Kornsand
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Die Gemarkung Kornsand ist heute Teil der südhessischen Großgemeinde Trebur. Die wenige Häuser umfassende Ansiedlung liegt direkt am hessischen Rheinufer zwischen Geinsheim und Nierstein. Neben bäuerlichen Wohnhäusern gibt es ein griechisches Restaurant, einen Imbiss und die Verladesilos der ansässigen Sand- und Kies-Handelsfirma Hahn und Wedel. Der Kornsand liegt im Überschwemmungsgebiet des Rheins vor den Sommer- und Winterdeichanlagen.
Überregional bekannt wurde der Kornsand im Jahre 1908, als am 4. August der Zeppelin LZ 4 auf seiner Fahrt von Friedrichshafen nach Echterdingen über Mainz hier notlanden musste. Die Landung erfolgte um 17:24 Uhr. Anschließend wurde das Schiff um leere Benzintanks, überflüssige Gegenstände sowie Betriebsmaterial und 5 Personen entlastet. So konnte noch am gleichen Abend um 22:22, nun um 1270 kg erleichtert, der Aufstieg zur Weiterfahrt nach Echterdingen erfolgen. Zu Erinnerung an diesen Vorfall wurde in Trebur das Zeppelindenkmal errichtet.
Der Kornsand ist die rechtsrheinische Anlegestelle der Rheinfähre Landskrone. Der Imbiss an der Rheinfähre ist ein beliebter Treffpunkt für Motorradfahrer und Radwanderer sowie Weinliebhaber, die mit der Fähre zu den zahlreichen Winzerstuben und Straußwirtschaften der Ortschaften Oppenheim und Nierstein übersetzen.
Traurige Berühmtheit erlangte der Kornsand durch das Kornsandverbrechen, bei dem kurz vor Kriegsende am 21. März 1945 noch sechs Regimegegner umgebracht wurden. Ihnen zu Ehren wurde später ein Gedenkstein aufgestellt.
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Koordinaten: 49° 52' 06" N, 08° 21' 30" O