Kombinat Mikroelektronik Erfurt
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Das Kombinat Mikroelektronik Erfurt oder KME wurde 1977 als eines der ersten Kombinate in der DDR gegründet, das aktive analoge und digitale elektronische Bauteile herstellte. Im Rahmen des RGW war das Kombinat auch führend an der Entwicklung von Mikroprozessoren und komplexen Speicherschaltkreisen beteiligt. Trotz Zuführung von überdurchschnittlichen finanziellen, personellen und materiellen Mitteln gelang es auch aufgrund des westlichen Cocom-Technologieboykotts nicht, den Entwicklungsabstand zu den weltweit führenden Halbleiterherstellern von durchschnittlich ein bis zwei Bauteilgenerationen zu verkleinern. Bis zur Auflösung des Kombinates leitete Generaldirektor Prof. Dr. Heinz Wedler das Kombinat. Andere wichtige Stützen des DDR-Mikroelektronikprogramms seit 1977 waren das Kombinat Robotron, das Kombinat Carl Zeiss Jena und das Institut für Rechentechnik bei der AdW.
- VEB Mikroelektronik "Karl-Marx" Erfurt Stammwerk
- entwickelte und produzierte unipolare Schaltkreise
- VEB Halbleiterwerk Frankfurt/Oder
- entwickelte und produzierte bipolare Schaltkreise, sowie die einzige Spielekonsole der DDR (BSS 01)
- VEB Mikroelektronik "Anna Seghers" Neuhaus am Rennweg
- entwickelte und produzierte Transistoren
- Import Sonderbauelemente, Applikationen, Bauelementestrategie
- VEB Zentrum für Forschung und Technologie (ZMD)Dresden (bis zur Übernahme durch Carl Zeiss)
- entwickelte und produzierte Schaltkreise auf Basis GateArray- und Standardzellentechnologie und technologische Forschung
- VEB Röhrenwerk Blankenburg
- Hersteller von Spezialröhren
- VEB Mikroelektronik "Karl Liebknecht" Stahnsdorf
- entwickelte und produzierte Leistungselektronik
- VEB Mikroelektronik "Robert Harnau" Großräschen
- entwickelte und produzierte Dioden
- VEB Werk für Fernsehelektronik Berlin
- entwickelte und produzierte optoelektronische Bauelemente
- VEB Mikroelektronik "Wilhelm Pieck" Mühlhausen
- produzierte den Schultaschenrechner SR-1 und die Heimcomputer (»Kleincomputer«) KC85/2, KC85/3 und KC85/4, außerdem Halbleiterdioden und Reed-Kontakte.
- VEB Uhrenwerke Ruhla, einschließlich Festkörperschaltkreis-Produktion und Maschinenfabrik (heute MAHO)
- VEB Uhrenwerk Glashütte - Nachfolger haben sich gefunden!
- VEB Uhrenwerk Weimar
- VEB Plastverarbeitung Eisenach
- diese bildeten den sogen. Leitbereich Uhren und stellten den leistungsfähigen Industriebereich dar,der aber unter den soz. Wirtschaftsbedingungen nicht voll aufblühen konnte. Ein "unwirtschaftlicher Devisenbeschaffer", Uhren wurden im NSW unter Herstellungskosten verkauft.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kombinat Mikroelektronik Erfurt – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |