Lugalzagesi
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Lugalzagesi von Umma (um 2375–2347 v. Chr.) war vor der semitischen Herrschaft des Sargon von Akkad (ca. 2371–2315 v. Chr.) letzter sumerischer Herrscher.
Auch Lugalsaggesi.
Sein erbittertster Rivale um die Vorherrschaft in Sumer war Urukagina von Lagasch (Stadtgott: Ningirsu).
Nach dem Namen seines Vaters, Bubu, zu schließen, war er akkadischer Herkunft. Bevor er die Herrschaft in Umma usurpierte, war er wie sein Vater Priester der Stadtgöttin Nisaba von Umma.
Als Ensi („Stadtfürst“) von Umma ließ er zuerst Lagasch zerstören, danach eroberte er Uruk, wo er den Titel „König von Uruk und König des Landes Sumer“ annahm.
Als erster sumerischer Herrscher beanspruchte Lugalzagisi die Oberhoheit über ganz Sumer „vom unteren Meer“' (= Persischer Golf) und die angrenzenden Länder bis „zum oberen Meer“ (= Mittelmeer, bis Libanon). Auch die Städte Adab und Eridu fielen ihm zum Opfer.
Unter Meskigala (Ensi) von Adab und Lugalzagesi von Umma werden erstmals „das Zedern-Bergland“ (der Libanon) und „das obere Meer“ (das Mittelmeer) inschriftlich erwähnt (Frhr. v. d. Heyden-Rynsch, Berlin 2004).
In seiner Königsinschrift nennt er sich u. a. „Reinigungspriester des Anu“ (Uruk), „Alt-Ensi des Enlil“ (Nippur), „Großwesir des Su-en“ (Mondgott von Ur, akkadischer Name des Nanna) und „Statthalter des Utu“ (Sonnengott von Larsa). Zum ersten mal ist für ihn die Selbstbezeichnung „Hirte des Volkes“ belegt. In seiner Inschrift verkündete er seinen Willen, das Land als „Hirte“ (sipa) leiten zu wollen: Die Länder sollen Sicherheit genießen, die Bevölkerung solle „zahlreich wie das Kraut“ werden. Diese Selbstbezeichnung kommt danach noch bei vielen Königen, insbesondere bei Hammurapi vor und hat sogar Eingang in das Alte Testament gefunden.
Um 2340 v. Chr. drang Sargon von Akkad mit Heeresmacht in Sumer ein, besiegte in „34 Schlachten“ Lugalzagesi und die mit ihm verbündeten „fünfzig Ensis“. Lugalzagesi, der König von Uruk, wurde gefangen und mit dem Hals in einer Nackengabel vor dem Enliltempel in Nippur zur Schau gestellt und anschließend hingerichtet.