Leroy Anderson
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Leroy Anderson (* 29. Juni 1908 in Cambridge, Massachusetts; † 18. Mai 1975 in Woodbury, Connecticut) war ein US-amerikanischer Komponist.
Der Sohn schwedischer Eltern erhielt bereits als Kind Klavierunterricht von seiner Mutter, einer Organistin. Er bildete sich fort bei Henry Gideon am New England Conservatory of Music, lernte Klavier, Posaune, Komposition, Orgel und Kontrabass und studierte ab 1926 an der Harvard-Universität bei Walter Spalding Theorie, bei Edward Ballantine Kontrapunkt, bei George Enescu Harmonie und bei Walter Piston Komposition. Während des Studiums leitete er schon das Universitätsorchester und den Chor und begann erste eigene Arrangements zu schreiben. 1929 schloss Anderson sein Studium mit einem „Bachelor of Arts“-Titel ab. Während des 2. Weltkriegs arbeitete Anderson im Pentagon als Dolmetscher.
Anderson wurde berühmt durch seine kurzen, originellen Konzertstücke, die er ab 1936 auf Anregung von Arthur Fiedler für das Boston Pops Orchestra komponiert hat.
Die Aufnahmen seiner Werke waren große kommerzielle Erfolge. Blue Tango war die erste Instrumentalaufnahme, die sich eine Million Mal verkauft hat und für die er seine erste Goldene Schallplatte bekam. Dieter Bohlen wurde vorgeworfen, den Refrain davon für die Single We Have A Dream der ersten Staffel von Deutschland sucht den Superstar verwendet zu haben.
In verschiedenen von Andersons Musikstücken tauchen immer wieder ungewöhnliche Instrumentationen oder „Instrumente“ auf. So wurde in Sandpaper Ballet Sandpapier eingesetzt, in The Typewriter eine Schreibmaschine, in Sleigh Ride Schlittenglocken, in The Phamtom Regiment Pferdegewieher, in The Waltzing Cat imitiert das Orchester das Miauen von Katzen und in The Syncopated Clock eine Standuhr. The Syncopated Clock wurde schon 1950 vom Fernsehsender WCBS als Titelthema für die Sendung The Late Show ausgewählt.
Verschiedene von Andersons Werken wurden auch in Film und Fernsehen eingesetzt:
- Der Ladenhüter (Who's minding the store), 1963, mit Jerry Lewis (The Typewriter)
- Büro, Büro, 1983, Fernsehserie von Reinhard Schwabenitzky, (The Typewriter)
- Schlaflos in Seattle, 1993 (Sleigh Ride)
Der Titel Sleigh Ride entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem instumentalen Weihnachtsstück, obwohl er eigentlich nur eine Fahrt durch eine Winterlandschaft tonmalerisch darstellen sollte. Der deutsche Kopmponist Martin Böttcher schrieb für die Sängerin und Schauspielerin Ilse Werner nach dem Zweiten Weltkrieg innerhalb von 56 Stunden das komplette Arrangement für eine Gesangsaufnahme nach Anhören einer alten Schellackplatte, weil es zu der Zeit keine Noten des Titels gab.
[Bearbeiten] Werke
- "Jazz Pizzicato", 1938
- "The Syncopated Clock", 1945
- "Chicken Reel", 1946
- "Fiddle-Faddle", 1947
- "Sleigh Ride", 1948
- "A Trumpeter’s Lullaby", 1949
- "The Typewriter", 1950
- "The Waltzing Cat", 1950
- "Blue Tango", 1951
- "Plink, Plank, Plunk!", 1951
- "Belle of the Ball", 1951
- "Forgotten Dreams", 1951
- Klavierkonzert in C, 1953
- "Bugler's Holiday", 1954
- "Goldilocks", Musical, 1958
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Anderson, Leroy |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1908 |
GEBURTSORT | Cambridge, Massachusetts, USA |
STERBEDATUM | 18. Mai 1975 |
STERBEORT | Woodbury, Connecticut, USA |