Külsheim (Bad Windsheim)
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Külsheim, seit 1978 eingemeindet nach Bad Windsheim, ist ein ehemaliges Reichsdorf in Franken gelegen.
Wohl zu den ältesten Siedlungen im Aischgrund gehört das ehemalige „Reichsdorf“ Külsheim mit seinem „Weiler“ Erkenbrechtshofen. Heute beides ein Ortsteil der Stadt Bad Windsheim und ca. 1 km bzw. 3,5 km nordöstlich vor dieser gelegen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte von Külsheim war durch die Nähe schon immer sehr eng mit der von Windsheim verknüpft. Der Heimatforscher, Dr. h. c. Gumpert aus Ansbach, fand östlich von Külsheim eine Reihe Steinwerkzeuge aus der mittleren Steinzeit. Bei der Verlegung der Fernwasserleitung im Jahre 1956 wurden Teile eines römischen Eimers (250 bis 350 n. Chr.) gefunden, was auf eine germanische Siedlung schließen lässt. Erstes Licht in die Külsheimer Siedlungsgeschichte, bringt wohl der Rückschluss auf das Wort „heim“! All die vielen „Heim Orte“ um Bad Windsheim, lassen auf die ersten merowingischen Frankensiedlungen um das Jahr 500 unserer Zeitrechnung schließen. Külsheim war das Heim des fränkischen Gefolgsmannes Kullin, eine Koseform die zum Personennamensstamm „Gugul- >Gül“ gehört. Külsheim (Gullesheim), wurde das erstmal am 7. August des Jahres 790 urkundlich erwähnt, dies geschah durch eine Schenkung von Odelgoz an das Kloster Lorsch.
Das Dorf besaß ein Schloss, den Sitz der Ritter von Külsheim. Die Reichsministeralien von Külsheim, waren gegen Ende des 10.Jahrhunderts ein angesehenes Geschlecht. Külsheim stand seit 1373 unter der Lehnshoheit derer von Hohenlohe. Die Herren von Külsheim wurden im Laufe der Jahrhunderte noch mehrmals urkundlich erwähnt. Ihre Besitzungen lagen in Külsheim, Burgfarrnbach und im weiteren Umkreis von Ansbach. Das Schloß in Külsheim soll angeblich auf den Mauern einer ehemaligen keltischen Fliehburg errichtet worden sein.
Der Kaiser nahm 1309 Külsheim unter seinen Schutz. Zwischen 1348 - 1350 wird ein Rapoto, Ritter zu Külsheim genannt. In Franken brach 1381 der Städtekrieg aus, da das Volk sich gegen den Adel auflehnte, bei dieser Gelegenheit brannten die Windsheimer das Külsheimer Schloss nieder. Es wurde danach nicht wieder aufgebaut. Die Hohenloher Grafen mussten wegen großer Schulden, 1387 ihre Hoheitsrechte über Külsheim an die Stadt Rothenburg verkaufen. Um 1413 waren die Ritter von Külsheim ausgestorben. Ihr Wappen ist das jetzige Gemeindewappen. Die Kirche in Külsheim wird 1490 erstmalig urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1525 verlor die Reichsstadt Rothenburg ihre Hoheitsrechte an Külsheim, durch den Bauernkrieg, an den Marktgrafen von Ansbach-Bayreuth und wurde dem Amt Hoheneck unterstellt. Schulmeister scheint es vor der Reformation noch nicht gegeben zu haben. Nach der Reformation muss es Schulmeister schon vor dem Jahr 1600 in Külsheim gegeben haben, denn das Sterberegister enthält im Jahr 1590 den Eintrag: „Schulmeister zu Külsheim ist begraben worden“ und bereits 1593 wurde mit dem Bau eines Schulhauses begonnen.
1596 beschließt der Rat der Stadt Windsheim die Stadt und die Umgebung von “Hexen” zu reinigen. 25 unschuldige Frauen wurden verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, darunter auch die Külsheimerin Ursula Rösch.
