Katholische Kirche Unsere liebe Frau (Meiningen)
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Die Katholische Kirche „Unsere liebe Frau“ in der thüringischen Kreisstadt Meiningen ist ein moderner Bau aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das eher schlichte turmlose Gebäude befindet sich im südwestlichen Teil der Altstadt am Mühlgraben.
[Bearbeiten] Bauwerk
Die Kirche hat einen fast quatratischen Grundriss mit einer stumpfwinkligen Altarrückwand. Der Kirchenraum ist eine weite lichte Halle mit einer säulenlosen Spannweite von 20 Meter. Drei Seiten des Gebäudes werden von großen künstlerisch gestalteten Fenstern und Glaswänden bestimmt, die kirchliche Themen beinhalten - Ostseite (Eingang/Straße): Schöpfung - Südseite: Erlösung - Westseite/Altarwand: Vollendung. Im Erlösungsfenster ist auf den Titel der Kirche beziehend auch das Thema „Maria im Erlösungswerk ihres Sohnes“ dargestellt.
Die ganze farbige Pracht der Fenster, gestaltet von Christof Grüger aus Schönebeck, kann man nur im Innern bewundern, von außen sind diese in unauffälligen Brauntönen gehalten. Der Altarblock wurde an Ort und Stelle vom Künstler Werner Schubert aus Friedrichroda behauen und wiegt rund 8 Tonnen. Der Eingang besteht aus einer Doppeltüranlage aus Kupferblech. Die Katholische Kirche bietet Platz für 300 Besucher. In einem Anbau nördlich des Kirchenraumes befinden sich die Werktagskapelle und die Sakristei.
Die Orgel ist ein Werk der Firma Jemlich aus Dresden und ist von der Konstruktion her ein Werk mit mechanischer Traktur. Sie besitzt 2 Manuale, 21 Register und 1150 Pfeifen.
[Bearbeiten] Geschichte
An der Stelle der heutigen Kirche stand ein im Jahr 1881 errichtetes Kirchengebäude, das später den erhöhten Anforderungen der Kirchengemeinde nicht mehr genügte. Es wurde 1967 abgerissen.
Mit Hilfe der Diözese Würzburg, zu der Meiningen seit dem Jahre 1007 gehört, wurde von 1967 bis 1972 eine neue Kirche unter der Leitung des Architekten Armin Trautmann gebaut. Während der relativ langen Bauzeit wurden die Baupläne immer wieder durch neue Vorschläge geändert, so dass am Ende ein Gemeinschaftswerk von Architekt, Künstler, Pfarrer und Gemeinde entstand. Auf einen Turm wurde bewusst verzichtet. Am 13. Mai 1972 weihte Bischof Hugo Aufderbeck aus Erfurt die Kirche auf den Titel: „Unsere Liebe Frau“.
Die Katholische Kirche „Unsere liebe Frau“ ist ein seltenes Beispiel für einen Kirchenneubau in der DDR, dessen Bau durch die finanzielle Unterstützung eines Bistums aus der „alten“ BRD erst ermöglicht und vom Staat geduldet wurde.
Koordinaten: 50° 33' 58" N, 10° 24' 48" O