Linz AG
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Die Linz AG ist eine stadteigene Linzer Holding, die Energieversorgung, kommunale Dienste und öffentlichen Nahverkehr in Linz und insgesamt 105 Gemeinden in Oberösterreich anbietet. Sie ging im Oktober 2000 aus den ehemaligen Einzelbetrieben Elektrizitäts-, Fernwärme und Verkehrsbetriebe AG (ESG) und Stadtbetriebe Linz (SBL) hervor.
2004 erwirtschaftete die Linz AG einen Umsatz von rund 473 Millionen Euro, was eine Steigerung zum Vorjahr um rund 53 Mio. Euro ist.
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[Bearbeiten] Geschäftsbereiche
Die Linz AG ist in drei Geschäftsbereiche aufgeteilt, die sich mit der Strom- und Fernwärmeversorgungung sowie dem öffentlichen Nahverkehr beschäftigen. Der vierte Geschäftsbereich - Linz Service - beschäftigt sich mit allen weiteren Dienstleistungen und Infrastrukturangelegenheiten die in die Zuständigkeit der Linz AG fallen. Der fünfte Geschäftsbereich ist die Managementservice Linz GmbH, welche sich mit den internen Dienstleistungen des Unternehmens befasst.
[Bearbeiten] Linz Strom
Die Linz AG betreibt ein 7.500 km langes Energieübertragungsnetz, 24 Umspannwerke und 2.871 Trafostationen, um die Stromversorgung von etwa 225.000 Kunden zu gewährleisten. Darüber hinaus werden drei Fernheizkraftwerke und vier kleinere Wasserkraftwerke (bis zu 9 MW) zur eigenen Stromerzeugung genutzt. Das gesamte Stromnetz sowie ein Fernheizkraftwerk werden mittels Cross-Border-Leasing-Vertrag von einem US-Investor geleast.[1] 2004 erwirtschaftete Linz Strom einen Umsatz von 254,35 Mio. Euro, was einen Anstieg zum Vorjahr von 51 Mio. Euro entspricht.
Über das Stromnetz wird auch der Telekommunikationsdienst Speed-Web angeboten, ein Breitband-Internetzugang "aus der Steckdose". (siehe Speed-Web Homepage)
[Bearbeiten] Linz Gas/Wärme
Das Erdgas-Netz der Linz AG versorgt Linz und 27 weitere Gemeinden.
Mit Fernwärme aus den drei Fernheizkraftwerken werden Linz und 18 weitere Gemeinden versorgt. Die Erzeugung von Fernwärme wurde am 1. Oktober 1970 erstmals vom Fernheizkraftwerk Linz-Mitte aufgenommen. Das Fernwärmenetz ist mittels Cross-Border-Leasing-Vertrag im Besitz eines US-Investors und wird zurückgeleast.[2]
Insgesamt erwirtschaftete Linz Gas/Wärme 2004 einen Umsatz von 114,61 Mio. Euro. Dies ist rund eine halbe Million Euro weniger als im Vorjahr.
[Bearbeiten] Linz Linien
Die Linz AG befördert mit 164 Fahrzeugen (Straßenbahn, Autobus, Obus, Pöstlingbergbahn) auf 31 Linien jährlich annähernd 90 Mio. Personen. Die Linz Linien konnten 2004 eine Umsatzsteigerung von knapp 3 Mio. Euro auf 39,48 Mio. Euro verzeichnen.
[Bearbeiten] Linz Service
Linz Service ist für kommunale Dienstleistungen und Infrastruktur zuständig. Dieser Geschäftsbereich erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von 120,83 Millionen Euro - das sind 1,8 Millionen weniger als im Vorjahr.
[Bearbeiten] Wasserver- und Abwasserentsorgung
Aus sechs Wasserwerken wird über ein 1.050 km langes Wassernetz die Wasserversorgung von Linz und 23 Umlandgemeinden betreut. Die Wasserförderung im Geschäftsjahr 2003/04 betrug etwa 22,9 Mio m³.
Über ein 825 km langes Kanalnetz wird das Abwasser zur Kläranlage Asten geleitet; insgesamt 40 Gemeinden sind an das Abwassernetz angeschlossen.
[Bearbeiten] Abfallentsorgung
Die Mülldeponie Asten wird ebenfalls von der Linz AG betrieben. Im Geschäftsjahr wurden 87.000 t Abfälle entsorgt, davon 39.500 t Restmüll, 12.000 t Biomüll und 16.800 t Altpapier.
