Kontek
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Die HGÜ Kontek (der Name stammt von „Kontinent“ und dem Namen des dänischen Energieversorgungsunternehmens „Elkraft“, der das Stromnetz auf den dänischen Inseln Lolland, Falster und Seeland betreibt und das Kürzel „ek“ hat) ist ein mit 400 kV betriebenes, 170 Kilometer langes, monopolares Gleichstromkabel zur Kopplung des deutschen Stromnetzes und des Stromnetzes der dänischen Insel Seeland. Bemerkenswert an der HGÜ Kontek ist, dass, im Unterschied zu ähnlichen Anlagen, wie der HGÜ Baltic-Cable und der HGÜ Kontiskan, auch alle 119 Kilometer langen Landabschnitte auf Falster, Seeland und in Deutschland nicht als Freileitung, sondern als Erdkabel ausgeführt wurden.
Diese ungewöhnliche Maßnahme, die den Bau der Leitungsverbindung der Kontek nicht unwesentlich verteuert hat, hat keine technische Gründe, sondern wurde vielmehr im Interesse einer termingerechten Fertigstellung durchgeführt, da Genehmigungsverfahren für Freileitungen heutzutage sehr langwierig sein können.
Das Kabel der HGÜ Kontek beginnt in der südlich von Bentwisch gelegenen Stromrichterstation (Koordinaten: 54° 6′ 2" N, 12° 12′ 53" O). Es verläuft zusammen mit dem Kabel zu der in der Ostsee befindlichen Kathode, die als Kupferring ausgeführt ist, auf einer Länge von 13 Kilometern über Land und erreicht bei Markgrafenheide die Ostsee. Dort beginnt der 43 Kilometer lange Seekabelabschnitt zur Insel Falster. Kurz hinter der Küstenlinie zweigt das zur Kathode führende Kabel der Kontek in östlicher Richtung zu der östlich der Seekabeltrasse befindlichen Kathode ab.
In der Ostsee zwischen Deutschland und Falster überquert das Hochspannungskabel der HGÜ-Kontek auch das Kabel der HGÜ-Baltic-Cable. Für die Realisierung dieser Kreuzung wurde eine ca. 50 Zentimeter hohen Rampe über dem „Baltic-Cable“ in der Ostsee errichtet, auf der das Kabel der HGÜ-Kontek liegt. Bei Gedser erreicht das Seekabel der Kontek die Insel Falster, welche sie auf einer Länge von 50 Kilometern als Erdkabel durchquert.
Anschließend folgt noch einmal ein 7 Kilometer langer Seekabelabschnitt zur Durchquerung des Meeres zwischen Falster und Seeland. An diese Sektion schließt sich ein 53 Kilometer langer Landkabelabschnitt auf Seeland an, der in der Stromrichterstation Bjaeverskov endet.
Im Unterschied zum Kabelabschnitt bei Rostock verläuft hier nicht das Elektrodenkabel parallel. Dieses verläuft vielmehr von Bjaeverskov in südöstlicher Richtung zu der vor dem südöstlichsten Ende von Seeland gelegenen Anode, die als ein vor der Küste Seelands verlegtes Titannetz ausgeführt ist.
Die Kontek kann maximal 600 Megawatt übertragen und ist seit 1996 in Betrieb.
Das Hochspannungskabel der Kontek ist als papierisoliertes Ölkabel mit zwei permanent parallelgeschalteten Kupferleitern von 800 qmm Querschnitt ausgeführt. Es ist auf den Landabschnitten der Kontek zur besseren Überwachung des im Kabel befindlichen Öls in ca. 8 Kilometer lange Abschnitte unterteilt, die durch ölundurchlässige Sperrmuffen voneinander getrennt sind. In der Nähe dieser Sperrmuffen befinden sich - etwas abgesetzt von der Kabeltrasse - unbesetzte automatische Stationen zur Überwachung des Öldrucks, der Öltemperatur und anderer Betriebsparameter des Kabels. Im Unterschied zu den Landabschnitten der Kontek ist der 45 Kilometer lange Seekabelabschnitt durch die Ostsee zwischen Deutschland und Dänemark aus praktischen Gründen ohne Sperrmuffen ausgeführt worden. Als Elektrodenkabel der Kontek werden, sowohl auf der deutschen als auch auf der dänischen Seite, handelsübliche, kunststoffisolierte 17kV-Kabel verwendet.
Die Stromrichterstation in Bjaeverskov (Koordinaten: 55° 26′ 57" N, 12° 0′ 4" O) wurde an ein bestehendes Umspannwerk für 380kV/110kV angegliedert. Im Unterschied hierzu ist die Stromrichterstation in Bentwisch ein Neubau auf der „grünen Wiese“, obwohl nur ein Kilometer nördlich das noch aus DDR-Zeiten stammende 220kV/110kV-Umspannwerk Bentwisch liegt. Allerdings wurde die Anlage der HGÜ „Kontek“ 2002 um ein 380kV/110kV-Umspannwerk erweitert und über eine als Freileitung ausgeführte 110kV-Leitung mit diesem verbunden.