Karl Friedrich Friesen
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Karl Friedrich Friesen (* 25. September 1784 oder 1785 in Magdeburg; † 16. März 1814 bei La Lobbe, heute Ortsteil von Rethel (Ardennes), Frankreich) war Mitbegründer der deutschen Turnkunst, Pädagoge und Freiheitskämpfer.
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[Bearbeiten] Leben
Friesen besuchte zunächst die Altstädter Bürgerschule in Magdeburg. Sein Lehrer war Georg Samuel Albert Mellin, der Friesen bereits früh die Ethik Immanuel Kants nahe brachte. 1801 und 1802 lernte Friesen an der Bauakademie in Berlin u.a. Landvermessung, interessierte sich dann jedoch stärker für Pädagogik und Philosophie. Von 1806 bis 1811 wurde er von A. v. Humboldt zur Ausarbeitung des mexikanischen Atlas herangezogen und wirkte, inspiriert durch Johann Gottlieb Fichtes Reden an die deutsche Nation seit 1808 mit Friedrich Ludwig Jahn und Wilhelm Harnisch zusammen an Johann Ernst Plamanns nach Pestalozzis Grundsätzen eingerichteter Erziehungsanstalt.
In den Jahren der Begründung der deutschen Turnkunst durch Jahn wirkte er aktiv mit. Er gründete 1808 eine Fechtbodengesellschaft, in der neben Fechten auch politische Diskussionen, vor dem Hintergrund des 1806 durch Napoleon besetzten Vaterlandes, erfolgten. Friesen leitete in Berlin zeitweise den Turnkünstlerverein, entwickelte viele neue Turnübungen und gründete an der Berliner Unterbaumbrücke eine der ersten deutschen Schwimmanstalten.
1808 war er als Kundschafter für Ferdinand von Schill und dessen militärischer Gruppe tätig und spionierte in Magdeburg.
Zusammen mit Wilhelm Harnisch, Friedrich Ludwig Jahn und anderen gründete er 1810 den Deutschen Bund. Dieser Geheimbund verfolgte das Ziel einer bewaffneten Erhebung und einer sittlichen Erneuerung des Volkes.
Friesen verfasste zusammen mit Jahn die Denkschrift Ordnung und Einrichtung der deutschen Burschenschaften und hatte einen erheblichen Anteil an der Burschenschaftsbewegung.
Er bereitete 1812 aktiv die Erhebung gegen Napoleon vor. 1813 war er in Gemeinschaft mit Adolf Freiherr von Lützow einer der Hauptwerber und Gestalter von dessen Freischar, der er dann als Offizier und Adjutant Lützows angehörte. Dem Überfall bei Kitzen entging er zusammen mit Theodor Körner, der dann bei Gadebusch in seinen Armen starb.
Er wurde 1814 ein Opfer der deutschen Befreiungskriege. Nach dem Überfall des Priestschen russisch-preußischen Korps durch Napoleon von Reims in die Ardennen versprengt, wurde er am 16. März bei dem Dorf La Lobbe bei Rethel gefangen genommen und bei einem Handgemenge getötet.
Es erfolgte eine längere Suche nach Friesen. 1816 fand sein Freund August von Vietinghoff die sterblichen Überreste. Eine angemessene Beerdigung war auf Grund der politischen Situation, infolge des Wartburgfestes (1817) und der (Demagogenverfolgung) (1819), zunächst nicht möglich.
Seine Gebeine ruhen seit 1843 auf dem Invalidenfriedhof zu Berlin neben denen Scharnhorsts.
Seine Heimatstadt Magdeburg ehrte ihn unter anderem durch die Benennung einer Straße (Friesenstraße). Ferner steht in Magdeburg neben dem ehemaligen Haus der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft ein Denkmal mit der Aufschrift: „Wie Scharnhorst unter den Alten ist Friesen unter den Jungen der Grösseste aller Gebliebenen“.
Heutzutage ist der Friesenkampf, ein sportlicher Mehrkampf, nach ihm benannt.
[Bearbeiten] Friesen in der Literatur
Literarischen Niederschlag fand er u.a. bei Ernst Moritz Arndt ("Es thront am Elbestrande"), Max von Schenkendorf, Immermann (in den "Epigonen") sowie in Jahns Einleitung zur "Deutschen Turnkunst" gesetzt. Biografien verfassten Schiele (Berlin 1875) und Euler (1885).
[Bearbeiten] Literatur / Quelle
- Norbert Heise, Magdeburger Biographisches Lexikon, Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Friesen. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 6, S. 733 f.
- Meerheimb, von: Friesen, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 8, S. 88–89.
Personendaten | |
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NAME | Friesen, Karl Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Friesen, Friedrich; Friesen, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | Mitbegründer der deutschen Turnkunst, Pädagoge und Freiheitskämpfer |
GEBURTSDATUM | 25. September 1784 |
GEBURTSORT | Magdeburg |
STERBEDATUM | 16. März 1814 |
STERBEORT | Rethel (Ardennes), Frankreich |