Während des 30-jährigen Krieges musste das Dorf Külsheim stark leiden. Schon während des Jahres 1621 kamen einige Külsheimer ums Leben, als Graf Mannsfeld mit ca. 20 000 Mann in Külsheim einen Halt machte. Die Pest wütete in Külsheim in den Jahren 1585, 1606 - 1607 und erneut im Jahr 1625, dabei starben 90 Menschen. 1630 brach die Pest erneut aus, diesmal starben 85 Personen. 1634 erschien der kaiserliche Feldmarschall Suis, um die Stadt Windsheim zu belagern. Sein Hauptquartier schlug er im ehemaligen Schloss in Külsheim auf. In der ersten Nacht ließ er schanzen und beschoß mit zwei Batterien Windsheim. Am 25. Februar 1648 erschienen 600 schwedische Reiter und Kavallerie in Külsheim. Am 10. März zog die schwedische Hauptarmee mit 16000 Mann vor Windsheim auf, um es einzunehmen. Külsheim, welches schon durch schweren Beschuss stark zerstört war, wurde bis auf ein Haus und die Kirche niedergerissen, das Holz wurde von den Soldaten verheizt. Die Steine der zerstörten Gebäude, sowie die des Kirchturmes, wurden für die Befestigungsanlagen in Windsheim verwendet. Es dauerte lange bis sich das Dorf Külsheim und seine Einwohner von diesen schweren Kriegszeiten erholt hatte.
Bereits seit 1525 war Külsheim evangelisch. Die Kirche von Külsheim ist schon immer eine Filiale von Windsheim gewesen. Die Külsheimer Kirche wird 1699 abgerissen, da sie durch einen Orkan der im Jahr 1693 über die Stadt hinweg fegte, beträchtlich beschädigt wurde. Der Windsheimer Bürger Wolff Blank, wurde zu Sammlungen für den Wiederaufbau der Kirche durch ganz Deutschland und sogar bis Danzig geschickt. 1701 konnte die neue Kirche eingeweiht werden.
Im Jahr 1720 hat die brandenburgische Verwaltung die brach liegende Schlossruine, für die Kastner des heilbronnischen Amtes, wieder aufgebaut. Der erste Beamte in dem neuen Kastenamt hieß Melchior Killinger.
1792 wurde Külsheim preußisch und 1810 bayerisch. Erkenbrechtshofen, das bis dahin zu Hoheneck gehörte, wurde 1817 nach Külsheim eingemeindet.
Die Straße von Windsheim nach Külsheim wird 1855 gebaut und später im Jahr 1859 bis Sugenheim ausgebaut.
1855 ereignete sich in Külsheim ein Mord. Ein Metzgergeselle brachte seine schwangere Geliebte um und wurde im selben Jahr in Ansbach hingerichtet.
Der Ort brachte auch eine bekannte Persönlichkeit hervor. 1870 wurde der Tagelöhnersohn Leonhard Moll in Külsheim geboren. Der Maurergeselle gründete 1894 in München eine Aktiengesellschaft in den Bereichen Bau, Industrieanlagen und Projektentwicklung, die während der Nazizeit von Rüstungsaufträgen und der Ausbeutung von Zwangsarbeitern profitierte. Die Gesellschaft beschäftigt rund 1800 Mitarbeiter. Leonhard Moll war Ehrenbürger der Gemeinde Külsheim-Erkenbrechtshofen und starb 1945 in München.
Gegen Ende des 19.Jahrhunderts war die Kirche wieder stark baufällig und wurde erneut abgerissen. Die daraufhin, 1907 wieder neu erbaute Kirche steht heute noch.
Im Jahr 1914 wurde Külsheim an das elektrische Überlandwerk Windsheim angeschlossen.
Das Kriegerdenkmal (angefertigt von Bildhauer Waldmann aus Rothenburg) wurde 1929 errichtet und zusammen mit der Glocke (gestiftet von Kommerzienrat Leonhard Moll aus München) am 2. Juni 1929 in Külsheim feierlich eingeweiht.
Im Jahr 1943 wurde die Flurbereinigung für die Gemeinde Külsheim-Erkenbrechtshofen abgeschlossen.
Am Mühlbach stand bis in die siebziger Jahre eine Mühle, die jedoch außer Betrieb war und abgerissen wurde. Im Jahr 1977 wurde die Schule der Gemeinde Külsheim-Erkenbrechtshofen geschlossen.
Die Gemeinde Külsheim-Erkenbrechtshofen wurde am 1. Mai 1978 nach Bad Windsheim eingemeindet
[Bearbeiten] Aktuelles
Külsheim sowie Erkenbrechtshofen besitzen eine Freiwillige Feuerwehr. Es gibt in Külsheim etliche Vereine, die auch ihre Mitglieder in Erkenbrechtshofen haben. In der heutigen Zeit besitzt der Ort Külsheim zwei Gastwirtschaften. Die landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe haben sich inzwischen um etwa zwei Drittel reduziert. Auf der Gemarkung Külsheim, befindet sich ein Gipssteinbruch. Auch einige Quellen hat der Ort aufzuweisen, welche die vielerorts bekannte Bad Windsheimer Sole liefern.
Koordinaten: 49° 30' 53" N, 10° 25' 19" O