Long Way Round
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Seriendaten | |
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Deutscher Titel: | Long Way Round |
Originaltitel: | Long Way Round |
Produktionsland: | Großbritannien |
Produktionsjahr(e): | 2004 |
Produzent: | David Alexanian, Russ Malkin |
Länge pro Episode: | ca. 44 Minuten |
Musik: | Rupert Gregson-Williams |
Besetzung | |
Long Way Round ist der Titel einer zehnteiligen Dokumentarserie von Regisseur David Alexanian, gedreht 2004 sowie eines Buches von Ewan McGregor und Charley Boorman.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
TV-Serie, DVD und Buch dokumentieren die im April 2004 begonnene Motorrad-Reise von McGregor und Boorman in 115 Tagen und 30.395 km um die Welt. Die wichtigsten Punkte der Route waren:
London (England), Brüssel (Belgien), Prag (Tschechische Republik), Kiev (Ukraine), Volgograd (Russland), Almaty (Kasachstan), Ulaan Baatar (Mongolei), Yakutsk (Russland, Sibirien), Magadan (Russland, Sibirien), Anchorage (USA, Alaska), White Horse (Kanada), Calgary (Kanada), Chicago (USA), New York (USA).
Die Idee für diese Reise entstammt dem Buch „Jupiter's Travels“ von Ted Simon, einem bekannten Motorradfahrer, auf den McGregor und Boorman in der Mongolei trafen.
McGregor und Boorman wurden auf dem Großteil der Reise von dem Kameramann Claudio von Planta auf seinem eigenen Motorrad begleitet. Zudem fuhr eine ganze Crew in zwei Geländewagen mit Ausrüstung und Versorgungsmaterial mit. Zum Team in dem Begeitfahrzeugen gehörten die Produzenten David Alexanian und Russ Malkin, der Kameramann Jim Simak, und zeitweilig auch der russischen Berater Sergey sowie auch der Arzt Vasily. Es wird von den Produzenten behauptet, dass die drei Motorradfahrer auf dem Großteil der Fahrt auf sich alleine gestellt waren. Auf den schwierigen Flussdurchquerungen in Sibirien mussten sie jedoch zusammen fahren.
McGregor und Boorman nutzten die Reise, um auf UNICEF aufmerksam zu machen. Die Serie wird in vielen Ländern der Welt über Satellit und Kabelfernsehen ausgestrahlt. Eine Fortsetzung „Long Way Down“ von Schottland nach Kapstadt ist für das Frühjahr 2007 geplant. Charley Boorman unternahm für dieses Projekt bereits im Oktober 2006 Testfahrten im südlichen Afrika mit einer BMW R 1200 GS Adventure, die mit 256kg jetzt leichter ist als das Vorgängermodell.[1]
[Bearbeiten] Filmaufnahmen
McGregor und Boorman waren mit Kameras ausgestattet, die speziell für diese Reise von der Firma Sonic Communications entwickelt wurden. Beide hatten eine fest installierte Kamera im Helm, die einen Panoramablick über die Straße lieferte, und eine abnehmbare, die es den beiden ermöglichte, z.B. die Landschaft manuell zu filmen. Sie führten außerdem ein Videotagebuch, in dem sie ihre Eindrücke und Empfindungen zu der Reise festhielten. Von Planta führte eine umfangreichere Kameraausstattung mit sich und fuhr voraus oder blieb zurück, um Aufnahmen von McGregor und Boorman während der Fahrt machen zu können. Alle drei waren außerdem mit Mikrophonen ausgestattet, die nicht nur (durch einen Schalter ausgelöst) aufnahmen, was sie sagten, sondern ihnen auch ermöglichten, während der Fahrt miteinander zu sprechen.
[Bearbeiten] Die Motorrad-Sponsoren
Boorman und McGregor zogen anfänglich Motorräder der Firmen BMW, KTM und Honda in Erwägung, wobei die Hondas bereits am Anfang aus der Wahl fielen.
[Bearbeiten] KTM
McGregor und Boorman hatten sich auf Motorräder von KTM verständigt, einem österreichischen Motorradhersteller, der auf die Herstellung von leichten, besonders geländegängigen Motorrädern spezialisiert ist. Erste Fahrtests wurden mit der KTM 640 Adventure (Einzylinder) und der KTM 950 Adventure (Zweizylinder) durchgeführt. Der erfahrene Cross-Fahrer Boorman wies auf die ausgezeichneten Fahreigenschaften im Gelände hin. Allerdings wurde die Zusage von KTM zurückgenommen, da der erfahrene Motorradreisende Thomas Junker, von KTM als Berater engagiert, nach dem Besuch bei McGregor und Boorman im Long Way Round Projektbüro starke Zweifel hatte, dass sie die Reise durch Sibirien (Russland) auf der „Road of Bones“ schaffen würden. Er wies auf die Tatsache hin, dass in der Gegend kurz nach dem Winter mit dem meisten Wasser zu rechnen sei, und dass große Probleme mit dem Permafrost auftreten würden. Er klärte darüber auf, dass ein Feststecken in diesem Gebiet das Ende des Unternehmens bedeuten würde. Zudem setzte er sechs Wochen für die Durchquerung an, das Long Way Round Projektteam rechnete mit lediglich 14 bis 18 Tagen.
KTM sponserte mit zwei KTM 950 Adventure Enduros die Reise von Junker und seinem Begleiter - ohne Begleitfahrzeuge und Crew - im Sommer 2002 nach Sibirien. Zwischen Jakutsk und dem Polarmeer mussten sie aufgeben, da der tiefe Morast und der Sumpf des Permafrostbodens eine Weiterfahrt unmöglich machten.
