Libelle (Kryptographie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Libelle ist ein nicht offengelegtes, symmetrisches Verschlüsselungsverfahren des BSI.
Es wird auf einem sogenannten PLUTO-Chip in Hardware implementiert. Der Chip erlaubt Schlüssellängen bis 160 Bit. Das Verfahren findet im SINA-VPN Verwendung, das die deutschen Botschaften verbindet und das eingesetzt wird, um die Daten aus der E-Mail-Überwachung in die Behörde zu übertragen. Es ist vom BSI für die Sicherheitsstufe „Streng geheim” zugelassen.
Unter Kryptologen ist die Ansicht weit verbreitet, dass nur Algorithmen, die offenliegen und so von Fachkundigen untersucht werden können, als sicher gelten können. Andernfalls besteht die große Gefahr, dass sie unerkannte Schwachpunkte haben.
Die Sicherheit der Nachrichtenübertragung würde dann davon abhängen, dass die Beteiligten vertraulich mit ihrem Wissen umgehen. Die Entscheidung, ein unveröffentlichtes Verfahren zu verwenden, beruht nach eigener Aussage auf der Sicherheitsphilosophie des BSI. Libelle widerspricht durch die Geheimhaltung des Algorithmus Kerckhoffs-Prinzip. Man spekuliert, dass es sich bei Libelle um eine Variante des bekannten Algorithmus 3DES handelt.