Leopold Stainreuter
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Leopold Stainreuter (* um 1340 in Steyr oder Wien; † um 1400 in Wien) war ein bedeutender österreichischer Gelehrter und Geschichtsschreiber des 14. Jahrhunderts.
Stainreuter war ab 1368 Mitglied der Augustiner in Wien. Er lehrte von 1377 bis 1385 an der theologischen Fakultät der Universität Wien, ab 1385 war er Kaplan des Papstes.
Im Auftrag des österreichischen Herzogs Albrecht III. verfasste er Ende des 14. Jahrhunderts die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“, ein umfangreiches Geschichtswerk (angeblicher) österreichischer Herrscher seit Noach, die das Geschichtsbild des 15. Jahrhunderts bestimmen sollte. Hierbei ging es dem Verfasser bzw. dem Auftraggeber weniger um eine exakte Darstellung historischer Fakten als vielmehr darum, eine angebliche Abstammung des Herzogtum Österreich und seiner Herrscher vom alttestamentlichen Judentum darzustellen, um so die eigene Bedeutung aufzuwerten.
Die Bedeutung des Werks wird dadurch unterstrichen, dass bis heute etwa 50 Handschriften davon bekannt sind. Es wurde mit Wappenbildern aus der „Ahnenreihe“ der Habsburger sowie mit Bildern zur biblischen und österreichischen Geschichte illustriert. Im Auftrag von Kaiser Friedrich III. wurden Motive der Chronik an der Wappenwand der Georgskirche in Wiener Neustadt umgesetzt.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Stainreuter, Leopold |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Gelehrter und Geschichtsschreiber |
| GEBURTSDATUM | um 1340 |
| GEBURTSORT | Steyr oder Wien |
| STERBEDATUM | um 1400 |
| STERBEORT | Wien |
