Kurt Hensel
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Kurt Hensel (* 29. Dezember 1861 in Königsberg; † 1. Juni 1941 in Marburg) war ein deutscher Mathematiker. Er führte das Konzept der p-adischen Zahlen in die Zahlentheorie ein. Nach ihm benannt sind das Henselsche Lemma sowie Henselsche Ringe.
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[Bearbeiten] Leben
Kurt Hensel war das vierte Kind des ostpreußischen Gutsbesitzers Sebastian Hensel und seiner Frau Julie. Die Großeltern väterlicherseits waren die Komponistin Fanny Hensel und der Kunstmaler Wilhelm Hensel aus Berlin. Über die Großmutter war Hensel mit der Familie Mendelssohn verwandt, er war der Neffe von Rebecca und Felix Mendelssohn Bartholdy und Urenkel von Moses Mendelssohn. Seine Kindheit verbrachte Hensel zunächst auf dem elterlichen Gut in der Nähe von Königsberg. Als er neun Jahre alt war, zog die Familie nach Berlin, wo sein Vater nach Verkauf des Gutes eine Stelle als Direktor einer Baugesellschaft angenommen hatte.
Nach erfolgreichem Schulabschluß am Berliner Friedrich-Wilhelm-Gymnasium studierte er die ersten drei Semester abwechselnd an den Universitäten in Bonn und Berlin, blieb dann aber für den Rest des Studiums in Berlin. Dort war er Schüler von Leopold Kronecker, der ihn förderte und bei dem er 1884 über „Arithmetische Untersuchungen über Diskriminanten und ihre außerwesentlichen Teiler“ promovierte. Nach der Promotion ging er zunächst als Einjährig-Freiwilliger zum Militär, um sich 1886 - wiederum bei Kronecker - zu habilitieren. Anschließend war er Privatdozent in Berlin, wurde dort zum außerordentlichen Professor ernannt und 1901 schließlich auf einen Lehrstuhl der Universität Marburg berufen. Trotz mehrerer Abwerbungsversuche blieb er bis zu seinem Tod in Marburg.
Ein halbes Jahr nach der Habilitation hatte Hensel Gertrud Hahn geheiratet. Aus der Ehe gingen vier Töchter und ein Sohn, der Jurist Albert Hensel hervor.
Kurt Hensel wurde 1930 emeritiert. Nachdem er noch einige Zeit am Universitätsbetrieb teilgenommen hatte, verbrachte er seine letzte Lebensjahre zurückgezogen und starb am 1. Juni 1941 an einem Herzinfarkt.
[Bearbeiten] Werk
Von 1884 bis 1937 veröffentlichte Hensel 78 Aufsätze in diversen Fachzeitschriften, im wesentlichen über Themen im zahlentheoretischen Bereich. Hervorzuheben ist der Beitrag „Über eine neue Begründung der Theorie der algebraischen Zahlen“ aus dem Jahr 1899, in dem er - nach zwei spezielleren Arbeiten 1897 - das Konzept der p-adischen Zahlen erstmals in einer allgemeineren Form vorstellt.
Daneben gab er in den Jahren 1895 bis 1903 und 1929/1930 die gesammelten Werke sowie Vorlesungen seines Lehrers Kronecker heraus. Außerdem war er von 1903 bis 1936 Herausgeber der damals renommiertesten mathematischen Zeitschrift, des Journals für die reine und angewandte Mathematik.
[Bearbeiten] Bücher
- Theorie der algebraischen Funktionen einer Variabeln und ihre Anwendung auf algebraische Kurven und Abelsche Integrale (gemeinsam mit Georg Landsberg), Leipzig: Teubner (1902)
- Theorie der algebraischen Zahlen, Leipzig: Teubner (1908)
- Zahlentheorie, Berlin/Leipzig: Göschen (1913)
[Bearbeiten] Quellen
- Helmut Hasse: Kurt Hensel zum Gedächtnis., in: Journal für die reine und angewandte Mathematik 187 (1949), p. 1-13
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Kurt Hensel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Hensel, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 29. Dezember 1861 |
GEBURTSORT | Königsberg |
STERBEDATUM | 1. Juni 1941 |
STERBEORT | Marburg |