Kitt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Kitt (Begriffsklärung). |
Kitt ist die Bezeichnung für ein Klebe- und Dichtungsmittel, das auch als Glaserkitt oder Fensterkitt bekannt ist. Herkömmlicher Kitt ist eine seit ca. 1700 bekannte Dichtungsmasse, die zu rund 85 Prozent aus Schlämmkreide (Calciumcarbonat) und 15 Prozent aus Leinölfirnis besteht. Er ist als geschmeidige knetbare Paste im Handel erhältlich. Aus den Bestandteilen Schlämmkreide und Leinölfirnis kann Kitt aber auch selbst hergestellt werden. Hauptsächlich verwendet wird Kitt als Abdichtung beim Einsetzen von Fensterscheiben in Holzrahmen, kann aber auch, ähnlich wie Holzkitt, zum ausbessern schadhafter Stellen an Holzbauteilen benutzt werden. Kitt härtet an der Luft durch Oxidation des Leinöls im Laufe mehrerer Jahre aus und wird spröde. Er kann dann den Relativbewegungen zwischen Fenster und Glas nicht mehr folgen und bröckelt. Damit wird das Fenster undicht und die Verkittung muss ausgebessert oder erneuert werden.
Aktuell werden Fenstergläser beziehungsweise -rahmen hauptsächlich durch vollsynthetische Dichtstoffe abgedichtet. Der klassische Fensterkitt hat in der industriellen Fertigung ausgedient, wird aber in traditionellen Handwerksbetrieben weiterhin für Abdichtungen und Reparaturarbeiten eingesetzt.
Moderner Kitt kann auch als Intumeszenz-Stoff hergestellt werden, der bei der Abschottung von elektrischen und mechanischen Durchbrüchen in Bauteilen mit einer Brandrate Anwendung findet.