Kegelschnecken
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Kegelschnecken | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Conidae | ||||||||||
Rafinesque, 1815 |
Die Kegelschnecken (Conidae) leben mit nur wenigen Ausnahmen in tropischen Meeren. Die meisten der etwa 300 Arten gehören zu der Gattung Conus.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Kegelschnecken sind nachtaktive Fleischfresser, die sich tagsüber im Schlamm- oder Sandboden verbergen. Die meisten Arten fressen Borstenwürmer, andere sind auf Weichtiere spezialisiert und ernähren sich von anderen Schnecken, Muscheln und Kopffüßern. Wieder andere fressen Krebse oder Fische. Zur Jagd benutzen sie eine Harpune, die sich aus einem Zahn der Radula entwickelt hat. Die Radula der Kegelschnecken hat nur diesen einen, nadelspitzen Zahn, der hohl ist und mit einer Giftdrüse in Verbindung steht. In einer Tasche befinden sich Reservezähne, da die Harpune, die durch den Rüssel in die Beute „geschossen“ wird, verloren ist. Die meisten Arten sind auf bestimmte Beute spezialisiert.
Kegelschnecken sind getrenntgeschlechtlich.
Der Gestreifte Einsiedlerkrebs (Trizopargurus strigatus) benutzt als erwachsenes Tier nur die Gehäuse von Kegelschnecken um seinen weichen Hinterleib zu schützen. Sein Körper ist besonders abgeflacht um in die schmalen Öffnungen der Kegelschneckengehäuse zu passen.
[Bearbeiten] Giftigkeit
Die Gifte der Kegelschnecken heissen Conotoxine und sind Neurotoxine, welche auch für den Menschen gefährlich sein können. Einige Arten können sogar tödlich sein. 1993 wurden 16 Todesfälle bekannt, von denen 12 auf C. geographus zurückzuführen waren. Zwei tödliche Unfälle wurden von C. textile verursacht. Weitere gefährliche Kegelschnecken sind: C. aulicus, C. armoreus, C. omaria, C.striatus und C. tulipa. Allgemein gelten die Toxine der Röhrenwurm-Fresser als weniger gefährlich für den Menschen, während die Gifte der Weichtier- und vor allem Fisch-fressenden Arten zu schwereren Vergiftungen führen können.
Jede Art produziert einen Gift-Cocktail von bis zu mehreren hundert Polypeptiden, also kurzen Eiweißmolkülen. Von diesen gibt es mehrere Klassen, die auf unterschiedliche Weise wirken, etwa indem sie bestimmte Rezeptoren für Neurotransmitter an den Synapsen der Nervenzellen oder aber Ionenkanäle blockieren. Erst das Zusammenspiel mehrerer Giftkomponenten macht die Conotoxine so effektiv und gefährlich.
[Bearbeiten] Medizinische Wirkung
Das Gift der Kegelschnecken (Conus magus) wird als Schmerzmittel (Analgetikum) eingesetzt. Das Ziconotid ist ein Nichtopioid-Analgetikum das sich als wirksamer als bekannte Schmerzmittel erweist. Das Gift gilt als möglicher Ersatz für das süchtig machende Morphin.
[Bearbeiten] Nutzung
Wegen ihrer schön gemusterten Gehäuse sind Kegelschnecken begehrte Sammlerobjekte (in der Vergangenheit unter dem Namen Conchilien, Coneae). Von Conus gloriamaris wurden bisher nur wenige Exemplare gefunden und die Gehäuse erzielen auf dem Sammlermarkt vierstellige Preise. Eine weitere seltene und teure Art ist Conus milneedwardsii.
[Bearbeiten] Gattungen
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[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kegelschnecken – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |