Kärnten
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Landesflagge | Landeswappen |
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Basisdaten | |
Landeshauptstadt: | Klagenfurt |
Größte Stadt: | Klagenfurt |
ISO 3166-2: | AT-2 |
Homepage: | www.ktn.gv.at |
Karte: Kärnten in Österreich | |
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Politik | |
Landeshauptmann | Jörg Haider (BZÖ) |
Regierende Parteien | BZÖ, SPÖ, ÖVP |
Sitzverteilung im Landtag (36 Sitze): |
BZÖ 15 SPÖ 14 ÖVP 4 Grüne 2 FPÖ 1 |
letzte Wahl: | 7. März 2004 |
nächste Wahl: | 2009 |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 559.404 (Stand: 15. Mai 2001) |
- Rang: | 6. von 9 |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner/km² |
Geografie | |
Fläche: | 9.535,97 km² |
- davon Land: | 9.364 km² (98,2 %) |
- davon Wasser: | 172 km² (1,8 %) |
- Rang: | 5. von 9 |
Geografische Lage: | 46° 22' - 47° 08' n. Br. |
12° 39' - 15° 04' ö. L. | |
Ausdehnung: | Nord-Süd: 68 km |
West-Ost: 177 km | |
Höchster Punkt: | 3798 m Großglockner |
Tiefster Punkt: | 348 m Lavamünd |
Verwaltungsgliederung | |
Bezirke: | 2 Statutarstädte 8 Bezirke |
Gemeinden: | 132 |
- davon Städte: | 17 |
- davon Marktgemeinden: | 40 |
Kärnten (slowenisch Koroška) ist das südlichste Bundesland Österreichs. Kärnten ist vor allem bekannt durch seine Berg- und Seenlandschaft.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bezeichnung
Es wird angenommen, dass der Name Kärnten (Karantanien) aus dem Keltischen stammt. Es gibt hierzu zwei Namensdeutungen: Da wäre "carant" = Freund, Verwandter, was einem "Land der Befreundeten" entsprechen würde. Es bezieht sich wahrscheinlich auf einen in der Bronzezeit hier ansässigen illyrischen Volksstamm.
Demgegenüber steht die Bezeichnung Kärnten von keltisch karanto- "Stein, Fels" her - zur selben Wurzel gehören auch Karnburg, Karawanken und ähnliche Namen.[1]
Mit Karantanien hängt auch das alte slowenische Korotan zusammen, aus dem das heutige slowenische Koroška oder Koroška (ursprünglich Adjektiv *korot-sk-) abgeleitet wurde.
[Bearbeiten] Geografie
Hauptartikel: Geographie Kärntens
Kärnten grenzt im Westen an Osttirol, im Norden und Nordosten an Salzburg und die Steiermark und im Süden an Slowenien sowie die italienischen Regionen Friaul und Venetien. Die Gesamtlänge der Grenzen zu den Nachbarstaaten beträgt 280 km. Die Einschnürung des Landesgebietes ungefähr in der Mitte auf nur 44 km ergibt zusammen mit den unterschiedlichen Geländeformen die Unterteilung in Oberkärnten (vom Hochgebirge geprägt) und Unterkärnten (vom Klagenfurter Becken geprägt). Im Klagenfurter Becken, das von den Zentralalpen im Norden und den Karawanken im Süden begrenzt wird, liegt die Landeshauptstadt Klagenfurt. Westlich davon liegt der Wörthersee. Zusammen mit vielen anderen Seen ist er Zentrum des Sommertourismus.
Das Land wird von mehreren Tälern durchzogen, von denen die größten das Möll-, das Drau-, das Gail-, das Rosen-, das Jaun- und das Lavanttal sind. Der bedeutendste Fluss Kärntens ist die Drau. Die Wasserkraftwerke der ehemaligen „Draukraft“ liefern 12 % des Stroms für ganz Österreich.
[Bearbeiten] Geologie
Die Lage Kärntens in den Ostalpen spiegelt sich in einer großen Gesteinsvielfalt und komplexen Lagerungsverhältnissen der Gesteine wieder. Folgende großtektonische Einheiten finden sich in Kärnten: Penninikum, Ostalpin, Südalpin, Tertiär und Quartär.
[Bearbeiten] Penninikum
Das Penninikum ist in Kärnten durch das Tauernfenster in den Hohen Tauern vertreten. Die Zentralgneise bauen den Sonnblickkern und den Ankogel-Hochalmspitzkern auf. Um sie liegt die Schieferhülle des Alten Daches.
[Bearbeiten] Ostalpin
Das Ostalpin ist in Unter-, Mittel- und Oberostalpin unterteilt.
- Unterostalpin: Die Matreier Zone ist ein schmaler Gesteinsstreifen und begrenzt das Tauernfenster nach Süden. Die Gesteine wurden in der Kreide abgelagert und später metamorph überprägt. Auch als Tauernflysch bezeichnet, wird die Matreier Zone manchmal auch zum Tauernfenster gerechnet. Die aus Phylliten aufgebaute Katschbergzone im Bereich der Katschbergfurche begrenzt das Tauernfenster nach Osten.
- Mittelostalpin: Die mittelostalpinen Gebirge sind überwiegend aus Glimmerschiefern, Paragneisen, Orthogneisen, Amphiboliten, Quarziten, Eklogiten und Marmoren aufgebaut. Sie bauen die Schobergruppe, Kreuzeckgruppe, Teile der Goldeckgruppe, die Ossiacher Tauern, die südlichen und westlichen Teile der Nockberge sowie Sau- und Koralpe auf. Der überwiegende Teil ist dem Altkristallin zuzurechnen. Im Nockgebiet treten mesozoische Sedimente auf, die als Stangalm-Mesozoikum bezeichnet werden und von der Innerkrems über den Pfannock bis südlich Bad Kleinkirchheim ziehen.
- Oberostalpin: Dieser Einheit gehören die Gurktaler Decke und der Drauzug (Gailtaler Alpen und Nordkarawanken) an. Sie überlagern das Altkristallin. Die Gurktaler Decke besteht aus metamorph überprägten altpaläozoischen Sedimenten (Phyllite, Quarzite, Kieselschiefer, Karbonate) sowie aus basischen Vulkaniten (Metatuffe, Diabase, Grünschiefer). Im Bereich Turracher Höhe – Königstuhl treten Sedimente des Oberkarbons auf, die reich an pflanzlichen Fossilien sind und lokal Anthrazitkohle enthalten.
Die Gailtaler Alpen und die Nordkarawanken bestehen aus einem kristallinen Grundgebirge (Gailtalkristallin, Eisenkappler Kristallin) und aufgelagerten Sedimenten. Diese reichen in den Gailtaler Alpen vom Perm bis zur Obertrias, in den Karawanken bis in die Unterkreide; sie enthalten in unterschiedlichem Ausmaß karbonatische Gesteine. Eigene Schollen bilden das Karbon von Nötsch und das Dobratsch-Massiv. Die Nordkarawanken nördlich der Periadriatischen Naht bestehen aus permomesozoischen Gesteinen, dem Eisenkappler Diabaszug sowie dem Eisenkappler Altkristallin, Granit und Tonalit.
[Bearbeiten] Südalpin
Zum Südalpin gehören die Karnischen Alpen und die Südkarawanken. Sie liegen südlich der Periadriatischen Naht. Die Karnischen Alpen sind aus überwiegend marinen Sedimenten aus dem jüngeren Ordovizium bis zur Trias aufgebaut. Ein tieferes, vorwiegend altpaläozisches Stockwerk ist überwiegend aus Sandsteinen (Grauwacken und Quarzite) aufgebaut. Das jüngere, höhere Stockwerk setzt sich aus quarzreichen Sandsteinen, Tonschiefern und fossilreichen Kalken zusammen und bildet die Auernig- und Rattendorfer Schichten. Die Südkarawanken sind ähnlich aufgebaut wie die Karnischen Alpen. Das tiefere Stockwerk aus ordovizischen bis karbonischen Gesteinen tritt im Seeberger Aufbruch zutage. Die Hauptkette besteht aus jungpaläozoischen Sedimentgesteinen und mächtigen marinen Ablagerungen der Trias. Letztere bauen die wichtigsten Massive wie Koschuta, Vertatscha, Hochstuhl und Mittagskogel auf.
[Bearbeiten] Tertiär
Das Zeitalter des Tertiär war durch die alpidische Gebirgsbildung geprägt. Im Zuge der Faltungsprozesse sanken manche Gebiete ab, es entstand z. B. das Lavanttaler Becken, das mit rund 1.000 m mächtigen Sedimenten gefüllt wurde. Dabei entstanden auch die Braunkohleflöze, die bis 1968 bei St. Stefan abgebaut wurden. Bei Kollnitz nahe St. Paul liegt der einzige Basalt Kärntens. Im Klagenfurter Becken entstand im Zuge der Erosion der stark gehobenen Karawanken die Sattnitzkonglomerate abgelagert, ebenso die tertiären Sedimente des Karawankenvorlandes (Bärentalkonglomerat).
[Bearbeiten] Quartär
Das Quartär war durch die Eiszeiten geprägt. Durch die Gletscherwirkung entstanden die Trogtäler und Kare, sowie zahlreiche Grund-, End- und Seitenmoränen. Schmelzwässer lagerten große Mengen an Sedimenten ab, besonders im Klagenfurter Becken. Auch die Becken der Kärntner Seen wurden in dieser Zeit ausgeschürft.
[Bearbeiten] Klima
Kärnten befindet sich in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas. Der mediterrane Klimaeinfluss wird meist überschätzt. Auch ist der Alpenhauptkamm zwar eine deutliche Wetterscheide, aber keine Klimascheide. Das Klima wird jedoch durch die Lage nach Süden, durch das Relief und andere lokale Gegebenheiten stark modifiziert, sodass das Klima sehr kleinräumig strukturiert ist.
Ein wichtiges Phänomen des Klagenfurter Beckens und der angrenzenden Täler ist die winterliche Temperaturumkehr. Der Kaltluftsee und damit meist auch die Nebeldecke reicht dabei häufig in Höhen bis 1.000 m ü. A.. Die Temperatur in Höhenlagen zwischen 1.000 und 1.400 m sind daher oft um 15 °C höher als im Tal. Der Kärntner Kältesee ist der größte der Ostalpen.
Klimadaten einiger Orte | ||||||
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Station | Seehöhe (m) |
Jahresnieder- schlag (mm) |
Temperaturmittel (°C) | Zeitraum | ||
Jahr | Jänner | Juli | ||||
Sonnblick | 3105 | 1620 | -5,7 | -12,5 | 1,8 | 1961-1990 |
Heiligenblut | 1315 | 857 | 4,1 | -5,8 | 13,9 | 1977-1990 |
Bad Bleiberg | 904 | 1336 | 5,5 | -5,3 | 15,4 | 1961-1990 |
Nassfeld | 1525 | 2121 | 3,2 | -4,3 | 11,8 | 1961-1978 |
Friesach | 634 | 748 | 6,7 | -4,7 | 16,7 | 1961-1990 |
Klagenfurt | 447 | 902 | 7,6 | -4,8 | 18,3 | 1961-1990 |
St. Andrä-Winkling | 468 | 811 | 7,4 | -4,3 | 17,7 | 1961-1990 |
Die jährliche Temperaturschwankung beträgt in Tallagen meist 20 bis 24°, während sie in Berglagen nur 14 bis 20° beträgt.
Der Niederschlag folgt dem mitteleuropäischem Muster mit Niederschlagsminima im Winter (Feber) und Maxima im Sommer. In den südlichen Landesteilen (Gailtal, Gailtaler Alpen, Karawanken) kommt als südalpisches Element ein zweites Niederschlagsmaximum im Spätherbst (Oktober/November) infolge der Adria-/Genua-Tiefs. Der Niederschlag im Sommer erfolgt vielfach über Starkregen, besonders Gewitter. Generell sinken die Jahresniederschlagsmengen von West nach Ost. Die Gebirge im Nordwesten und im Süden erhalten besonders hohe Niederschläge (über 2.000 mm pro Jahr), während die übrigen Landesteile sich im Regenschatten befinden. Trocken sind vor allem die Bereiche Krappfeld (750 mm), Görtschitztal und Unteres Lavanttal (800 mm), aber auch das nördliche Klagenfurter Becken, das Möll- und Liesertal.
Die Zahl der Tage mit Schneebedeckung beträgt im Klagenfurter Becken und den großen Tälern 75-100 Tage, im Unteren Lavanttal noch weniger. In weiten Teilen der Gebirge liegt sie jedoch über 150 Tagen. Umgekehrt verhält es sich mit der Dauer der Vegetationsperiode (Tage über +5 °C): Sie beträgt im Hochgebirge unter 90 Tage, in großen Teilen des Landes 180 bis 220 Tage, im Drautal, im Klagenfurter Becken und im Unteren Lavanttal 220 bis 230 Tage
[Bearbeiten] Bodennutzung
Bodennutzung 2003[2] | |
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Kulturart | Fläche, ha |
Ackerland | 64.453 |
Haus- und Nutzgärten | 529 |
Obstanlagen | 604 |
Einmähdige Wiesen | 5.431 |
Mehrmähdige Wiesen | 68.147 |
Kulturweiden | 20.711 |
Hutweiden | 7.246 |
Almen und Bergmähder | 7.119 |
Streuwiesen | 864 |
Wald | 438.459 |
Nicht mehr genutztes Grünland | 1.761 |
anderes Kulturland | 285 |
Gewässer | 13.190 |
andere unproduktive Flächen | 8.981 |
57,6 % der Landesfläche (5.490 km²) sind von Wald bedeckt, rund die Hälfte davon sekundäre Fichtenforste. 15,6 % (1.500 km²) sind subalpine und alpine waldfreie Vegetation, 19,4 % bilden den agrarischen Hauptarbeitsraum (9,1 % Acker-Grünlandkomplexe und 10,3 % Wirtschaftsgrünland). 0,31 % sind größere Feuchtbiotope, 5,13 % (490 km²) Siedlungs- und Verkehrsflächen, 1,14 % Wasserflächen, 0,54 % Gletscher und 0,28 % Pistenflächen. Eine detailliertere Darstellung nach agrarischen Gesichtspunkten bietet die Tabelle.
[Bearbeiten] Fauna
In Kärnten sind rund 15.000 Tierarten bekannt. Die Zusammensetzung der Fauna lässt sich durch die Wiederbesiedlung des Gebietes nach der letzten Eiszeit, in der Kärnten großteils vergletschert war, erklären. Die erste Welle der Wiederbesiedlung fand durch alpine Faunenelemente statt, die heute in den kühlen Gebirgsregionen beheimatet sind, z.B. Alpen-Apollofalter (Parnassius phoebus), Alpenmurmeltier (Marmota marmota) und Gämse (Rupicapra rupicapra). Vertreter der nordisch-alpinen Fauna, die heute in Skandinavien und in den Alpen vorkommen, sind die Bodenschrecke (Podisma frigida) und der Schneehase (Lepus timidus).
Der größte Teil der Kärntner Fauna ist in den Waldgebieten Europas und Asiens beheimatet (baltische Tierwelt). Diese Arten wanderten ein, als sich Kärnten wieder bewaldete. Typische Vertreter sind Hirschkäfer (Lucanus cervus), das Große Nachtpfauenauge (Saturnia pyri) und die Kreuzotter (Vipera berus).
Vertreter des pontischen Faunenelements aus Osteuropa ist der Balkan-Moorfrosch (Rana arvalis wolterstorffi). Die aus dem Mittelmeergebiet zugewanderten Arten der illyrisch-mediterranen Fauna sind z. B. die Kroatische Gebirgseidechse (Iberolacerta horvathi), der Steinrötel (Monticola saxatilis) und die Sandviper (Vipera ammodytes). Sie haben in Kärnten ihre nördliche Verbreitungsgrenze.
Etwa 150 Tierarten sind in Kärnten endemisch. Einige Beispiele sind Kärntner Schließmundschnecke (Macrogastra badia carinthiaca), Kärntner Rollassel (Armadillidium carinthiacum) und die Kärntner Gebirgsschnecke (Miramella carinthiaca).
In den letzten Jahrzehnten wurden auch etliche Neozoen heimisch. Neben den in Europa weitverbreiteten Arten wie Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata), Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) oder Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella) kommen in Kärnten auch seltenere Arten wie die afrikanischen Buntbarsche Hemichromis fasciatus und H. bimaculatus im Warmbach von Villach oder der Japanische Eichenseidenspinner (Antherea yamamai) vor.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Kärnten einen Index von 102,1 (EU-25:100) (2003). [3]
[Bearbeiten] Land- und Forstwirtschaft
Anbau und Ernte von Feldfrüchten 2003[4] | |||
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Feldfrucht | Anbaufläche (1.000 ha) |
Ernte (t) |
Ertrag (dt/ha) |
Weizen | 2,9 | 14.145 | 48,4 |
Roggen | 0,5 | 1.700 | 33,9 |
Gerste | 8,4 | 36.669 | 43,6 |
Hafer | 1,6 | 6.218 | 38,6 |
Körnermais | 15,2 | 135.235 | 89,2 |
Kartoffeln | 0,5 | 8.608 | 187,5 |
Winterraps zur Ölgewinnung |
0,1 | 205 | 25,5 |
Klee (insgesamt) | 3,2 | 23.706 | 73,1 |
Silo- und Grünmais in Grünmasse |
8,1 | 374.867 | 461,7 |
Wechselgrünland (Egart) | 12,2 | 71.921 | 58,9 |
Wiesen einmähdig | 5,3 | 13.861 | 26,4 |
Wiesen zwei- u. mehrmähdig |
73,4 | 377.295 | 51,4 |
2003 gab es in Kärnten rund 11.200 landwirtschaftliche Betriebe, davon rund 6.300 im Haupterwerb. In der Landwirtschaft gab es 45.247 Arbeitskräfte, davon 4.133 familienfremde. 1.314 Betriebe mit 22.945 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche waren vom InVeKoS geförderte Biobetriebe.
Im Jahr 2004 wurden 33.500 Milchkühe gehalten, die 198.200 t Milch lieferten. In Summe gab es 196.000 Rinder (Rang 6 in Österreich) und 146.000 Schweine (Rang 4) sowie 46.000 Schafe (Rang 5). [5]
In Kärnten wurden 2003 in Summe 1.901.100 Festmeter Holz eingeschlagen, das sind 11,1 % des österreichischen Gesamteinschlags. Davon sind 23.800 Festmeter Laubnutzholz, 1.568.100 Festmeter Nadelnutzholz und 309.200 Festmeter Brennholz.
[Bearbeiten] Tourismus
Kärnten ist ein beliebtes Sommer-Urlaubsreiseziel. Zu den bekanntesten Zielen gehören die großen Seen Wörthersee, Millstätter See, Ossiacher See und Weißensee, aber auch kleinere, wie der Faaker See, Klopeiner See und Pressegger See. Im Sommer ist der Tourismus an Kärntens Seen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Anzahl der Campingplätze liegt weit über dem europäischen Schnitt, dieser Sektor macht ca. 20% der Jahresnächtigungen des Landes aus. Dementsprechend konzentriert sich der Sommertourismus um diese Gewässer, aber auch die Berge und Almen sind beliebte Erholungsgebiete. Mit dem Nationalpark Nockberge und dem Nationalpark Hohe Tauern wurden nicht nur die Naturschönheiten geschützt, sondern auch der Öffentlichkeit auf sanfte Weise zugänglich gemacht.
Im Wintertourismus sind unter anderem die Schigebiete Bad Kleinkirchheim, Naßfeld, Innerkrems und Gerlitzen Ziel vieler Urlauber aus Österreich, Deutschland und Italien.
Durch den Ausbau des Flughafens Klagenfurt in den letzten Jahren gelang Kärnten der Anschluss an den internationalen Flugreisetourismus. Die Anzahl der Nächtigungen in Kärnten insgesamt liegt bei ca. 13 Millionen pro Jahr. Da etwa 20 % der Beschäftigten in der Tourismusbranche arbeiten, gibt es starke saisonale Schwankungen der Arbeitslosenquote.
[Bearbeiten] Erwerbstätige und Beschäftigte
Von den 245.000 Erwerbstätigen waren 5,9 % in der Land- und Forstwirtschaft, 29,7 % in Industrie und Gewerbe sowie 64,3 % im Dienstleistungssektor tätig. Im Jahresdurchschnitt 2004 gab es in Kärnten 196.009 unselbständig Beschäftigte, davon 46 % Frauen. Die wichtigsten Bereiche waren dabei Sachgütererzeugung (34.965), Handel/Reparatur von Kfz u. Gebrauchsgütern (30.577) und Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung (24.938), die zusammen 46 % der Arbeitnehmer beschäftigten. Im Bauwesen gab es 16.298, im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 14.500, im Beherbungs- und Gaststättenwesen 11.955 Beschäftigte. [6]
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Datum | Einwohner |
31. 12. 1900 | 367.324 |
07. 03. 1923 | 370.432 |
17. 05. 1939 | 460.946 |
01. 06. 1951 | 474.764 |
21. 03. 1961 | 495.226 |
12. 05. 1971 | 525.728 |
12. 05. 1981 | 536.179 |
15. 05. 1991 | 552.421 |
15. 05. 2001 | 559.404 |
Der größte Teil der Bevölkerung Kärntens siedelt im Klagenfurter Becken zwischen Villach und Klagenfurt.
Die Mehrheit der Bevölkerung Kärntens ist deutschsprachig. Im Süden des Bundeslandes (vor allem in den Bezirken Villach-Land, Klagenfurt-Land und Völkermarkt) leben Angehörige der slowenischsprachigen Volksgruppe (laut Volkszählung von 2001: 14.010 Angehörige) als anerkannte Minderheit. Die Diskussion über die Volksgruppenrechte (z.B. zweisprachige Ortsschilder) wird sehr emotional geführt (siehe hierzu Ortstafelstreit)
[Bearbeiten] Religionen
Religionen | ||
---|---|---|
Bekenntnis | Kärnten | Österreich |
Katholisch | 77,2 % | 73,7 % |
Evangelisch | 10,3 % | 4,7 % |
Islam | 2,0 % | 4,2 % |
Orthodox | 0,8 % | 2,2 % |
ohne Bekenntnis | 7,9 % | 12,0 % |
Der größte Teil der Bevölkerung bekennt sich zur römisch-katholischen Kirche, der Anteil von Anhängern der evangelischen Kirche ist nach dem Burgenland (13,3 %) in Kärnten mit 10,3 % der zweithöchste in Österreich.
Die katholische Diözese Gurk ist in ihrem Umfang praktisch deckungsgleich mit dem Bundesland. Der Landespatron von Kärnten ist Heilige Josef (19. März), die Heilige Hemma von Gurk (27. Juni) ist die Landesmutter. Die evangelische Superintendentur Kärnten und Osttirol betreut die evangelischen Christen Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses. Kärnten gehört zum Sprengel Graz der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Kärntner jüdischen Glaubens gehören zur Israelitischen Kultusgemeinde für Steiermark, Kärnten und die politischen Bezirke des Burgenlandes Oberwart, Güssing und Jennersdorf.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Armin Assinger - Schirennläufer und TV-Moderator
- Arnulf von Kärnten - Hl.-römischer Kaiser
- Ingeborg Bachmann - Dichterin, Literatin
- Bernhard von Spanheim - Herzog von Kärnten
- Felix Ermacora - Völkerrechtsexperte
- Janko Ferk - Richter, Schriftsteller
- Gregor V. (Brun von Kärnten) - Papst
- Peter Handke - Schriftsteller
- Heinrich Harrer - Bergsteiger und Forschungsreisender
- Franz Schneeweiß - Prof., Maler und Bildhauer
- Giselbert Hoke - Maler
- Udo Jürgens - Komponist, Entertainer
- Franz Klammer - Schirennläufer
- Josef Klaus - Bundeskanzler
- Hermann Knaus - Chirurg und Gynäkologe (Knaus-Ogino-Verhütungsmethode)
- Kiki Kogelnik - Künstlerin
- Dagmar Koller - Musical- und Operettenstar
- Johann Kresnik - Tänzer, Choreograph und Theaterregisseur
- Martin Kušej - Theater- und Opernregisseur
- Arthur Lemisch - Politiker
- Switbert Lobisser - Maler und Holzschneider
- Janko Messner - Schriftsteller
- Josef Friedrich Perkonig - Schriftsteller
- Markus Pernhart - Maler
- Wolfgang Petritsch - Diplomat, ehemaliger Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina
- Antonia Rados - Journalistin
- Josef Stefan - Physiker
- Peter Turrini - Schriftsteller
- Paul Watzlawick Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut und Autor
- Viktor Weber Edler von Webenau - General
- Heidelinde Weis - Schauspielerin
- Josef Winkler - Schriftsteller
- Konrad Paul Liessmann - Philosoph
[Bearbeiten] Geschichte
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Hauptartikel: Geschichte Kärntens
Die Wurzeln der Geschichte Kärntens reichen bis in die Altsteinzeit zurück. In der Antike entstand auf dem Boden des heutigen Bundeslands Kärnten mit dem Noricum ein erstes Staatengebilde, das später in der römischen Provinz Regnum Noricum aufging. Am Magdalensberg auf dem Zollfeld sowie in Teurnia im Lurnfeld befanden sich damals die Zentren der Provinz. Nachdem die Slawen die Römer um das Jahr 600 vertrieben und einen eigenen Staat Karantanien gebildet hatten, gewannen nach und nach auch baierische bzw. fränkische Einflüsse in Kärnten an Gewicht. Von 743 bis 907 herrschten fränkische Könige und Kaiser über das Gebiet, anschließend wurde Kärnten wieder ein Teil des Herzogtums Baiern.
976 begann eine Phase der Eigenständigkeit des Herzogtums Kärnten, die bis 1335 andauerte; in diese Zeit fallen zahlreiche Klostergründungen sowie der Bau von Schlössern und Befestigungsanlagen. Kaiser Ludwig der Bayer übertrug 1335 Kärnten an die Habsburger, die es mit Österreich, Steiermark und Krain vereinigten.
In der darauf folgenden Zeit bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde Kärnten zunächst durch die Türkenkriege, Bauernaufstände und durch die Folgen von Reformation und Gegenreformation in Mitleidenschaft gezogen. Unter Maria Theresia kam es Ende des 18. Jahrhunderts zu Reformen, die die Macht der Stände beschnitten und den Bauern das Recht an ihrem Besitz zusicherten, allerdings verlor Kärnten auch seine administrative Selbständigkeit. Einen erneuten Rückschlag in der Entwicklung des Landes hatten die Koalitionskriege ab 1797 zur Folge, wodurch schließlich 1809 ganz Oberkärnten an Frankreich fiel. Schon 1813 wurde das Land wieder befreit und einem habsburgischen Königreich Illyrien unterstellt.
Nach dem Revolutionsjahr 1848 erlangte Kärnten im Jahr 1849 die Selbständigkeit und Landeseinheit zurück und war von 1867 bis 1918 Herzogtum in Österreich-Ungarn. Nach Gebietsverlusten im Süden des Landes als Folge der Auflösung des Habsburger Vielvölkerreiches nach dem (ersten) Weltkrieg wurde Kärnten in den heutigen Grenzen als Land der neuen Republik Deutschösterreich bzw. später Österreich festgelegt.
[Bearbeiten] Politik
Die Legislative des Bundeslandes Kärnten besteht aus einem Einkammern-Parlament, dem Kärntner Landtag, mit 36 Abgeordneten, die für eine Legislaturperiode von fünf Jahren gewählt werden. Den Vorsitz in den Sitzungen führt einer der drei vom Landtag gewählten Landtagspräsidenten. Sitz des Landtages ist das Landhaus Klagenfurt.
Siehe auch Ergebnisse aller Landtagswahlen in Österreich
Die Exekutive besteht aus einer Konzentrationsregierung (Landesregierung) unter dem Vorsitz des Landeshauptmanns von Kärnten. Jede Fraktion des Landtages (ab einer bestimmten Stärke) ist in der Landesregierung vertreten. Die Wahl erfolgt durch den Landtag, wobei der Wahlmodus für den Landeshauptmann dem Mehrheitswahlrecht entspricht, die der übrigen Regierungsmitglieder dem Verhältniswahlrecht. Die Kärntner Landesregierung besteht aus sieben Mitgliedern (dem Landeshauptmann, zwei Landeshauptmann-Stellvertretern und 4 Landesräten). Sie ist zurzeit (Stand Februar 2007) folgendermaßen zusammengesetzt:
- LH Jörg Haider (BZÖ)
- LHStv. Gerhard Dörfler (BZÖ)
- LHStv. Gabriele Schaunig-Kandut (SPÖ)
- LR Wolfgang Schantl (SPÖ)
- LR Uwe Scheuch (BZÖ)
- LR Reinhart Rohr (SPÖ)
- LR Josef Martinz (ÖVP)
Auf Gemeindeebene werden die Bürgermeister direkt gewählt.
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Literatur
Kärnten hat in den letzten Jahrzehnten etliche Schriftsteller von internationalem Rang hervorgebracht. Im frühen 20. Jahrhundert erlangten Josef Friedrich Perkonig, Dolores Visér und Gerhart Ellert einige Bekanntheit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg traten zunächst die Lyriker Ingeborg Bachmann, Michael Guttenbrunner und Christine Lavant hervor. Ihnen folgten Peter Handke, Gert Jonke, Josef Winkler und Peter Turrini nach. Sie setzten sich unter anderem recht kritisch mit ihrer Heimat auseinander, wie Josef Winkler in seiner Trilogie Das wilde Kärnten. Weitere wichtige Vertreter der Kärntner Literatur sind u.a. Janko Messner, Lydia Mischkulnig, Werner Kofler, Janko Ferk, Antonio Fian und Gustav Januš.
Die wichtigsten Verlage sind Johannes Heyn, Carinthia und die Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft. Slowenische Literatur wird vor allem von den Kärntner Verlagen Mohorjeva/Hermagoras, Drava und dem von Lojze Wieser gegründeten Wieser-Verlag gefördert.
Die bedeutendste Literaturveranstaltung Kärntens sind die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ in Klagenfurt - in deren Rahmen wird u.a. der bedeutende Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben -, die seit 1977 jährlich stattfinden und besonders jüngere Autoren fördern. Der Ingeborg-Bachmann-Preis gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im gesamten deutschsprachigen Raum.
[Bearbeiten] Bildende Kunst
- Markus Pernhart
- Giselbert Hoke
- Peter Krawagna
- Egon Rubin
- Valentin Oman
- Alois Köchl
- Kiki Kogelnik
- Maria Lassnig
- u.v.a.m.
[Bearbeiten] Verwaltung
Kärnten ist in acht politische Bezirke und zwei Statutarstädte gegliedert. Neben den beiden Statutarstädten Klagenfurt und Villach gibt es noch weitere 130 Gemeinden.
Bezirk bzw. Statutarstadt | KfZ- Kennz. |
Fläche | Einwohner (VZ 2001) |
Gemeinden gesamt |
davon | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Städte | Marktgem. | ||||||
Bezirk Feldkirchen | FE | 558,56 km² | 30.273 | 10 | 1 | - | |
Bezirk Hermagor | HE | 808,02 km² | 19.757 | 7 | 1 | 2 | |
Klagenfurt | K | 120,11 km² | 90.141 | 1 | 1 | - | |
Bezirk Klagenfurt-Land | KL | 765,59 km² | 56.391 | 19 | 1 | 5 | |
Bezirk Sankt Veit | SV | 1.493,67 km² | 58.742 | 20 | 4 | 9 | |
Bezirk Spittal | SP | 2.763,99 km² | 81.719 | 33 | 3 | 9 | |
Villach | VI | 134,89 km² | 57.492 | 1 | 1 | - | |
Bezirk Villach-Land | VL | 1.009,33 km² | 64.698 | 19 | - | 10 | |
Bezirk Völkermarkt | VK | 907,49 km² | 43.575 | 13 | 2 | 3 | |
Bezirk Wolfsberg | WO | 973,79 km² | 56.611 | 9 | 3 | 4 |
Die nach Einwohnerzahl und Fläche zehn größten Städte bzw. Gemeinden Kärntens sind:
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[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Alexander Sattmann: Kärnten verstehen. Leykam, Graz 2006. ISBN: 3-7011-7566-7
- Amt der Kärntner Landesregierung: Statistisches Handbuch des Landes Kärnten. 50. Jahrgang 2005: Daten 2004. Johannes Heyn, Klagenfurt 2005, ISBN 3-7084-0176-X
- Wolf Bachmann Urlaub in Kärnten Albert Langen - Georg Müller Verlag GmbH, München - Wien 1983; ISBN 3-7844-1927-5
- Dehio Kärnten. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X
- Paul Mildner, Helmut Zwander (Hg.): Kärnten - Natur. Die Vielfalt eines Landes im Süden Österreichs. Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten. 2. Auflage, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85328-018-8
- Herbert Stejskal KÄRNTEN Geschichte und Kultur in Bildern und Dokumenten - Von der Urzeit bis zur Gegenwart.; Universitätsverlag Carinthia, Klagenfurt 1985; ISBN 3-85378-220-5
[Bearbeiten] Weblinks
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[Bearbeiten] Quellen
- ↑ vgl. u.a. H.D. Pohl: Kärnten - deutsche und slowenische Namen. Hermagoras, Klagenfurt 2000, S. 84f., 87 sowie 118.
- ↑ Statistik Austria, Statistisches Jahrbuch 2006
- ↑ Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]
- ↑ Statistik Austria, Statistisches Jahrbuch 2005
- ↑ Statistik Austria, Statistisches Jahrbuch 2006; Biobetriebe: [2]
- ↑ Statistik Austria, Statistisches Jahrbuch 2006
- ↑ Volkszählung 2001
Burgenland | Kärnten | Niederösterreich | Oberösterreich | Salzburg | Steiermark | Tirol | Vorarlberg | Wien
Koordinaten: 46° 45' 43" N, 13° 49' 8" O