Kammerspiel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Kammerspiel ist ein Schauspiel im intimen Rahmen, meist mit wenigen Schauspielern auf der Bühne, ohne Statisterie oder großen Dekorationsaufwand. Auch für Filme wird der Begriff gelegentlich verwendet.
August Strindberg hat den Ausdruck Kammerspiel (schwedisch: kammarspel) verwendet. Seine 1907 verfassten Stücke Oväder, Brända tomten, Spöksonaten, Pelikanen nannte er in Anspielung auf musikalische Titel Kammerspiele Opus I–iV.
Ähnlich wie in der Zusammensetzung Kammermusik verstand man unter der Kammer des Kammerspiels der Tendenz nach die aristokratische Kammer (vgl. Kammerschauspieler), also weniger einen bescheidenen als einen exklusiven Rahmen. Daher meint man mit Kammerspiel in der Regel weder das Unterhaltungsgemisch von Kleinkunst noch eine avantgardistische Art des Theatermachens – sondern gediegenes Handwerk in großer Konzentration, oft in Zusammenhang mit den Qualitätsmaßstäben des Bühnennaturalismus.
"Kammerspiele" als Institutionen und Theatergebäude gibt es in einigen Städten. Damit ist meistens eine kleinere, alternative Spielstätte zu einer großen Bühne gemeint. Dabei ist die stilistische Spannweite recht groß. Die Kammerspiele des Deutschen Theaters Berlin oder die Münchner Kammerspiele bieten anspruchsvolles Regietheater, die Wiener Kammerspiele gepflegtes Boulevardtheater.