Kleine Orgelsolomesse
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Die Missa brevis Sancti Joannis de Deo in B-Dur (Hob.XXII:7) ist die 7. Messkomposition Joseph Haydns. Sie wird im Volksmund allgemein als Kleine Orgelsolomesse bezeichnet. Ihr Beiname rührt daher, dass die insgesamt sehr kurz gehaltene Missa brevis im Benedictus ein ausgedehntes Orgel- und dann Sopran-Solo besitzt.
Die Messe wurde um 1775 für den Orden der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt komponiert und heißt nach dessen Gründer, dem hl. Johannes von Gott. Die Klosterkirche besaß nur einen sehr kleinen Chor, sodass die Sänger- und Musikeranzahl gering war. Außerdem besaß die Kirche nur ein Orgelpositiv ohne Pedal, weshalb der Orgelpart keine Pedalverwendung verlangt.
Die Messe ist für Sopransolo, vierstimmigen Chor und das Wiener Kirchentrio geschrieben. Diese Besetzung umfasst zusätzlich zur Orgel lediglich 2 Violinen und Bass (meist Cello). Die Messe ist sehr schlicht und kurz gehalten. Oft (vor allem im Credo) ist der Text auf mehrere Stimmen verteilt, sodass verschiedene Zeilen gleichzeitig erklingen. Dadurch wird zwar der gesamte liturgisch vorgeschriebene Text vorgetragen, ist jedoch für den Hörer nicht verständlich. Eine Aufführung der Messe dauert ca. 15 Minuten.
Wegen der Einfachheit der musikalischen Mittel bei gleichzeitiger hoher melodischer Ausdruckskraft gehört die Kleine Orgelsolomesse zu den meistaufgeführten Kirchenwerken Haydns.
Die Messe besteht aus:
- Kyrie: Adagio
- Gloria: Allegro molto
- Credo: Allegro - Adagio - Allegro
- Sanctus: Allegro
- Benedictus: Moderato - Allegro
- Agnus Dei: Adagio