Löschlanze
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Eine Löschlanze ist ein spezielles Strahlrohr bei der Feuerwehr. Sie ermöglicht es, Brände in schwer zugänglichen Stellen zu erreichen.
[Bearbeiten] Löschnägel
Der Löschnagel (auch Nebelnagel, fognail) ist eine Art Löschlanze und bietet die Möglichkeit, die Lanze mit einem Hammer durch Wände oder Türen zu treiben. Dadurch können Brände in Innenräumen von außen bekämpft werden. Ziel war hierbei, die Gefahr für die Feuerwehrleute zu reduzieren und einen schnellen und effektiven Einsatz zu gewährleisten.
Der Löschnagel wurde in den 1980ern in Schweden entwickelt.
[Bearbeiten] Bauweise
Technisch gesehen sind Löschlanzen sehr einfach aufgebaut. Sie bestehen im Wesentlichen nur aus einem 1,5 – 3 m stabilen Metallrohr mit einem Absperrorgan. Löschnägel haben zusätzlich eine speziell gehärtete Schlagfläche für einen Hammer.
In der Rohrspitze sind 12 bis 16 Löcher mit einem Durchmesser zwischen 4 und 7 mm spiralförmig angeordnet, die einen feinen Wassernebel entstehen lassen.
[Bearbeiten] Anwendungsgebiete
Löschlanzen ermöglichen es, Brände in schwer zugänglichen Stellen zu erreichen. Darunter fallen Brände in Hohlräumen mit engen Spalten (z. B. Zwischendecken, Versorgungsschächte).
Weiter können sie bei schwelenden Heu- und Strohstapeln, Spänebunkern, Kohlen- und Müllhalden eingesetzt werden. Sie finden dort heutzutage allerdings nur noch selten Verwendung, da aufgrund neuer Löschtechniken (Wasser mit Netzmitteln, Kohlendioxid, etc.)und verminderter Einsatzmöglichkeiten (z.B. durch zu fest gepresste Strohballen, zusammengelegte und zentralisierte Müll- und Schutthalden) stark gesunken ist.
Beim Einsatz von Löschnägeln kann die Gefahr eines Flashovers stark verringert werden. So kann beispielsweise ein erster Löschangriff mit einer Löschlanze, die durch die Tür einer brennenden Wohnung geschlagen wird, gestartet werden, ohne dass Fenster oder Türen geöffnet werden müssen. So erhalten die Flammen keine neue Frischluftzufuhr und der Brand kann durch die feine Verteilung des Wassers sehr effektiv bekämpft werden. Jedoch ist das Einschlagen der Löschlanzen nur bei Holztüren bis zu einer gewissen Stärke möglich.
Weitere Einsatzmöglichkeiten sind z. B. die Errichtung von Wasserwänden, die bei Großbränden das Ausbreiten des Feuers auf noch nicht betroffene Gebäudeteile verhindern (Riegelstellung).
Neuerdings nutzen einige Flughafenfeuerwehren löschlanzenähnliche Geräte, welche sie auf Lafetten montiert durch Flugzeugaußenhäute treiben, um deren Innenraum mit Wasser zu fluten.