Ludwig Bopp

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

Ludwig Bopp

Rathaus in Bergisch Gladbach

Ludwig Bopp (* 18. Februar 1869 in Memmingen, † 10. Januar 1930 in Köln) war ein Architekt des Historismus.

Bopp trat um 1890 in das Büro des Architekten Gabriel von Seidl in München ein, der einer der führenden Architekten des Historismus war. Bopp wurde 1898 von München nach Bergisch Gladbach geschickt, um beim Bau des von von Seidl für das Industriellenehepaar Richard und Anna Zanders entworfene Schloss Lerbach als Bauleiter zu fungieren.

Noch während des Baus des Schlosses Lerbach machte Bopp sich selbständig und konzipierte für Richard Zanders die bekannte Gartensiedlung "Gronauer Wald", für die er rund 70 Einfamilienhäuser für Arbeiter der Papierfabrik Zanders sowie das Ensemble "An der Eiche" mit mehreren Mietwohnungen schuf. Nach seinen Plänen entstand auch das Bürgerhaus Bergischer Löwe mit dem Mariensaal, in dem Platz für Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Gästen war.

Höhepunkt seines Wirkens war der Bau des Rathauses in Bergisch Gladbach 1905/6. In der Folge entwarf Bopp im gesamten Rheinland Villen im Stil des Historismus (in Bergisch Gladbach beispielsweise Haus Niesen oder Haus Klingner, in Köln Haus Meirowsky, bei Münstereifel Haus Giersberg für den Bankier von Schnitzler), aber auch Industriebauten.

Nach dem 1. Weltkrieg blieben die Aufträge aus, außerdem war der historisierende Stil Bopps nicht mehr gefragt. 1918 folgte der geschäftliche Ruin, hinzu kamen familiäre Probleme, die schließlich zur Trennung von seiner Familie führte.

Anfang der 1920er Jahre versuchte er einen Neubeginn in Köln, wo er an größeren Wohnungsbauprojekten beteiligt war. Bopp starb 1930 in Köln.

[Bearbeiten] Literatur

Hans Leonhard Brenner: Von Schwaben ins Bergische Land. Ludwig Bopp, der Architekt des Bergisch Gladbacher Rathauses, in: Heimat zwischen Sülz und Dhünn 3, Bergisch Gladbach 1996, S. 20-33