Klosterkirche Varnhem
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Die Klosterkirche Varnhem, im Ort Varnhem zwischen den Städten Skara und Skövde in der schwedischen Provinz Västergötland gelegen, ist die Grabkirche der mittelalterlichen Königsdynastie Eriks (Knut Eriksson und Erik Knutsson, Erik Eriksson) sowie des Stammvaters der Folkungerdynastie Birger Jarl und des Reichskanzlers Magnus Gabriel de la Gardie.
Das Kloster Varnhem wurde 1150 von Zisterziensern gegründet. Sie wurden einige Jahre später von Königin Kristina aus Varnhem vertrieben und gründeten das dänische Kloster Vitskøl. Nach ihrer Rückkehr wurden sie vom Königsgeschlecht Eriks unterstützt.
Die Klosterkirche, ursprünglich in romanischem Stil gebaut, wurde in einem Brand 1234 schwer beschädigt. Sie wurde in frühgotischem Stil nach dem Vorbild der Kirchen von Clairvaux (Frankreich) und Marienfeld (Deutschland) wiederaufgebaut. Der Chor wurde durch einen halbkreisförmiger Chorumgag mit Kapellenkranz erweitert. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelassen und von der Krone eingezogen. Das Kloster und die Kirche verfielen. In der Mitte des 17.Jahrhunderts besuchte der schwedische Reichskanzler Magnus de la Gardie, dessen Grafschaft Läckö nicht weit von Varnhem lag, die Kirche. Er erkannte den Wert der Kirche als ehemalige königliche Grabkirche und ließ sie renovieren, da sie seine eigene Grabstätte (und die seiner Familie) beherbergen sollte. Zu dieser Zeit wurde sie neu ausgestaltet, und die Westfassade mit den Turmspitzen und der Dachreiter über der Kreuzmitte wurden neu geschaffen. 1673 waren die Arbeiten soweit abgeschlossen, dass die Kirche wieder geweiht werden konnte.
Zwischen 1918 und 1923 wurde die Kirche erneut renoviert. Gleichzeitig wurden die Grundmauern der Klostergebäude ausgegraben. Diese Ausgrabungen wurden in den 1970er Jahren wieder aufgenommen und sind heute der Öffentlichkeit zugänglich. Weitere Fundstücke können im Klostermuseum neben der Kirche besichtigt werden.
Koordinaten: 58° 23' 3" N, 13° 39' 15" O