Die Zweifel von Junker in seiner Eigenschaft als Berater von KTM reichten aus um einen Rückzieher seitens KTM zu produzieren.
[Bearbeiten] BMW
Nach der Absage von KTM stellte BMW Motorrad Großbritannien darauf drei Reiseenduros vom Typ BMW R 1150 GS Adventure zur Verfügung. Sowohl in der Fernsehserie als auch im Buch ist die Präferenz McGregors für die BMW dokumentiert. Nach der Absage durch KTM verblieben die BMWs als einzige Alternative. Während auf der offiziellen Homepage von Long Way Round auf die Vorteile der Antriebswelle der BMW im Gegensatz zum Kettenantrieb der KTMs verwiesen wird [2] („... the shaft drive of the BMW was one of the significant factors in picking BMW. The competitor's chain drives would have worn out, and stretched faster, meaning higher maintenance demands.“) findet sich diese Aussage weder im Buch noch in der Fernsehdokumentation.
[Bearbeiten] Gewicht
Das Gewicht einer fahrfertigen und vollgetankten BMW R 1150 GS Adventure beträgt 285 kg. Dabei ist das Gewicht der montierten Motorsturzbügel, Nebelscheinwerfer und diverser weiterer Anbauteile nicht enthalten, ebenfalls nicht das Gewicht von Gepäckträgersystem, Aluminium-Koffern, Topcase und Packrollen wie auch das gesamte Gepäck. Da eine vollbepackte Maschine immer schwer zu steuern ist, machte dies keinen Unterschied zu einer etwa 20kg leichteren KTM 950 Adventure. Richtigerweise muss man erwähnen, daß die KTM auch bei solcher Ausstattung ähnliches Gewicht erzielen würde.
[Bearbeiten] Pannen
Der Rahmen der Maschine von Claudio von Planta brach bei einem Zusammenstoß mit einem Felsblock in der Mongolei. Nach Schweißarbeiten am Rahmen versagte dann das Integral-ABS [3]. Es ist in diesem Zusammenhang anzunehmen, dass der Defekt durch unsachgemäßes Elektroschweißen entstanden ist. Ewan McGregor hält dabei fest, dass die Bremsen im Modus Restbremse entweder gar nicht funktionieren („you don't have any brakes at all“) oder blockieren („otherwise the front wheel wouldn't lock“), dass also eine Handhabung/Dosierung der Restbremse nicht möglich war. Aufgrund der offensichtlichen Unfahrbarkeit in Restbremsfunktion wurde die BMW R 1150 GS Adv. von Ulaangom (Mongolei) nach Ulaan Baatar (Mongolei) verschifft, und dort repariert. Für die Weiterfahrt wurde dem Kameramann ein neues Motorrad russischer Produktion gekauft, da man befürchtete, ein gebrauchtes Motorrad würde die Strapaze nicht überstehen. Und an dem Integral-ABS an der Maschine von Boorman gab es ebenfalls eine Auffälligkeit, die ABS Warnlampe leuchtete, die Ursache und Lösung wird nicht näher erklärt. Weiter brach in Russland auch der Rahmen an der Maschine von Ewan McGregor, auf beiden Seiten. Sein Motorrad wurde auf einem angehaltenen LKW in die nächstgelegene Stadt gebracht, um den Rahmen zu schweißen.
Von den objektiven Tatsachen wie den Pannen und den Totalausfall einer Maschine nur wegen der Aktivierung der Restbremse abgesehen, bezeichnete Ewan McGregor seine BMW im Nachhinein als "erstaunlich". Obwohl sie viele Schläge einstecken musste, und zwei Wochen lang minderwertiges 76-Oktan-Benzin bekommen habe, sei sie "einfach weitergetuckert".[4] Und bei der Ankunft in New York habe er sich in sein Motorrad verliebt.[5]
Charley Boorman hingegen äußert sich nüchtern dahingehend, dass die Etappe in der Mongolei "zum Heulen" gewesen sei. Dass sie die schwer beladenen Motorräder das eine oder ander Mal "am liebsten vor lauter Verzweiflung im Schlamm liegen gelassen" hätten. Und verweist ebenfalls auf die "Flussdurchquerungen in Sibirien".[6]
[Bearbeiten] DVD-Release
Die entsprechende DVD erschien am 27. April 2006. Auf zwei DVDs waren sämtliche Episoden enthalten; die dritte DVD bot diverse Extras wie nicht verwendete Szenen (Unseen material) und etliche Interviews (Exclusive Post Trip Interviews, Interviews with the Series Creators) bei denen sich jedoch Überschneidungen mit den Folgen ergaben. Die gesamte Serie ist darauf nur im Originalton zu hören. Untertitel auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch und Spanisch sollen das anderssprachige Publikum erschließen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ www.bmw-motorrad.de
- ↑ http://www.longwayround.com/, Abrufdatum: 15.11.2006 19:51 MEZ
- ↑ Long Way Round(Special Edition, 3DVDs) EMI Music Germany GmbH & Co.KG DVD 2, Episode 5, Kapitel 2, Position 2.14 - 3.56
- ↑ Ewan McGregeor u.a.: Long Way Round - Der wilde Ritt um die Welt. Frederking & Thaler. 1. Auflage. S. 224. ISBN 3-894-05680-0
- ↑ Ewan McGregeor u.a.: Long Way Round - Der wilde Ritt um die Welt. Frederking & Thaler. 1. Auflage. S. 275.
- ↑ Michael Schröter: Namibia und Südafrika. Männerträume. In: MOTORRAD. 24/2006. 10.11.2006. S. 128