Ludwig Fahrenkrog
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Ludwig Fahrenkrog (* 20. Oktober 1867 in Rendsburg; † 27. Oktober 1952 in Biberach/Riß) war ein deutscher Dichter und Maler. Sein Werk entsprang der Lebensreformbewegung und dem Jugendstil. 1893 für das Gemälde "Kreuzigung Christi" mit dem Großen Staatspreis ausgezeichnet war er nach einem Stipendienjahr in Rom nicht mit den erwarteten historistischen Kopien alter Meister und antiker Formen nach Deutschland zurückgekehrt, sondern mit in freier Landschaft gemalten Bildern.
Mit tiefer Skepsis widmete er sich fortan der christlichen Überlieferung. 1901 erschreckte er die Öffentlichkeit bei einer großen Ausstellung in der Barmer Kunsthalle - drei Jahre nach der Berufung an die Barmer Kunstgewerbeschule - mit der Darstellung eines bartlosen "Jesus von Nazareth". Der Neuerer der Kunst gegen den Historismus lehnte allerdings die modernen Richtungen der internationalen Avantgarde, den Kubismus und Expressionismus, ab und blieb einem gegenständlich-symbolistischen Stil verpflichtet. Seine Bildinhalte kreisten um Natur, germanische Mythologie und innerseelische Konflikte. 1913 erschien Fahrenkrogs Bildband "Lucifer", 1922 folgte der Bildband "Ludwig Fahrenkrog. Seine Schöpfungen und ihre Bedeutung für unser Volkstum".
Bereits 1900 trat Fahrenkrog aus der christlichen Gemeinschaft aus und gründete dann 1912 die Germanische Glaubens-Gemeinschaft (GGG). Durch dieses Wirken wurde er von linken Kritikern zu einem Wegbereiter des Nationalsozialismus erklärt. Gleichwohl hielt sich das NS-System in kritischer Distanz zu dem religiösen Schwärmer, der weder partei- noch kriegsverherrlichende Gemälde schuf. Trotz seiner konservativ-deutschnationalen Grundhaltung erhielt er 1945 den Auftrag, die ermordeten Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl nach Fotografien zu malen.
Sein schriftlicher Nachlass liegt im Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum.
[Bearbeiten] Literatur
- Daniel Junker: Gott in Uns! - Die Germanische Glaubens-Gemeinschaft. Verlag Daniel Junker / BoD GmbH, April 2002, ISBN 3831133808
- Christiane Maibach: Der Nachlass Ludwig Fahrenkrogs. in: monats anzeiger. Museen und Ausstellungen in Nürnberg, August 2003, S. 6-7
- Gisela Schmoeckel: Zwischen Bauchweh und Bewunderung, Rückblick: Der Malerdichter und Lehrer Ludwig Fahrenkrog. in: Bergische Blätter, Nr. 13-14/94, S. 8-11
- Claus Wolfschlag: Ludwig Fahrenkrog - Das goldene Tor. Ein deutscher Maler zwischen Jugendstil und Germanenglaube. Dresden 2006. ISBN 3934291392
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Fahrenkrog, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter und Maler |
GEBURTSDATUM | 20. Oktober 1867 |
GEBURTSORT | Rendsburg |
STERBEDATUM | 27. Oktober 1952 |
STERBEORT | Biberach an der Riß |