Kollektives Gedächtnis
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Der Begriff kollektives Gedächtnis bezeichnet eine gemeinsame (= kollektive) Gedächtnisleistung einer Gruppe von Menschen. So wie jedes Individuum ein individuelles Gedächtnis besitzt, wird einer Gruppe von Menschen (Volk oder Menschheit) eine gemeinsame Gedächtnisleistung unterstellt. Das kollektive Gedächtnis wird als Rahmen einer solchen Gruppe verstanden: Es bildet die Basis für Kommunikation zwischen ihren Angehörigen, da es dem Einzelnen ermöglicht, Gemeinsamkeiten intuitiv zu erkennen.
Das Konzept des kollektiven Gedächtnisses stammt von dem französischen Philosophen und Soziologen Maurice Halbwachs († 1945); es wird in jüngerer Zeit in mehreren Disziplinen, darunter auch in der Geschichtswissenschaft, als Analysekategorie verwendet.
[Bearbeiten] Literatur
- Maurice Halbwachs: La mémoire collective, Paris: Presses Universitaires de France, [1939] 1950, (Einleitung: Mary Douglas); deutsch: Das kollektive Gedächtnis, Frankfurt/M.: Fischer [1985] 1991. ISBN 3596273595
- Jan Assmann: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München: C. H. Beck 1992. ISBN 3-406-36088-2 (gebundene Ausgabe)