Kondensatornetzteil
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Als Kondensatornetzteil bezeichnet man eine Reihe einfacher Schaltungen zum Anschluss elektronischer Schaltungen an herkömmliche Wechselstromnetze. Allen gemeinsam ist der Aufbau aus einer Gleichrichterschaltung mit einem Kondensator als Vorwiderstand, dem als Schutz vor Pulsspitzen ein ohmscher Widerstand in Reihe geschaltet ist. Dieser Blindwiderstand dient zur praktisch verlustlosen Spannungs- und Strombegrenzung vor dem Gleichrichter. Als Gleichrichter kommen meist Halbwellengleichrichter mit Glättungskondensator zum Einsatz, zur Begrenzung der Ausgangsspannung können auf Grund der geringen Leistungen Zener-Dioden eingesetzt werden.
Es ist empfehlenswert, dem Kondensator einen Widerstand im Bereich 470 kOhm bis 1 MOhm parallel zu schalten, damit dieser in kurzer Zeit entladen wird, nachdem das Gerät vom Netz getrennt wird, da man sonst am herausgezogenen Stecker des Geräts einen in der Regel ungefährlichen, aber unangenehmen elektrischen Schlag bekommen kann. Dies kennt man z. B. von älteren Küchengeräten, auch wenn es dort natürlich ein Entstörkondensator ist, der nach dem Ziehen des Netzsteckers noch aufgeladen ist.
Da der in Reihe geschaltete Ohmsche Widerstand (üblicherweise im Bereich 330 bis 5600 Ohm) den Einschaltpuls, sowie pulsartige Spannungsspitzen auffängt, können für ein Kondensatornetzteil günstige Kondensatoren (z.B. Typ MKS4 630V= / 250V~ mit beispielsweise 150 Nanofarad) verwendet werden.
Kondensatornetzteile eignen sich nur für geringe Leistungen und produzieren kaum Verlustleistung. Sie sind kleiner, billiger und leichter als herkömmliche Netzteile mit Transformatoren, und auch einfacher und billiger im Aufbau als Schaltnetzteile. Auf Grund der fehlenden Potentialtrennung beschränkt sich der Einsatz normalerweise auf eingebaute Steuerelektronik in Geräten mit Netzanschluss.
Wichtiger Hinweis: Direkt parallel zum Netz dürfen ausschließlich MKP-Kondensatoren betrieben werden.
Beschreibung impulsfester metallisierter Kondensatoren (MKP-Kondensatoren) auf der WIMA-Homepage
[Bearbeiten] Weblinks
- Kondensator statt Trafo: Kostengünstiges Netzteil
- Einschaltstrombegrenzung für Netzteile mit mittelgrossen Ringkerntrafos,ohne Trafo-Sekundärspannung (Ein spezielles Beispiel für den Einsatz eines Kondensator-Netzteiles!)