[Bearbeiten] Freizeit
Ebenfalls in den Bereich von Linz Service fällt die Betreuung von vier Hallenbädern mit Sauna, drei davon mit angeschlossenem Freibad, und einer reinen Saunaanlage. Weiters werden sieben kleinere Kinderfreibäder und drei Badeseen (Pichlinger See, Pleschinger See, kleiner Weikerlsee) betreut.
Des weiteren betreibt Linz Service eine Eishalle, drei Kunsteisbahnen sowie den Camping- und Zeltplatz am Pleschingersee.
[Bearbeiten] Friedhöfe und Krematorium
Die vier im Eigentum der Stadt Linz befindlichen Friedhöfe Stadtfriedhof Linz/St. Martin, Urnenhain Urfahr, Urnenhain Kleinmünchen und Bergfriedhof Pöstlingberg stehen unter der Verwaltung der Linz AG. Es werden dabei 19.855 Grabanlagen betreut, die Gesamtfläche der Friedhöfe beträgt 675.000 m² Im Geschäftsjahr 2003/04 wurden 1.666 Bestattungsaufträge durchgeführt.
Am Urnenhain Urfahr betreibt die LinzAG ein Krematorium mit 2 Öfen, 38 Kühlkammern und 6 Aufbahrungszellen mit nachfolgendem Verabschiedungsraum. Pro Jahr werden rund 2.500 Kremierungen durchgeführt, die Kapazitäten reichen für 3.600 Fälle pro Jahr.
[Bearbeiten] Hafen
Im Linzer Handelshafen werden jährlich etwa 3,6 Mio. t Güter umgeschlagen (Stand 2003/04). Die Lagerfläche der Linz AG beträgt 47.000 m² gedeckter Fläche und 7.500 m² Freilagerfläche. Es werden jährlich an die 150.000 Container umgeschlagen
[Bearbeiten] Managementservice Linz GmbH
Dieser Geschäftsbereich, welcher interne Aufgaben wahrnimmt, erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von 63,6 Millionen Euro. Auch Bauprojekte der Linz AG, wie zum Beispiel die Errichtung der neuen Hauptbibliothek, fallen als Tochtergesellschaften in den Bereich der Managementservice Linz GmbH.
[Bearbeiten] Beteiligungen
Die Linz AG hält zahlreiche Beteiligungen an anderen privaten und öffentlichen Unternehmen. Unter anderem ist die Linz AG mit 6,25 % an der Energie AG Oberösterreich beteiligt, und hält 10 % an der Energieallianz Austria GmbH. Auch an der Liwest, einem regionalen Kabelfernsehanbieter, hält die Linz AG in Form von Linz Service einen 43 %-Anteil. Die Linz AG selbst ist eine 100%-Tochter der Stadt Linz.
[Bearbeiten] Geschichte der Vorläufergesellschaft ESG
TEG und Vorläufer (1880 bis 1923)
Die Betreibergesellschaft der Linzer Pferdetramway (eröffnet 1880) war die Linzer Tramway Gesellschaft, 1885 umbenannt in Tramway Linz–Urfahr, L. Ph. Schmidt & Cie. 1887 kaufte der Linzer Kaufmann Hermann Hofmann die Gesellschaft, die nun unter Tramway Linz–Urfahr, H. Hofmann firmierte. Hofmann verkaufte die Tramway 1896 an das Consortium für die Errichtung elektrischer Anlagen in Linz. 1898 wurde die Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft Linz–Urfahr (TEG) gegründet, die das Kraftwerk und die elektrische Straßenbahn mit allen Rechten und Pflichten vom Consortium übernahm.
ESG (1923 bis 2000)
Am 5. Juni 1923 wurde die Gesellschaft in Elektrizitäts- und Straßenbahn-Gesellschaft Linz (ESG) umbenannt. 1939 wurde wegen des deutschen Aktiengesetzes die Firma in Linzer Elektrizitäts- und Straßenbahn Aktiengesellschaft geändert. 1975 erfolgte aus steuerlichen Gründen eine Übertragung der Gesellschaft auf die am 12. Dezember 1975 gegründete Linzer Elektrizitäts-, Fernwärme- und Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft. Die alte Gesellschaft war zu einem kleinen Teil (1,8 %) in Privatbesitz, weswegen einige Steuer- und Gebührenbefreiungen nicht ausgenützt werden konnten. Die neue ESG (die Abkürzung wurde beibehalten) gehörte zu 100 % der Stadt Linz.
[Bearbeiten] Quellennachweise
- ↑ 27. Sitzung des Wiener Gemeinderates am 23. April 2004, Postnummer 48, wörtliches Protokoll, Seite 25 ff
- ↑ 27. Sitzung des Wiener Gemeinderates am 23. April 2004, Postnummer 48, wörtliches Protokoll, Seite 25 ff