Küssender Gurami
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Küssende Guramis | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Helostoma temminkii | ||||||||||||||
Cuvier, 1829 |
Küssende Guramis (Helostoma temminkii) sind 30 Zentimeter lang werdende Süßwasserfische aus der monogenerischen Familie Helostomidae. Sie haben als Speisefische in ihrer Heimat von Thailand bis Indonesien große wirtschaftliche Bedeutung und sind, trotz ihrer zu erwartenden Endgröße, beliebte Aquarienfische.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aussehen
Typisch für Guramis ist der seitlich stark zusammengedrückte Körper. Die Seitenlinie ist zweigeteilt. Die Lippen sind von Zähnen besetzt. Es gibt keine sichtbaren Geschlechtsunterschiede.
Die Wildform des Küssenden Guramis ist grün-silbrig gefärbt. Eine rosafarbene Zuchtform ist jedoch wesentlich häufiger in Zieraquarien anzutreffen. Daneben gibt es zwergwüchsige und „ballonförmige“ Zuchtformen, die viele Aquarianer aus Tierschutzüberlegungen heraus ablehnen und daher als Qualzuchten bezeichnen.
[Bearbeiten] Lebensweise
Flache, stark bewachsene, langsam fließende Gewässer sind der natürliche Lebensraum der Küssenden Guramis. Die Allesfresser ernähren sich mit Hilfe ihrer zahnbesetzten Lippen von Algen und anderen Wasserpflanzen und nehmen dabei auch Kleintiere, die dazwischen sitzen auf. Außerdem filtern sie mit ihren reusenartigen Kiemen Zooplankton und Phytoplankton aus dem Wasser.
Die Küssenden Guramis tragen Rivalenkämpfe aus, bei denen sie ihre Mäuler aneinanderpressen. Aufgrund ihrer Maulform erinnert diese Verhaltensweise an das Küssen der Menschen und erklärt damit den deutschen Namen des Fisches.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Sie laichen von Mai bis Oktober in dichter Vegetation. Die an der Oberfläche treibenden Eier entwickeln sich schnell, nach einem Tag schlüpfen die Larven und schwimmen nach vier Tagen selbstständig. Der Küssende Gurami ist die einzige Art in der Unterordnung Labyrinthfische (Anabantoidei), die kein Schaumnest baut oder in anderer Weise seine Brut pflegt.
[Bearbeiten] Aquarienhaltung
Küssende Guramis benötigen ein großes Aquarium von mindestens 150 cm Länge. Da die Wasserpflanzen ständig benagt werden, werden robuste Pflanzen, wie Javafarn oder Javamoos empfohlen. Die Fische können mit Trockenfutter und überbrühtem Kopfsalat ernährt werden. Große Steine und Wurzeln, die Flächen zum Algenwachstum bieten, ermöglichen eine naturnahe Zusatzernährung.
Die Tiere sind nicht anspruchsvoll bezüglich der Wasserwerte, dGH 5–30°, pH 6,8–8,5, Temperatur zwischen 22–28°C.
Für die Zucht wird weiches Wasser bevorzugt. Da die Fische kein Nest bauen, dienen Kopfsalatblätter auf den Wasseroberfläche als Laichsubstrat. Der zerfallende Kopfsalat ernährt Bakterien und Infusorien, die die Larven als erste Nahrung aufnehmen.