Kloster Jerichow
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Das Kloster Jerichow liegt in Jerichow südöstlich von Tangermünde im Bundesland Sachsen-Anhalt in der Nähe der Elbe.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Kloster wurde 1144 an einem anderen Standort als Prämonstratenserstift von Hartwig von Stade gegründet. Im Jahr 1148 wurde das Kloster an den heutigen Standort verlegt und es wurde mit dem Bau der Klosterkirche begonnen. Die Kirche und der Ostflügel des Klosters wurden 1172 fertig gestellt. Zwischen 1180 und 1200 erfolgte dann der Einbau einer Krypta. Außerdem wurde die Klosteranlage um die Nebenchöre erweitert. Es wurde das Winterrefektorium und das Amtshaus erbaut. An die Kirche wurden die beiden markanten Türme angebaut. Von 1220 und 1230 erfolgte dann der Bau des Sommerrefektoriums und des Kreuzgangs. Um 1250 konnten die Bauarbeiten an den Klostergebäuden schließlich beendet werden.
Nach der Reformation wurde das Kloster Jerichow im 16. Jahrhundert aufgehoben. Die letzten Mönche mussten das Kloster verlassen. Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten kaiserliche und schwedische Truppen 1631 die Klosteranlagen. Im Jahr 1680 wurde Jerichow schließlich kurbrandenburgische Domäne. Auf Anweisung von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg erfolgte 1685 die Instandsetzung der Kirche. Erst fast 200 Jahre später erfolgten erneute Reparaturarbeiten. Von 1853 bis 1856 wurde die Klosterkirche durch Ferdinand von Quast saniert. Zum Ende des 2. Weltkrieges wurde während der Kämpfe zwischen der Wehrmacht und den US-Truppen die Westfassade der Klosterkirche durch amerikanische Artillerie beschädigt. Nach dem Krieg kam es 1946 zu einem Dachstuhlbrand des Ost- und des Südflügels. Durch die DDR erfolgte zwischen 1955 und 1960 die Instandsetzung der Klosterkirche und die Wiederherstellung des stilreinen romanischen Innenraums. Das Museum im Ostflügel wurde 1977 eröffnet. Zwar wurde von 1985 bis 1986 das Sommerrefektorium restauriert, aber die Schäden an den verbliebenen Klostergebäuden waren gravierend. So musste 1998 die gesamte Klosteranlage wegen schwerer Bauschäden baupolizeilich gesperrt werden. Die dann durchgeführten Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen führten bereits 1999 zur Aufhebung der Sperrung, die Arbeiten zum Erhalt der Klosteranlage wurden jedoch mehrere Jahre fortgesetzt.
Das Kloster Jerichow kann gebührenpflichtig besichtigt werden.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kloster Jerichow – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 52° 30′ 8" n. Br., 12° 0′ 56" ö. L.