Körperwelten
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Körperwelten ist der Titel einer seit 1996 bestehenden Wanderausstellung plastinierter, überwiegend menschlicher Körper. Die Ausstellung ist auf Grund der Exponate umstritten. In Deutschland wurden teilweise nicht alle Werke gezeigt. Derzeit befindet sie sich in Dallas (Texas). Einige der Plastinate sind im James Bond-Film Casino Royale zu sehen, als Ausstellung auf dem Miami Airport, in alltäglichen Situationen in Szene gesetzt.
Initiator der Ausstellung ist der Anatom Gunther von Hagens. Im Jahr 2003 gab es zwei Ausstellungen, die gleichzeitig an verschiedenen Orten gezeigt wurden. Im Januar 2004 erhob das Magazin „Der Spiegel“ Vorwürfe gegen Gunther von Hagens, für seine Ausstellungsstücke Leichen chinesischer Hinrichtungsopfer zu verwenden.
Nach der Beendigung der Ausstellung in Frankfurt im Frühjahr 2004 erklärte Gunther von Hagens, keine weiteren Ausstellungen mehr in Deutschland veranstalten zu wollen.
Im Februar 2005 hat Hagens damit begonnen, einen Elefanten zu plastinieren, der zuvor im Zoo Neunkirchen (Saar) lebte. Der Körper der unerwartet verstorbenen Elefantendame Samba wurde zur Plastination nach Heidelberg gebracht und wird zwei bis drei Jahre später in den Ausstellungen als weltweit größtes Plastinat Platz finden.
[Bearbeiten] Literatur
- Liselotte Hermes da Fonseca: Wachsfigur - Mensch - Plastinat. Über die Mitteilbarkeit von Sehen, Nennen und Wissen. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte (1999), Heft 1
- Liselotte Hermes da Fonseca und Thomas Kliche (Hg.): Verführerische Leichen – verbotener Verfall. "Körperwelten" als gesellschaftliches Schlüsselereignis. Lengerich u.a.: Pabst Verlag, 2006
- Misia Sophia Doms: Die Ausstellung „Körperwelten“ und der Umgang mit der endlichen Leiblichkeit. In: Volkskunde in Rheinland Pfalz 17/1 (2002). S. 62-108