Landkreis Grätz (Wartheland)

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Der preußisch-deutsche Landkreis Grätz (Wartheland) (früher: Grätz) und die Kreise Buk und Neutomischel bestanden in der Zeit zwischen 1818 und 1920 sowie 1939 bis 945.

Der Landkreis Grätz (Wartheland) umfasste am 1. Januar 1945:

6 Städte,
141 Gemeinden.

Inhaltsverzeichnis

1 Verwaltungsgeschichte
- 1.1 19. Jahrhundert
- 1.2 20. Jahrhundert
2 Kommunale Gliederung
3 Ortsnamen
4 Weblinks

[Bearbeiten] Verwaltungsgeschichte

[Bearbeiten] 19. Jahrhundert

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. Januar 1818 der Kreis Buk im Regierungsbezirk Posen in der preußischen Provinz Posen. Dieser umfasste meist ländliche Gebiete um die Städte Buk, Grätz und Neutomischel. Das Landratsamt war in Neutomischel. Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Am 10. Oktober 1887 wurde der Kreis Buk aufgelöst. Aus ihm entstanden die beiden neuen Kreise Grätz und Neutomischel.

Der Kreis Grätz umfasste:

die Stadtgemeinden Buk, Grätz und Opalenitza,
die Polizeidistrikte Buk, Grätz und Kuschlin - nur die Landgemeinden Lenkerhauland, Rudnik, Sliwno, Trzcianka, Turkowo und die Gutsbezirke Rudnik, Sliwno, Trzcianka und Turkowo.

Das Landratsamt war in Grätz.

Der Kreis Neutomischel umfasste:

die Stadtgemeinden Neustadt b. Pinne und Neutomischel,
die Polizeidistrikte Kuschlin - ohne die oben angegebenen Landgemeinden -, Neustadt b. Pinne und Neutomischel.

Das Landratsamt war in Neutomischel.

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

Nach dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 gehörten die Kreise Grätz und Neutomischel nunmehr als Grodzisk und Nowy Tomyśl dem polnischen Staat an. Zum 26. November 1939 wurde der polnische Landkreis Nowy Tomyśl unter seinem deutschen Namen Teil des neugebildeten Reichsgaus Posen – später Wartheland – im neuen Regierungsbezirk Posen. Am 28. April 1941 wurde der Verwaltungssitz von Neutomischel nach Grätz verlegt und der Landkreis in Grätz umbenannt. Seit dem 18. Mai 1943 trug der Landkreis den Namen Grätz (Wartheland), bis er im Frühjahr 1945 durch die Rote Armee besetzt und anschließend wieder ein Teil Polens wurde.

[Bearbeiten] Kommunale Gliederung

Der Landkreis Buk gliederte sich in Stadtgemeinden. Die Landgemeinden und selbstständigen Gutsbezirke waren anfangs in (kleineren) Woytbezirken (polnisch „wójt“ = deutsch „Vogt“) und später in (größeren) Polizeidistrikten zusammengefasst.

Nach der Eroberung durch das Deutsche Reich im Zweiten Weltkrieg wurde allein den Städten Grätz und Neutomischel das Recht der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verliehen. Die übrigen Städte und Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst; Gutsbezirke gab es nicht mehr.

[Bearbeiten] Ortsnamen

Durch unveröffentlichten Erlass vom 29. Dezember 1939 galten vorläufig hinsichtlich der bisher polnischen Ortsnamen die bis 1918 gültigen deutschen Ortsnamen. Im laufe der nächsten Jahre erfolgten teilweise „wilde“ Eindeutschungen von Ortsnamen, meist auf Kreisebene. 1943 wurden durch Anordnung des Reichsstatthalters mit Zustimmung des Reichsinnenministers alle Namen, die Orte betrafen, die eine Post- oder Bahnstation besaßen, in einer deutschen Form festgelegt. Das waren, da meist „nicht deutsch genug“, lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel: