Kreuzgrund (Böckingen)
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Der Kreuzgrund ist eine Siedlung im Heilbronner Stadtteil Heilbronn-Böckingen, die 1938 eingeweiht worden ist.
Der Bau der etwa 200 Häuser umfassenden Siedlung wurde auf Grundlage des Reichsheimstättengesetzes bereits 1935 geplant und nach dreijähriger Bauzeit bis 1938 abgeschlossen. Die Idee der Autonomie bzw. Selbstversorgung stand bei dieser Siedlung im Vordergrund. Die Siedler sollten sich auch durch einen großen Garten selbst versorgen können, daher wurden erschwingliche kleine Häuser des Typs „Volkswohnhaus Ensle“ mit einer Grundfläche von 6,50 x 7,75 Metern auf großen Grundstücken erstellt. Von den Bewohnern wurden auch bestimmte Eigenleistungen beim Bau der Häuser erwartet und auf den Kaufpreis angerechnet. Zur Vorfinanzierung hatte das Salzwerk 180.000 Reichsmark zur Verfügung gestellt, im Gegenzug wurden 40 der 200 Häuser für Mitarbeiter des Salzwerks und der Glashütte vereinbart.
Bei der Einweihung des ersten Bauabschnitts am 17. Juli 1938 erhielt dieser den Namen eines in Stuttgart getöteten SA-Mannes, nämlich Ernst-Weinstein-Siedlung. Das Herzstück der Neuen Siedlung bildeten Geschäftshäuser an der Straße Im Kreuzgrund und ein Kirchenzentrum. Nach 1945 wurde die Siedlung wieder mit der ursprünglichen Gewannbezeichnung Kreuzgrund benannt. In unmittelbarer Nachbarschaft der Siedlung befand sich 1945 bis 1947 das Kriegsgefangenenlager P.W.E. 10 (heute: Wohngebiet Schanz).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Im Kreuzgrund befindet sich die Pfarrkirche Heilig Kreuz. In unmittelbarer Nähe davon steht eine Sandsteinplastik vermutlich aus der Zeit der Siedlungsgründung 1937, die einen Knaben mit Hund zeigt und mit "HWB" monogrammiert ist. Auf einer Postkarte von 1938 ist diese Sandsteinplastik als Teil eines Brunnens auf einem Sockel zu sehen. Der Brunnen beschrieb damals die Form eines sarkophagähnlichen Kubus, der wie ein Trog geöffnet war.
[Bearbeiten] Literatur
- Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998 (Veröffentlichung des Archivs der Stadt Heilbronn, 37), ISBN 3-928990-65-9