedenkorte, so mehrere Gedenksteine sowie Gedenktafeln an den ehemaligen SA-Sturmlokalen und den Wohnorten einiger Opfer. Die Jugendfreizeiteinrichtung der Falken in Neukölln-Britz trägt den Namen des Opfer Anton Schmaus. Dessen Vater Johann war sozialdemokratischer Reichtstagsabgeordneter, Anton Schmaus war Mitglied der SAJ und wurde während der Blutwoche von der SA erschossen.

[Bearbeiten] Literatur

Kurt Werner/Karl Heinz Biernat: Die Köpenicker Blutwoche 1933. hrsgg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin 1960
Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. Berlin 1995