Karl I. von Münsterberg
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Karl I. von Podiebrad (oft auch Karl von Münsterberg, tschech. Karel z Minstrberka) (* 2./4. Mai 1476; † 31. Mai 1536 in Frankenstein) war Herzog im schlesischen Teilfürstentum Münsterberg und Graf von Glatz.
Karls Eltern waren Heinrich I. von Podiebrad und Ursula von Hohenzollern. 1488 vermählte ihn sein Vater zusammen mit seinen älteren Brüdern Albrecht und Georg mit drei Töchtern des Herzogs Johann II. zu Sagan und Großglogau. Nach dem Tod Heinrichs I. regierten die drei Brüder Albrecht, Georg und Karl zunächst gemeinsam, doch lebte jeder auf seinem eigenen Hof: Albrecht in Glatz, Georg in Oels, und Karl in Münsterberg und Frankenstein. Letzterer verlegte Anfang des 16. Jahrhunderts seine Residenz von Münsterberg endgültig nach Frankenstein.
Seine „Hauptstadt“ förderte er wirtschaftlich und ließ sie mit neuen Steinhäusern ausbauen. Landadeligen gab Karl Stellen für Freihäuser in der Stadt, damit sie sich in Frankenstein ansiedelten. Auch ließ er die Stadtbefestigung erneuern und verstärken. 1511 begann man in Frankenstein mit dem Bau eines steinernen Pfarrhofes. Etwa zur selben Zeit begann Karl mit der Errichtung eines großen Schlosses an Stelle der verfallenen mittelalterlichen Burg von Frankenstein. Die Anlage, an der auch seine Nachfolger weitergebaut haben, ist nie fertig geworden. Die enormen Kosten für den Schlossbau, mögen dazu beigetragen haben, dass das Herzogtum Mitte des 16. Jahrhunderts so hoch verschuldet war, dass es zeitweilig verpfändet werden musste.
Karls Brüder Georg und Albrecht starben 1502 bzw. 1511, seitdem regierte er die ererbten Länder als Herzog von Münsterberg und Oels sowie Graf von Glatz allein. Er diente den böhmischen Königen Vladislav II., Ludwig und Ferdinand I. in verschiedenen hohen Ämtern. Ludwig ernannte ihn 1519 zum Landvogt der Oberlausitz. Dieses Amt hatte er bis zum Tod des Königs, 1526, inne. 1523 wurde Karl oberster Hauptmann des Königreichs Böhmen. Er gehörte damit zu jenen hohen Adligen, die das Land in Abwesenheit des Königs, der sich meist in Ungarn aufhielt, verwalteten. 1524 wurde Karl auch noch Landeshauptmann von Niederschlesien.
Nach dem Tod König Ludwigs war Karl von Münsterberg führend an der Organisation der Königswahl beteiligt. Er legte sich früh auf den Kandidaten Ferdinand von Habsburg fest, was dieser ihm nach der Krönung (1527) mit der Bestätigung der Hauptmannschaft in Böhmen und der Verleihung der Oberlandeshauptmannschaft in ganz Schlesien vergalt. Die Ausübung dieser Ämter war für Karl mit beträchtlichem finanziellen Aufwand verbunden, so dass er sich genötigt sah, Teile seiner Länder zu verkaufen.
Obwohl Karl Luthers Schriften zunächst mit wohlwollendem Interesse las, hielt er wie sein König in der Reformationszeit dann doch am katholischen Glauben fest.
[Bearbeiten] Nachkommen
- Joachim, Bischof von Brandenburg, (1503-1562)
- Heinrich II., Herzog von Münsterberg-Öls (1507-1548)
- Johann (1509-1556)
- Georg (1512-1553)
- Margareta (1501-1551)
- Vorsila =Ursula (1505-1539) verheiratet m. Hieronymus von Biberstein
- Barbara, Äbtissin in Strehlen bei Öls (1511-1539)
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Weblinks
1. Quellentexte
- Brief Karls von Münsterberg an Ferdinand von Habsburg, dessen Wahl zum böhmischen König er nach Kräften unterstützt habe (1526)
- Ferdinands Instruktion für seine Gesandten, die er in Angelegenheit der böhmischen Konigswahl an den Herzog Karl von Münsterberg abordnete (1526)
2. Sonstiges
Karl von Münsterberg und Frankenstein
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Karl I. von Podiebrad |
| ALTERNATIVNAMEN | Karl von Münsterberg; Karel z Minstrberka (tschech.) |
| KURZBESCHREIBUNG | Herzog im schlesischen Teilfürstentum Münsterberg und Graf von Glatz |
| GEBURTSDATUM | 2./4. Mai 1476 |
| STERBEDATUM | 31. Mai 1536 |
| STERBEORT | Frankenstein |
