Lochmünze
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Lochmünze wird in der Numismatik eine Münze bezeichnet, die in der Mitte ein Loch besitzt. Grund für die Produktion von Lochmünzen ist die Materialeinsparung, die durch das Loch erzielt wird. Wurde das Loch jedoch nach dem Prägen später in die Münze eingefügt, so spricht man von einer gelochten Münze. Münzen werden z.B. zum Entwerten oder um sie an einer Kette anhängen zu können nachträglich gelocht.
In Deutschland gab es nie Lochmünzen als reguläres Zahlungsmittel, jedoch wurden von der Deutschen Regierung in Deutsch-Ostafrika zwischen 1913 und 1914 5-Heller-Stücken mit Loch in einer Auflage von 3.000.000 aus Kupfernickel ausgegeben. Das zugehörige 10-Heller-Stück wurde zwischen 1908 und 1914 geprägt, besaß eine Auflage von 3.200.526 Stück und bestand ebenfalls aus Kupfernickel.
1918 wurden von der Deutschen Besatzungsmacht 50-Centimen-Stücken in Belgien ausgegeben, die ebenfalls Lochmünzen waren. Die Auflage für diese Stücken lag bei 7.397.000 und das Material war Zink.
Die bisher letzten deutschen Lochmünzen wurden zwischen 1940 und 1941 von der Reichskreditkasse ausgegeben. Im Umlauf waren sie vor allem in den besetzten Gebieten in Osteuropa, nicht jedoch in Deutschland selbst. Dabei handelte es sich um 5- bzw. 10-Pfennig-Stücke aus Zink.
In Österreich und der Schweiz gab es nie Lochmünzen.
Bekannte Lochmünzen sind vor allem bei deutschen Urlaubern noch die 25-Peseten-Stücken, die bis 2001 in Spanien im Umlauf waren. Heute noch in Verwendung sind die japanischen 5- und 50-Yen-Lochmünzen.
